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DFB-Pokal

Borussia Dortmund: Zur Unzeit verfällt der BVB in alte Muster - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 06.04.2023
  • 12:28 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/osnapix

Borussia Dortmund hat zwei bittere Niederlagen in Folge hinnehmen müssen und ist dabei böse in alte Muster zurückgefallen. So verspielt der BVB eine ganze Saison. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Edin Terzic wusste, was kommen würde. Er hatte deshalb vorgesorgt. 

"Wir wollen nicht wieder blöde Fragen nach dem Spiel beantworten, sondern die Antwort nach dem Anpfiff auf dem Platz geben", sagte der Trainer von Borussia Dortmund vor dem Pokal-Viertelfinale bei RB Leipzig.

90 Minuten später kamen sie, die blöden Fragen. Und das völlig zu Recht.

Denn die Dortmunder haben sich in Leipzig von ihrer hässlichen Seite gezeigt. Von der Seite, die seltener als früher kommt, aber immer noch zu oft, und zudem zur Unzeit. Jetzt, wo es gilt, in der wichtigsten Phase des Jahres, zickt die launische Diva zum völlig falschen Zeitpunkt herum, setzt langsam aber sicher eine ganze Saison in Brand.

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Steht der BVB mit leeren Händen da?

Aus in der Champions League im Achtelfinale, Pleite im DFB-Pokal-Viertelfinale, dazu zwei Punkte Rückstand in der Bundesliga auf den FC Bayern - die Wahrscheinlichkeit, dass der BVB am Ende der Saison mit leeren Händen dasteht, ist groß.

Und das ist zu einem Großteil mal wieder selbst verschuldet. Denn wenn es zählt, kann Terzic zu oft nicht auf seine Mannschaft zählen.

In Leipzig waren es kein Einsatz, keine Gegenwehr, keine Leidenschaft, keine Ideen, eine harmlose Offensive, eine zu offene Defensive. Ein desolates Desaster. Selbst als RB die Gäste nach einer unterirdischen ersten Hälfte durch eine bescheidene Chancenverwertung ungewollt im Spiel hielt, blieb eine Dortmunder Antwort bis in die Nachspielzeit der zweiten Hälfte aus. 

Von wegen echte Liebe und Leidenschaft. Echte Probleme!

Denn die Erklärungsversuche nach dem zugegebenermaßen unerklärlichen Auftritt blieben so blass wie die Mannschaft in den 90 Minuten zuvor. Natürlich kann man in Leipzig ausscheiden, in so einem Duell entscheiden oft Nuancen. Doch warum die Mannschaft weder das Spiel noch den Kampf annimmt und den einfachsten nationalen Titel quasi ohne Gegenwehr wegschenkt, bleibt ihr Geheimnis.

Sie wissen es wahrscheinlich nicht mal selbst.

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Nicht aus der Vergangenheit gelernt

"Wir haben in der Hinrunde gezeigt, dass wir hier untergehen, wenn wir nicht voll fokussiert sind. Daraus haben wir nicht gelernt", sagte Julian Brandt. Und Torhüter Gregor Kobel - der mit Abstand beste Dortmunder - meinte: "Wir waren gut vorbereitet, wir haben es aber einfach nicht geschafft, unsere Leistung auf den Platz zu bringen." Warum nicht? Das wusste er auch nicht zu beantworten. Die Konstanz in der eigenen Inkonstanz ist das, was dem BVB in einer eigentlich guten Saison immer wieder zu schaffen macht. Dass der FC Bayern damit ebenfalls zu kämpfen hat, hält die Dortmunder im Titelkampf.

Noch.

Wird Terzic denn selbst aus den Schwankungen schlau? "Wir sind vielleicht nicht ganz so gut, wie ihr uns während der Erfolgsserie teilweise gemacht habt. Wir rechnen am Ende der Saison ab. Dann können wir die Frage beantworten", sagte er: "Wir hatten in den vergangenen Jahren viele Themen, die wir im Sommer mit einem Umbruch angehen wollten. Da befinden wir uns."

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Die Frage, die in dem Zusammenhang die Verantwortlichen dringend beantworten müssen, ist die nach dem Warum. 

Dringende Frage

Warum tauchen Führungsspieler in entscheidenden Situationen immer wieder ab? Warum bekommt der BVB seine Qualität nicht auf den Platz? Warum verfällt er immer wieder in alte Muster?

Der begonnene Umbruch muss nach den Antworten ausgerichtet und vorangetrieben werden. Denn es mag sein, dass die Dortmunder das traditionelle Mentalitätsthema nicht mehr hören können, die Mannschaft bedient es mit den Leistungen aber immer wieder selbst.

Deshalb kommen auch weiterhin die blöden Fragen.