DFB-Pokal
DFB-Pokal: Arroganz-Vorwurf! Leverkusen-Stars nach Sieg gegen Köln am Pranger
- Veröffentlicht: 06.02.2025
- 01:05 Uhr
- Christoph Gailer
Nach dem 3:2-Sieg Leverkusens nach Verlängerung im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Köln schlagen die Emotionen hoch. Vonseiten des FC gibt es Arroganz-Vorwürfe gegen die Bayer-Stars.
Von Christoph Gailer
120 Minuten lang dominierten Kampf, Leidenschaft, Einsatz und auch spielerische Klasse das Rheinische Derby im Viertelfinale des DFB-Pokals zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln.
Titelverteidiger Leverkusen sorgte mit den schon bekannten Comeback-Qualitäten nach einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand doch noch für den Halbfinal-Einzug über die Verlängerung - Joker Victor Boniface erlöste die Werkself in der 98. Minute mit seinem Tor zum letztlichen 3:2-Sieg.
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Nach dem Schlusspfiff dieser dramatischen Begegnung, die faktisch aufgrund der beträchtlichen Nachspielzeiten noch viel länger als 120 Minuten dauerte, fiel Bayer-Coach Xabi Alonso seinen Assistenten erleichtert um den Hals, während auf dem Spielfeld enttäuschte Kölner reihenweise auf die Knie fielen.
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Sicht- und spürbar war die Enttäuschung der Gäste vom anderen Rhein-Ufer, nachdem man zwischenzeitlich mit 2:0 führte und der Ausgleich von Bayers Patrik Schick erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit der zweiten Hälfte gefallen war.
"Das war heute nicht unser bestes Spiel. Wir haben am Ende mehr mit Herz als mit Kopf gewonnen. Der Ausgleich von Patrik Schick war der Schlüssel", analysierte Alonso bei "Sky".
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Unter anderem wegen einer längeren Behandlungspause gab es allein in der zweiten Halbzeit acht Minuten Nachspielzeit, ganz zum Ärger der unterlegenen Kölner.
"Acht Minuten Nachspielzeit, das ist viel in so einem Spiel, finde ich. Das hat uns die nächste Runde gekostet", sagte Dominique Heintz in der "ARD". Für den FC wäre es die erste Halbfinal-Teilnahme im DFB-Pokal seit der Saison 2001/02 gewesen - damals scheiterte Köln dann ebenfalls an Leverkusen.
Kurze Zeit konnte der FC aber am Mittwochabend sogar noch nach dem 2:3 von Boniface hoffen, nachdem der eingewechselte Neuzugang Imad Rondic in der 111. Minute zum vermeintlichen 3:3-Ausgleich traf - allerdings aus Abseitsposition, der Treffer wurde daher zurückgenommen. Somit blieb das große sportliche Comeback einmal mehr Leverkusen vorbehalten.
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FC-Profi Heintz von Bayers Stars genervt: "Mit welcher Arroganz ..."
Nach dem sportlichen Schlagabtausch ging es nach Schlusspfiff noch einen Schritt weiter. Die Emotionen kochten über.
Gerangel unter den Spielern, Wortgefechte, schließlich sogar Arroganz-Vorwürfe von Kölner Seite gegen die Bayer-Stars waren die Folge.
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"Was da bei Leverkusen teilweise rumläuft, mit welcher Arroganz. Da muss ich mich beherrschen, was ich jetzt zu sagen habe", war Heintz noch nach Schlusspfiff im "ARD"-Interview aufgebracht. Der 31-Jährige war einer jener Spieler, die in die verbalen Auseinandersetzungen nach Spielende direkt involviert waren.
"Das hatte nichts mit Granit Xhaka zu tun, das ist noch einer der Vernünftigen", nahm Heintz aber immerhin Leverkusens Mittelfeldstar in Schutz, den er Minuten zuvor kurioserweise noch wild gestikulierend angebrüllt hatte.
Offenbar aber war der Schweizer nur seinen Mitspielern zu Hilfe geeilt.
Gut gebrüllt hatten die Kölner schließlich auch im sportlich übertragenen Sinne und den amtierenden Doublesieger als klarer Underdog so sehr gefordert, wie in der jüngeren Vergangenheit nur wenige Gäste-Teams in Leverkusen.
Und das nächste Kräftemessen um die Vormachtstellung am Rhein könnte möglicherweise schon bald folgen. Köln ist als Zweitliga-Tabellenführer auf dem besten Wege, den direkten Bundesliga-Aufstieg zu schaffen.