Rudi Völler: So lief es beim ersten Mal als Bundestrainer
Bundestrainer Rudi Völler: So lief es beim ersten Mal
Nach der Entlassung von Hansi Flick muss Rudi Völler gegen Frankreich interimsweise als Bundestrainer übernehmen. Es ist nicht das erste Mal, dass er den Posten bekleidet: 2000 bis 2004 coachte Völler bereits die DFB-Elf. ran zeigt die Höhepunkte seiner Amtszeit, von einem Kokainskandal über ein WM-Finale bis hin zu "drei Weizenbieren".
Juli 2000: Rudi Völler übernimmt DFB-Team als Übergangstrainer
Nachdem Deutschland bei der EM 2000 enttäuschend als Gruppenletzter ausgeschieden war, trat Erich Ribbeck als Nationaltrainer zurück. Rudi Völler sollte den Posten übergangsweise für ein Jahr übernehmen, bis Nachfolger Christoph Daums Vertrag bei Bayer Leverkusen auslief. Doch es kam anders...
Oktober 2000: Kokainskandal - Völler wird unbefristet Bundestrainer
Im Herbst 2000 wurde der angehende Nationaltrainer Daum positiv auf Kokain getestet. Daraufhin wurde Daum von Bayer entlassen und musste auch auf den Bundestrainer-Job verzichten. Völler sprang gleich doppelt ein: Er wurde unbefristet als Trainer des DFB-Teams angestellt und übernahm für einen Monat als Interimstrainer das Ruder bei der Werkself.
2000 - 2001: WM-Qualifikation wird zur Achterbahnfahrt
Deutschland landete mit England in einer schwierigen Qualifikationsgruppe, in der sich nur der Erstplatzierte eine direkte WM-Teilnahme sichern konnte. Der deutschen Elf glückte mit vier Siegen ein guter Start, doch nach zwei Unentschieden gegen Finnland und einer 1:5-Klatsche gegen England erreichte das DFB-Team nur den zweiten Platz.
November 2001: Entscheidungsspiele gegen die Ukraine
Das Team erntete aufgrund der verpassten direkten Qualifikation viel Kritik. Doch in den Entscheidungsspielen gegen die Ukraine konnte sich die DFB-Elf überzeugend durchsetzen: Nach einem 1:1 in Kiew löste Deutschland im Rückspiel im Dortmunder Westfalenstadion mit einem deutlichen 4:1-Sieg das Ticket zur WM in Südkorea und Japan.
Sommer 2002: Völler führt DFB-Team zum unverhofften WM-Finale
Die Erwartungen an die deutsche Nationalmannschaft waren vor der WM nicht sehr hoch, das Team konnte sich aber unter Bundestrainer Völler überzeugend durchsetzen und schaffte es mit einem Torverhältnis von 14:1 ins Finale gegen Brasilien. Dort musste sich die DFB-Elf mit 0:2 geschlagen geben.
Sommer 2002: Völler und Nationalmannschaft werden gefeiert
Der Bundestrainer und das DFB-Team wurden nach der Rückkehr aus Asien als Vizeweltmeister gefeiert: Die Mannschaft hat nach der EM-Blamage in Deutschland wieder für Großturnier-Euphorie gesorgt. Die DFB-Elf wurde zur Mannschaft des Jahres gewählt und Völler erhielt für seine Leistungen als Trainer sogar das Bundesverdienstkreuz.
September 2003: Weizenbier-Wutrede
Es ist eines der legendärsten Interviews der deutschen Fußballgeschichte: Rudi Völler redete sich nach einem 0:0 im EM-Qualifikationsspiel auf Island im Gespräch mit ARD-Moderator Waldemar Hartmann in Rage. Der DFB-Coach stempelte die Berichterstattung von Gerhard Delling und Günter Netzer als "Scheißdreck" und "Käse" ab und unterstellte Hartmann, er habe "drei Weizenbiere" getrunken.
Juni 2004: Bitteres EM-Vorrundenaus - Rudi Völler tritt zurück
In seinem zweiten Turnier als Bundestrainer konnte Völler den großen Erfolg der WM nicht wiederholen. Deutschland flog nach zwei Unentschieden und einer Niederlage gegen die Niederlande, Lettland und Tschechien bereits in der Vorrunde raus. Danach trat Völler zurück.