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EM 2021 - Achtelfinal-Klassiker gegen England: Die Knackpunkte der DFB-Elf

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                <strong>Auf diese Knackpunkte kommt es an</strong><br>
                "We call it a Klassiker", sagte Franz Beckenbauer einst über das Duell England gegen Deutschland. Und nichts anderes ist auch. Doch wer geht im Achtelfinale im legendären Wembley-Stadion als Sieger vom Platz? ran sagt, auf welche Knackpunkte es ankommt.
© 2021 Getty Images

Auf diese Knackpunkte kommt es an
"We call it a Klassiker", sagte Franz Beckenbauer einst über das Duell England gegen Deutschland. Und nichts anderes ist auch. Doch wer geht im Achtelfinale im legendären Wembley-Stadion als Sieger vom Platz? ran sagt, auf welche Knackpunkte es ankommt.


                <strong>Trainer-Duell</strong><br>
                Sowohl Joachim Löw als auch Gareth Southgate stehen in ihren Ländern in der Kritik. Die Gründe sind nahezu deckungsgleich: falsches System, falsche Aufstellung, falsche Entscheidungen. Während der Bundestrainer seine Dreierkette immer wieder verteidigen muss, rechtfertigt sich der Coach der "Three Lions", weshalb die Bundesliga-Stars Jadon Sancho und Jude Bellingham kaum Einsatzzeiten bekommen. Auch wenn sicherlich nicht immer jede Kritik berechtigt ist, einzelne Entscheidungen der Trainer waren zumindest fragwürdig. Wer kann am Ende über seinen Schatten springen, wenn es eng wird? Wer kann eigenen Überzeugungen auch mal über Bord werfen? Löw oder Southgate. Darauf wird es ankommen.
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Trainer-Duell
Sowohl Joachim Löw als auch Gareth Southgate stehen in ihren Ländern in der Kritik. Die Gründe sind nahezu deckungsgleich: falsches System, falsche Aufstellung, falsche Entscheidungen. Während der Bundestrainer seine Dreierkette immer wieder verteidigen muss, rechtfertigt sich der Coach der "Three Lions", weshalb die Bundesliga-Stars Jadon Sancho und Jude Bellingham kaum Einsatzzeiten bekommen. Auch wenn sicherlich nicht immer jede Kritik berechtigt ist, einzelne Entscheidungen der Trainer waren zumindest fragwürdig. Wer kann am Ende über seinen Schatten springen, wenn es eng wird? Wer kann eigenen Überzeugungen auch mal über Bord werfen? Löw oder Southgate. Darauf wird es ankommen.


                <strong>Konterabsicherung</strong><br>
                Es ist das Unwort der Vorrunde. Die Konterabsicherung hat in der deutschen Nationalmannschaft weder gegen Frankreich, noch gegen Portugal oder Ungarn funktioniert. Die Konsequenz: fünf Gegentore. Mit Raheem Sterling, Phil Foden und Harry Kane lauert ein gefährlicher Dreizack auf Schwächen im deutschen Umschaltspiel. Die Dreier- respektive Fünferkette ist gut beraten, diesmal kompakt zu stehen und vor allem auf den Flügeln nichts zuzulassen. Dafür müsste Joshua Kimmich auch mal nach hinten arbeiten, auch wenn es ihm nicht gefällt.
© 2021 imago

Konterabsicherung
Es ist das Unwort der Vorrunde. Die Konterabsicherung hat in der deutschen Nationalmannschaft weder gegen Frankreich, noch gegen Portugal oder Ungarn funktioniert. Die Konsequenz: fünf Gegentore. Mit Raheem Sterling, Phil Foden und Harry Kane lauert ein gefährlicher Dreizack auf Schwächen im deutschen Umschaltspiel. Die Dreier- respektive Fünferkette ist gut beraten, diesmal kompakt zu stehen und vor allem auf den Flügeln nichts zuzulassen. Dafür müsste Joshua Kimmich auch mal nach hinten arbeiten, auch wenn es ihm nicht gefällt.


                <strong>Dreizack vs. Dreierkette</strong><br>
                Apropos Dreizack: Auf dem Papier ist England eine Offensiv-Gewalt. Doch in der Vorrunde traf nur Sterling. Kane enttäuschte auf ganzer Linie und kassierte dafür in der "Yellow Press" Schelte. Nicht nur deshalb dürfte er gegen Deutschland besonders motiviert sein, sein wahres Können zu zeigen. Denn im Prinzig ist der Angreifer von Tottenham Hotspur das, was die deutsche Elf so schmerzlich vermisst: ein durchschlagskräftiger Mittelstürmer. Ihn sollte die Dreierkette um Hummels, Rüdiger und Ginter dringend im Auge haben, wobei vor allem Hummels als zentraler Innenverteidiger der Kette damit betraut sein wird, den Engländer zu stoppen.
© 2021 Getty Images

Dreizack vs. Dreierkette
Apropos Dreizack: Auf dem Papier ist England eine Offensiv-Gewalt. Doch in der Vorrunde traf nur Sterling. Kane enttäuschte auf ganzer Linie und kassierte dafür in der "Yellow Press" Schelte. Nicht nur deshalb dürfte er gegen Deutschland besonders motiviert sein, sein wahres Können zu zeigen. Denn im Prinzig ist der Angreifer von Tottenham Hotspur das, was die deutsche Elf so schmerzlich vermisst: ein durchschlagskräftiger Mittelstürmer. Ihn sollte die Dreierkette um Hummels, Rüdiger und Ginter dringend im Auge haben, wobei vor allem Hummels als zentraler Innenverteidiger der Kette damit betraut sein wird, den Engländer zu stoppen.


                <strong>Gosens vs. Walker</strong><br>
                Auch wenn England in der Vorrunde nicht so offensiv agierte, wie etwa Portugal in der deutschen Gruppe, erwartet die DFB-Elf einen offenen Schlagabtausch. Tritt dies tatsächlich so ein, könnte das Duell von Robin Gosens und dem englischen Außenverteidiger Kyle Walker zum Schlüssel werden. Gosens ist physisch stark und sticht immer wieder in die Box, doch mit Walker hat er diesmal einen ebenso körperlichen Gegenspieler vor der Brust. Wer am Ende mehr Power hat, wird seine Mannschaft deutlich nach vorne bringen. Der Deutsche verfügt vielleicht über etwas mehr Spielwitz, es könnte das Zünglein an der Waage sein. 
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Gosens vs. Walker
Auch wenn England in der Vorrunde nicht so offensiv agierte, wie etwa Portugal in der deutschen Gruppe, erwartet die DFB-Elf einen offenen Schlagabtausch. Tritt dies tatsächlich so ein, könnte das Duell von Robin Gosens und dem englischen Außenverteidiger Kyle Walker zum Schlüssel werden. Gosens ist physisch stark und sticht immer wieder in die Box, doch mit Walker hat er diesmal einen ebenso körperlichen Gegenspieler vor der Brust. Wer am Ende mehr Power hat, wird seine Mannschaft deutlich nach vorne bringen. Der Deutsche verfügt vielleicht über etwas mehr Spielwitz, es könnte das Zünglein an der Waage sein. 


                <strong>Radio Müller</strong><br>
                Selbst wenn Thomas Müller nicht in absoluter Bestform ist, allein seine Präsenz auf dem Platz ist ein entscheidender Faktor. Zumindest war er es in der Vergangenheit gegen englische Mannschaften fast immer der Fall. Sowohl die "Three Lions" also auch jegliche Premier-League-Klubs hatten bislang immer Probleme, Müller aufgrund seiner Unberechenbarkeit zu fassen. Schon allein deshalb prognostizierte Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann in englischen Medien auch: "Müller macht den Unterschied. England hat so einen Spieler nicht."
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Radio Müller
Selbst wenn Thomas Müller nicht in absoluter Bestform ist, allein seine Präsenz auf dem Platz ist ein entscheidender Faktor. Zumindest war er es in der Vergangenheit gegen englische Mannschaften fast immer der Fall. Sowohl die "Three Lions" also auch jegliche Premier-League-Klubs hatten bislang immer Probleme, Müller aufgrund seiner Unberechenbarkeit zu fassen. Schon allein deshalb prognostizierte Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann in englischen Medien auch: "Müller macht den Unterschied. England hat so einen Spieler nicht."


                <strong>Deutsche Unberechenbarkeit vs. englische Kreativität</strong><br>
                Auch wird es darauf ankommen, welches Mittelfeld die größere Durchschlagskraft besitzt. Beide Teams zeigten bei der Euro bislang Schwächen, England vielleicht sogar noch etwas mehr. Zwei Tore, wenig Chancen – so die magere Ausbeute. Dabei hat Trainer Southgate jede Menge Kreative zur Verfügung. Wahrscheinlich kehren die Youngster Phil Foden (wurde geschont) und Mason Mount (war in Quarantäne) in die Startelf zurück. Es wird spannend sein, zu sehen, ob sich dann englische Kreativität und Technik oder deutsche Physis, Geradlinigkeit und Unberechenbarkeit durchsetzt.
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Deutsche Unberechenbarkeit vs. englische Kreativität
Auch wird es darauf ankommen, welches Mittelfeld die größere Durchschlagskraft besitzt. Beide Teams zeigten bei der Euro bislang Schwächen, England vielleicht sogar noch etwas mehr. Zwei Tore, wenig Chancen – so die magere Ausbeute. Dabei hat Trainer Southgate jede Menge Kreative zur Verfügung. Wahrscheinlich kehren die Youngster Phil Foden (wurde geschont) und Mason Mount (war in Quarantäne) in die Startelf zurück. Es wird spannend sein, zu sehen, ob sich dann englische Kreativität und Technik oder deutsche Physis, Geradlinigkeit und Unberechenbarkeit durchsetzt.


                <strong>Löwen oder Miezekatzen?</strong><br>
                Die "Three Lions" waren in der Vorrunde eher schnurrende Kätzchen, hier ist sich die englische Presse einig. Wer nimmt das Heft in die Hand, wenn es einmal nicht läuft oder eng wird? Zwar haben die Engländer mit Kane, Sterling, Foden, Mount, Grealish, Sancho, Bellingham, Phillips großartige Spieler in ihren Reihen. Die meisten sind aber zu jung, um eine Mannschaft mitzureißen. Sterling und Kane entpuppten sich bisher auch nicht als Einpeitscher. Liverpools Jordan Henderson ist gefühlt der einzige, der das könnte. Der gehört aber eigentlich nicht zum Stammpersonal. Wenn sich aber in entscheidenden Momenten niemand ein Herz fasst, dann wird es gegen die deutsche Mannschaft schwer. Denn eines können Jogis Jungs: kämpfen.
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Löwen oder Miezekatzen?
Die "Three Lions" waren in der Vorrunde eher schnurrende Kätzchen, hier ist sich die englische Presse einig. Wer nimmt das Heft in die Hand, wenn es einmal nicht läuft oder eng wird? Zwar haben die Engländer mit Kane, Sterling, Foden, Mount, Grealish, Sancho, Bellingham, Phillips großartige Spieler in ihren Reihen. Die meisten sind aber zu jung, um eine Mannschaft mitzureißen. Sterling und Kane entpuppten sich bisher auch nicht als Einpeitscher. Liverpools Jordan Henderson ist gefühlt der einzige, der das könnte. Der gehört aber eigentlich nicht zum Stammpersonal. Wenn sich aber in entscheidenden Momenten niemand ein Herz fasst, dann wird es gegen die deutsche Mannschaft schwer. Denn eines können Jogis Jungs: kämpfen.


                <strong>Torwart-Duell</strong><br>
                Torhüter und England – das ist noch immer keine Liebesgeschichte. Zwar musste Jordan Pickford bislang noch nicht hinter sich greifen. Das lag möglicherweise aber mehr an den schwachen Gruppengegnern als an der eigenen Fähigkeit. Grundsätzlich ist Pickford, wie viele seiner Vorgänger, immer für einen Bock gut. Auch Manuel Neuer sah in der Vorrunde nicht hundertprozentig souverän aus, an seiner Vormachtstellung im Tor gibt es aber nichts zu rütteln. Sollte der entscheidende Faktor der Keeper sein, wird der Sieger kaum Pickford heißen. 
© 2021 Getty Images

Torwart-Duell
Torhüter und England – das ist noch immer keine Liebesgeschichte. Zwar musste Jordan Pickford bislang noch nicht hinter sich greifen. Das lag möglicherweise aber mehr an den schwachen Gruppengegnern als an der eigenen Fähigkeit. Grundsätzlich ist Pickford, wie viele seiner Vorgänger, immer für einen Bock gut. Auch Manuel Neuer sah in der Vorrunde nicht hundertprozentig souverän aus, an seiner Vormachtstellung im Tor gibt es aber nichts zu rütteln. Sollte der entscheidende Faktor der Keeper sein, wird der Sieger kaum Pickford heißen. 


                <strong>Der Faktor Angst</strong><br>
                Kaum stand die deutsche Mannschaft als Achtelfinal-Gegner fest, machte sich in der englischen Presse Angst breit. "Kein Sieg bei einer Meisterschaft seit 1966", "übt schonmal Elfmeterschießen, Jungs" - die Headlines der "Yellow Press" suggerierten schon im Vorfeld, dass das eigentlich nichts werden kann. Gut, die Spieler sind von diesen Unkenrufen eher unbeeindruckt. Trainer Gareth Southgate aber womöglich nicht. Schließlich war er es, der im EM-Halbfinale 1996 den entscheidenden Elfer gegen Deutschland versiebte. Und wer weiß, welche Gedanken aufkommen, wenn sich Deja Vus andeuten. 
© 2021 imago

Der Faktor Angst
Kaum stand die deutsche Mannschaft als Achtelfinal-Gegner fest, machte sich in der englischen Presse Angst breit. "Kein Sieg bei einer Meisterschaft seit 1966", "übt schonmal Elfmeterschießen, Jungs" - die Headlines der "Yellow Press" suggerierten schon im Vorfeld, dass das eigentlich nichts werden kann. Gut, die Spieler sind von diesen Unkenrufen eher unbeeindruckt. Trainer Gareth Southgate aber womöglich nicht. Schließlich war er es, der im EM-Halbfinale 1996 den entscheidenden Elfer gegen Deutschland versiebte. Und wer weiß, welche Gedanken aufkommen, wenn sich Deja Vus andeuten.