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Es begann 1990 gegen Deutschland: Englands Elfmeter-Trauma geht auch 2021 weiter

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                <strong>Englands Elfmeter-Trauma bei großen Turnieren</strong><br>
                Im EM-Finale 2021 ist es wieder passiert. Die englische Nationalmannschaft musste gegen Italien ins Elfmeterschießen und ging mal wieder als Verlierer vom Platz. Jungstar Bukayo Saka vergab als einer von drei englischen Schützen. Nur drei von zehn Elfmeterschießen konnte England bei großen Turnieren bislang gewinnen. ran.de zeigt die bisherigen Elfmeterschießen Englands. (Stand: 12. Juli 2021)
© Imago/Getty Images

Englands Elfmeter-Trauma bei großen Turnieren
Im EM-Finale 2021 ist es wieder passiert. Die englische Nationalmannschaft musste gegen Italien ins Elfmeterschießen und ging mal wieder als Verlierer vom Platz. Jungstar Bukayo Saka vergab als einer von drei englischen Schützen. Nur drei von zehn Elfmeterschießen konnte England bei großen Turnieren bislang gewinnen. ran.de zeigt die bisherigen Elfmeterschießen Englands. (Stand: 12. Juli 2021)


                <strong>WM 1990 (Halbfinale): Deutschland - England 5:4 n.E.</strong><br>
                Das englische Elfmeter-Trauma bei großen Turnieren nahm 1990 seinen Anfang, im Halbfinale bei der WM in Italien gegen Deutschland. Nach einem 1:1 nach 120 Minuten verwandelten die ersten drei Schützen beider Teams ihre Elfmeter jeweils noch souverän. Dann scheiterte Stuart Pearce an DFB-Keeper Bodo Illgner und nachdem Olaf Thon anschließend für Deutschland zum 5:4 traf, versagten auch Chris Waddle vom Punkt die Nerven. Er knallte den Ball links über das Tor und besiegelte somit das Aus der englischen Nationalmannschaft. Gegner Deutschland wurde wenige Tage später durch einen 1:0-Sieg gegen Argentinien Weltmeister.
© imago/AFLOSPORT

WM 1990 (Halbfinale): Deutschland - England 5:4 n.E.
Das englische Elfmeter-Trauma bei großen Turnieren nahm 1990 seinen Anfang, im Halbfinale bei der WM in Italien gegen Deutschland. Nach einem 1:1 nach 120 Minuten verwandelten die ersten drei Schützen beider Teams ihre Elfmeter jeweils noch souverän. Dann scheiterte Stuart Pearce an DFB-Keeper Bodo Illgner und nachdem Olaf Thon anschließend für Deutschland zum 5:4 traf, versagten auch Chris Waddle vom Punkt die Nerven. Er knallte den Ball links über das Tor und besiegelte somit das Aus der englischen Nationalmannschaft. Gegner Deutschland wurde wenige Tage später durch einen 1:0-Sieg gegen Argentinien Weltmeister.


                <strong>EM 1996 (Viertelfinale): Spanien - England 2:4 n.E.</strong><br>
                Bei der Heim-EM 1996 mussten die Engländer im Viertelfinale erneut in ein Elfmeterschießen. Nach torlosen 120 Minuten brachte Englands Torjäger Alan Shearer sein Team mit dem ersten Strafstoß in Führung, ehe Spaniens Fernando Hierro verschoss. Da die weiteren englischen Schützen David Platt, Stuart Pearce (1990 gegen Deutschland noch Fehlschütze) und Paul Gascoigne trafen, konnten sich die "Three Lions" einen 4:2-Vorsprung erarbeiten. Dann avancierte Englands Torhüter David Seaman zum Helden. Er parierte den Elfmeter von Miguel Angel Nadal, dem Onkel des heutigen Tennis-Giganten Rafael Nadal. 
© Imago

EM 1996 (Viertelfinale): Spanien - England 2:4 n.E.
Bei der Heim-EM 1996 mussten die Engländer im Viertelfinale erneut in ein Elfmeterschießen. Nach torlosen 120 Minuten brachte Englands Torjäger Alan Shearer sein Team mit dem ersten Strafstoß in Führung, ehe Spaniens Fernando Hierro verschoss. Da die weiteren englischen Schützen David Platt, Stuart Pearce (1990 gegen Deutschland noch Fehlschütze) und Paul Gascoigne trafen, konnten sich die "Three Lions" einen 4:2-Vorsprung erarbeiten. Dann avancierte Englands Torhüter David Seaman zum Helden. Er parierte den Elfmeter von Miguel Angel Nadal, dem Onkel des heutigen Tennis-Giganten Rafael Nadal. 


                <strong>EM 1996 (Halbfinale): Deutschland - England 7:6 n.E.</strong><br>
                Das Erfolgserlebnis Englands gegen die Spanier gab den "Three Lions" im Halbfinale der EM-Endrunde 1996 gegen Deutschland nicht den entscheidenden Punch. Die Engländer mussten nach einem 1:1-Unentschieden nach Ende der Verlängerung erneut ins Elfmeterschießen - und zogen gegen das DFB-Team nach 1990 zum zweiten Mal den Kürzeren. Andreas Möller verwandelte den sechsten Elfmeter für Deutschland, nachdem zuvor ausgerechnet der heutige Nationaltrainer Englands, Gareth Southgate, an Andreas Köpke scheiterte.
© Imago

EM 1996 (Halbfinale): Deutschland - England 7:6 n.E.
Das Erfolgserlebnis Englands gegen die Spanier gab den "Three Lions" im Halbfinale der EM-Endrunde 1996 gegen Deutschland nicht den entscheidenden Punch. Die Engländer mussten nach einem 1:1-Unentschieden nach Ende der Verlängerung erneut ins Elfmeterschießen - und zogen gegen das DFB-Team nach 1990 zum zweiten Mal den Kürzeren. Andreas Möller verwandelte den sechsten Elfmeter für Deutschland, nachdem zuvor ausgerechnet der heutige Nationaltrainer Englands, Gareth Southgate, an Andreas Köpke scheiterte.


                <strong>WM 1998 (Achtelfinale): Argentinien - England 6:5 n.E.</strong><br>
                Einen 2:1-Vorsprung verspielt, kurz nach der Pause David Beckham mit glatt Rot verloren. Die Vorzeichen vor dem Elfmeterschießen der Engländer im WM-Achtelfinale 1998 gegen Argentinien waren schon nicht so einfach und als es dann an den Punkt ging, versagten den "Three Lions" einmal mehr die Nerven. Zunächst vergab Paul Ince seinen Elfmeter beim Stand von 3:3, was aber noch nicht entscheidend war, denn zuvor verschoss bereits Argentiniens Hernan Crespo. Der große Unglücksrabe wurde im weiteren Verlauf David Batty, der beim Stand von 5:6 aus englischer Sicht zum Elfmeter antrat - und an Keeper Carlos Roa scheiterte.
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WM 1998 (Achtelfinale): Argentinien - England 6:5 n.E.
Einen 2:1-Vorsprung verspielt, kurz nach der Pause David Beckham mit glatt Rot verloren. Die Vorzeichen vor dem Elfmeterschießen der Engländer im WM-Achtelfinale 1998 gegen Argentinien waren schon nicht so einfach und als es dann an den Punkt ging, versagten den "Three Lions" einmal mehr die Nerven. Zunächst vergab Paul Ince seinen Elfmeter beim Stand von 3:3, was aber noch nicht entscheidend war, denn zuvor verschoss bereits Argentiniens Hernan Crespo. Der große Unglücksrabe wurde im weiteren Verlauf David Batty, der beim Stand von 5:6 aus englischer Sicht zum Elfmeter antrat - und an Keeper Carlos Roa scheiterte.


                <strong>EM 2004 (Viertelfinale): Portugal - England 8:7 n.E.</strong><br>
                Eines der kuriosesten Elfmeterschießen, bei dem England beteiligt war, gab es im Rahmen der EM 2004 in Portugal. Beim Viertelfinal-Duell gegen den Gastgeber stand es nach 120 Minuten 2:2-Unentschieden, somit mussten die Engländer einmal mehr gegen ihr Elfmeter-Trauma ankämpfen - und schaffen es erneut nicht. David Beckham verballerte gleich den ersten Elfmeter, in weiterer Folge vergab auch Portugals Rui Costa. Die Entscheidung fiel, als Darius Vassell beim Stand von 7:7 zum Elfmeter antrat und an Keeper Ricardo scheiterte. Dieser hatte zuvor bereits seine Handschuhe abgelegt und parierte den Ball mit bloßen Händen. Danach schoss Elfmeter-Killer Ricardo selbst die Portugiesen durch das Tor zum 8:7 ins Halbfinale. 
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EM 2004 (Viertelfinale): Portugal - England 8:7 n.E.
Eines der kuriosesten Elfmeterschießen, bei dem England beteiligt war, gab es im Rahmen der EM 2004 in Portugal. Beim Viertelfinal-Duell gegen den Gastgeber stand es nach 120 Minuten 2:2-Unentschieden, somit mussten die Engländer einmal mehr gegen ihr Elfmeter-Trauma ankämpfen - und schaffen es erneut nicht. David Beckham verballerte gleich den ersten Elfmeter, in weiterer Folge vergab auch Portugals Rui Costa. Die Entscheidung fiel, als Darius Vassell beim Stand von 7:7 zum Elfmeter antrat und an Keeper Ricardo scheiterte. Dieser hatte zuvor bereits seine Handschuhe abgelegt und parierte den Ball mit bloßen Händen. Danach schoss Elfmeter-Killer Ricardo selbst die Portugiesen durch das Tor zum 8:7 ins Halbfinale. 


                <strong>WM 2006 (Viertelfinale): England - Portugal 1:3 n.E.</strong><br>
                Bei der WM 2006 hatten die Engländer die Chance zur Revanche gegen Portugal. Im Viertelfinale trafen die beiden Top-Nationen erneut aufeinander und die Entscheidung musste auch dieses Mal im Elfmeterschießen fallen. In der Gelsenkirchener Veltins-Arena hatten an diesem 1. Juli 2006 beide Mannschaften das große Nervenflattern. Die Engländer Frank Lampard, Steven Gerrard und Jamie Carragher vergaben allesamt ihre Elfmeter, auf der Gegenseite versagten Hugo Viana und Petit die Nerven. Am Ende mussten sich die Engländer so nach dem Tor von Cristiano Ronaldo zum 3:1 schon wieder den Portugiesen geschlagen geben. 
© 2006 Getty Images

WM 2006 (Viertelfinale): England - Portugal 1:3 n.E.
Bei der WM 2006 hatten die Engländer die Chance zur Revanche gegen Portugal. Im Viertelfinale trafen die beiden Top-Nationen erneut aufeinander und die Entscheidung musste auch dieses Mal im Elfmeterschießen fallen. In der Gelsenkirchener Veltins-Arena hatten an diesem 1. Juli 2006 beide Mannschaften das große Nervenflattern. Die Engländer Frank Lampard, Steven Gerrard und Jamie Carragher vergaben allesamt ihre Elfmeter, auf der Gegenseite versagten Hugo Viana und Petit die Nerven. Am Ende mussten sich die Engländer so nach dem Tor von Cristiano Ronaldo zum 3:1 schon wieder den Portugiesen geschlagen geben. 


                <strong>EM 2012 (Viertelfinale): England - Italien 2:4 n.E.</strong><br>
                Im Viertelfinale der EM-Endrunde 2012 kam es zu einem Klassiker im ukrainischen Kiew. England forderte Italien heraus und nach 120 torlosen Minuten ging es mal wieder in ein Elfmeterschießen. Während des Elfmeterschießens lagen die Engländer nach einem Fehlschuss von Riccardo Montolivo sogar zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung, diese hielt aber nur ganz kurz. Nach Wayne Rooneys Tor vergaben im Anschluss die beiden nächsten englischen Elfmeterschützen Ashley Young und Ashley Cole. So blieb es Italiens Alessandro Diamanti vorbehalten, sein Team mit dem vierten Treffer ins Halbfinale zu schießen und Englands Elfmeter-Fluch zu verlängern.
© 2012 Getty Images

EM 2012 (Viertelfinale): England - Italien 2:4 n.E.
Im Viertelfinale der EM-Endrunde 2012 kam es zu einem Klassiker im ukrainischen Kiew. England forderte Italien heraus und nach 120 torlosen Minuten ging es mal wieder in ein Elfmeterschießen. Während des Elfmeterschießens lagen die Engländer nach einem Fehlschuss von Riccardo Montolivo sogar zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung, diese hielt aber nur ganz kurz. Nach Wayne Rooneys Tor vergaben im Anschluss die beiden nächsten englischen Elfmeterschützen Ashley Young und Ashley Cole. So blieb es Italiens Alessandro Diamanti vorbehalten, sein Team mit dem vierten Treffer ins Halbfinale zu schießen und Englands Elfmeter-Fluch zu verlängern.


                <strong>WM 2018 (Achtelfinale): Kolumbien - England 4:5 n.E.</strong><br>
                Hochspannung bis zum Schluss gab es im WM-Achtelfinale 2018 zwischen den Engländern und Kolumbien. Bis in die Nachspielzeit führten die "Three Lions" mit 1:0 durch einen Treffer von Harry Kane, dann schlug Yerry Mina in der dritten Minute der Nachspielzeit doch noch zum Ausgleich zu. In der Verlängerung fiel kein weiteres Tor, so ging es ins Elfmeterschießen. Beinahe wäre Englands Fluch sogar weitergegangen, als Jordan Henderson den dritten Elfmeter verschoss. Doch gleich nach ihm vergab auch der Kolumbianer Mateus Uribe. Nach einem weiteren Fehlschuss von Carlos Bacca hatten die Engländer plötzlich einen Matchball und diesen verwandelte Eric Dier zum 5:4-Sieg. Damit war der Negativ-Trend nach fünf in Folge verlorenen Elfmeterschießen bei großen Turnieren erst einmal gestoppt. 
© imago/Focus Images

WM 2018 (Achtelfinale): Kolumbien - England 4:5 n.E.
Hochspannung bis zum Schluss gab es im WM-Achtelfinale 2018 zwischen den Engländern und Kolumbien. Bis in die Nachspielzeit führten die "Three Lions" mit 1:0 durch einen Treffer von Harry Kane, dann schlug Yerry Mina in der dritten Minute der Nachspielzeit doch noch zum Ausgleich zu. In der Verlängerung fiel kein weiteres Tor, so ging es ins Elfmeterschießen. Beinahe wäre Englands Fluch sogar weitergegangen, als Jordan Henderson den dritten Elfmeter verschoss. Doch gleich nach ihm vergab auch der Kolumbianer Mateus Uribe. Nach einem weiteren Fehlschuss von Carlos Bacca hatten die Engländer plötzlich einen Matchball und diesen verwandelte Eric Dier zum 5:4-Sieg. Damit war der Negativ-Trend nach fünf in Folge verlorenen Elfmeterschießen bei großen Turnieren erst einmal gestoppt. 


                <strong>Nations League (Spiel um Platz 3): Schweiz - England 5:6 n.E.</strong><br>
                Im Spiel um Platz 3 der Nations League schafften es die Engländer sogar, die zuvor erreichte Elfmeter-Trendwende weiter zu festigen. Gegen die Schweiz verwerteten im Juni 2019 nach zunächst 120 torlosen Minuten alle sechs englischen Schützen ihre Elfmeter, einen davon auch Keeper Jordan Pickford. Der Schlussmann des FC Everton sorgte anschließend im portugiesischen Guimaraes mit einer Parade für die Entscheidung. Er hielt den Elfmeter des früheren Bundesliga-Stürmers Josip Drmic.
© imago images / DeFodi

Nations League (Spiel um Platz 3): Schweiz - England 5:6 n.E.
Im Spiel um Platz 3 der Nations League schafften es die Engländer sogar, die zuvor erreichte Elfmeter-Trendwende weiter zu festigen. Gegen die Schweiz verwerteten im Juni 2019 nach zunächst 120 torlosen Minuten alle sechs englischen Schützen ihre Elfmeter, einen davon auch Keeper Jordan Pickford. Der Schlussmann des FC Everton sorgte anschließend im portugiesischen Guimaraes mit einer Parade für die Entscheidung. Er hielt den Elfmeter des früheren Bundesliga-Stürmers Josip Drmic.


                <strong>EM 2021 (Finale): Italien - England 4:3 n.E.</strong><br>
                "It's coming home". Unter diesem Motto starteten die Engländer ins EM-Finale 2021 im Londoner Wembleystadion gegen Italien. Nach einem 1:1 nach 120 Minuten ging es für die "Three Lions" mal wieder in ein Elfmeterschießen - und das englische Trauma ist um ein weiteres Kapitel reicher. Die drei Joker Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Saka (li.) scheiterten vom Punkt am Aluminium bzw. dem überragenden Italien-Keeper Gianluigi Donnarumma. So musste sich die englische Nationalmannschaft einmal mehr in einem Elfmeterschießen bei einem großen Turnier geschlagen geben (3:4), zum allerersten Mal allerdings in einem Endspiel.
© 2021 Getty Images

EM 2021 (Finale): Italien - England 4:3 n.E.
"It's coming home". Unter diesem Motto starteten die Engländer ins EM-Finale 2021 im Londoner Wembleystadion gegen Italien. Nach einem 1:1 nach 120 Minuten ging es für die "Three Lions" mal wieder in ein Elfmeterschießen - und das englische Trauma ist um ein weiteres Kapitel reicher. Die drei Joker Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Saka (li.) scheiterten vom Punkt am Aluminium bzw. dem überragenden Italien-Keeper Gianluigi Donnarumma. So musste sich die englische Nationalmannschaft einmal mehr in einem Elfmeterschießen bei einem großen Turnier geschlagen geben (3:4), zum allerersten Mal allerdings in einem Endspiel.