Kuriositäten bei der EM 2016: Mottenangriff, Kanu, Vampirjäger Bonucci
Mottenangriff im EM-Finale
Beim EM-Finale im Stade de France in Paris gab es neben der Fans auch tausende ungebetene Besucher: Eine kuriose Motten-Plage hatte rund eine Stunde vor Beginn den Rasen befallen, erst die Sprenger konnten die kleinen Tiere vom Spielfeld vertreiben. Danach machten es sich die Falter auf den elektronischen Werbebanden bequem, und Techniker mussten sie mit Besen entfernen. Doch auch während des Spiels waren Cristiano Ronaldo und Co. nicht vor einem Mottenangriff sicher. Auslöser des unangenehmen Besuchs war eine Vorsichtsmaßnahme: Das Stadion war in der Nacht von Samstag auf Sonntag aus Sicherheitsgründen beleuchtet, dadurch wurden die Insekten angelockt.
Zufalls-Waliser
Robson-Kanu ist die walisische Entdeckung der EM. Dabei hat es der gebürtige Engländer nur einem Scherz zu verdanken, dass er überhaupt für Wales auflaufen darf. Das verriet sein langjähriger U-21-Trainer, Brian Flynn, bei "BBC 5". Der 27-Jährige hatte beim FC Reading gespielt, als Flynn zu Besuch kam. Teamkollege Glenn Little zeigte auf Robson-Kanu und rief Flynn im Scherz zu: "Er kann für Wales spielen, weil er dort Urlaub macht." Der Trainer erfuhr im Gespräch mit Robson-Kanu, dass dessen Großmutter in Wales geboren sei. "Es hat mich zwölf Monate gekostet, ihn zu überzeugen. Gott sei Dank hat es geklappt."
Leonardo Bonucci
Leonardo Bonucci ist auf dem Platz der größte Feind von Stürmern und Vampiren. Vampiren? Anscheinend kaut der italienische Abwehrspieler während jedem Spiel Knoblauchpastillen, um seine Gegner abzuschrecken. Das Geheimnis für die starke Leistung der Italiener bei dieser EM dürfte demnach gelüftet worden sein. In die Nähe des italienischen Abwehrtanks will wohl kein Stürmer freiwillig.
Kirchliche Trauung mit Polen-Livescore
Da hat ein polnisches Brautpaar mal einen richtig pfiffigen Pfarrer erwischt. Denn weil ihre Trauung genau auf den Termin des EM-Achtelfinals zwischen Polen und der Schweiz fiel und vor allem der Bräutigam glühender Fußball-Fan ist, ließ der Pfarrer einer Kirche in Kornik in der Nähe von Posen den Livescore der Partie auf die Leinwand beamen, wo sonst immer die Psalme anzeigt werden, die in dem Gotteshaus gesungen werden sollen. So war die Kirchengemeinde jederzeit über den aktuellen Spielstand informiert - und konnte am Ende gemeinsam den Einzug ins Viertelfinale feiern.
Islands Fans feiern die EM 2016
Ganz Island ist im EM-Fieber! Ganz Island? Gut, ein paar Fußball-Verweigerer gibt es auch auf der Vulkaninsel im Atlantischen Ozean. Aber laut der schwedischen Zeitung "Aftonbladet" waren am Montagabend 99,8 Prozent der rund 330.000 Isländer Augenzeugen des historischen 2:1-Sieges über England - ob vor den TV-Geräten, beim Public Viewing, auf den Tribünen in Nizza oder direkt auf dem Rasen. Was die übrigen 650 Landsleute während der knapp zwei Stunden erledigt haben, ist nicht überliefert.
Trostpreis für Englands Nationalelf
Frecher Fußballzwerg: Schon vor der Pleite im Achtelfinale gegen Island erhält Englands Nationalteam ein echt unmoralisches Angebot. Ein isländischer Reiseveranstalter zahlt der Elf von Coach Roy Hodgson bei einer Niederlage eine Reise in eine Stadt im Norden Islands - inklusive Walbesichtigung. Einen Haken hat das Angebot: Es ist nur am Dienstag - dem Tag nach dem Spiel - gültig. "Die Engländer können sowieso nicht sofort nach Hause zurückkehren, denn 60 Millionen Leute werden wütend sein, gegen ein Land mit 300.000 Einwohnern verloren zu haben", so der Verantwortliche der Agentur.
Radja Nainggolan (Belgien)
Stell dir vor, es ist EM, und du bist Nationalspieler – aber auch passionierter Raucher. Kein Problem! Zumindest nicht im belgischen Team. Nationaltrainer Marc Wilmots hat dem belgischen Sender "Sporza" verraten, dass Stammspieler Radja Nainggolan seine Erlaubnis zum Rauchen habe. Solange es nicht seine Leistung beeinflusse, habe der Ex-Schalker nichts dagegen. "Nainggolan ist Raucher und ich werde ihm das Rauchen nicht verbieten, wenn er das unbedingt braucht. Es geht um seinen Körper und es ist sein Problem, wenn er deshalb seine Karriere schon mit 30 statt mit 35 Jahren beenden muss", erklärte der Trainer lapidar. Bei einem Rauchverbot ...
Radja Nainggolan (Belgien)
... würde der Roma-Profi wohl sein Zimmer verwüsten, vermutet Wilmots. Nainggolan bekommt bei den "Roten Teufeln" deshalb sogar eine Extra-Behandlung. So sorge Wilmots sogar dafür, dass der 28-Jährige immer ein Zimmer mit Balkon bekomme, damit er seine "fünf bis sechs Zigaretten pro Tag" genießen kann und nicht den Feueralarm auslöst. Anscheinend weiß Wilmots aber nicht über alle seine Kicker so gut Bescheid, wie über seinen Mittelfeldspieler: "Ich glaube und denke jedenfalls, dass er der einzige Raucher im belgischen Team ist."
Gareth Bale (Wales)
Momentan reitet Gareth Bale auf einer wahren Erfolgswelle. Mit Wales steht der Star von Real Madrid im Achtelfinale der EM und ist mit seinen drei Toren daran maßgeblich beteiligt. Schon vor einigen Tagen wurde bekannt, dass die walisische Stadt Bala kurzfristig seinen Namen ändern lässt, in - wie könnte es auch anders sein - "Bale". Damit nicht genug, denn...
Carmarthenshire
... Die traditionelle Grafschaft Carmarthenshire im Südwesten des Landes widmet dem 26-Jährigen gleich einen gesamten Bezirk. Via "Twitter" präsentierten die Verantwortlichen ein Foto mit dem offiziellen Bezirksschild. Normalerweise steht neben dem englischen "Welcome to Carmarthenshire" auf dem Schild noch das walisische "Croeso i Sir Gar", wobei "Sir" hier für Bezirk und "Gar" für Carmarthenshire steht. Jetzt ist dort zu lesen: "Croeso i Sir Gareth Bale".
Chris Coleman
Die Waliser mit ihrem Trainer Chris Coleman trumpfen bei der EM 2016 zurzeit groß auf. Doch der Erfolg seines Teams könnte für ihn persönlich zu terminlichen Schwierigkeiten führen. Für Anfang Juli ist die Geburt seines Kindes angesetzt und somit könnte er bei einem Weiterkommen dieses einschneidende Erlebnis in seinem Leben verpassen. Doch er ist nicht der einzige, der verzichten muss, denn …
Joe Ledley
… auch bei Joe Ledley könnte es zu terminlichen Engpässen kommen. Der Waliser würde im Falle eines Erreichens des Viertelfinales seine eigene Hochzeit verschieben müssen. Doch dies sei laut ihm kein Problem und seine Verlobte würde das auch verstehen ...
Jamie Vardy (England)
Jamie Vardy wurde mit ungewöhnlichem Handgepäck im EM-Lager Englands abgelichtet: Neben seinem Handy trug der Stürmerstar von Leicester City auch noch eine Dose Kautabak mit sich. In der anderen Hand hielt er die Dose eines Energydrinks. Das dürfte der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) allerdings nicht gefallen, denn ...
Jamie Vardy (England)
... sowohl Nikotin als auch Koffein stehen auf der Beobachtungsliste der WADA. Zwar hat sich Vardy damit noch nicht strafbar gemacht. Doch diese Substanzen können noch auf der Doping-Liste landen, sollte die WADA sie als leistungssteigernd ansehen. Spätestens dann droht dem 29-Jährigen eine Sperre - sollte er die Mittel noch immer nehmen.
Ukraine (EM 2016)
Nach der Niederlage gegen die deutsche Nationalmannschaft (0:2) soll die Ukraine zu besonderen Mitteln der Frustbewältigung gegriffen haben. Laut "spox.com" wurden einige Flaschen Wein in der Dusche gefunden. Damit nicht genug: Auch mehrere Zigarettenstummeln sollen in der Kabine nach deren Abreise gelegen haben. Beim nächsten Spiel gegen Nordirland werden die Funktionäre wohl besonders auf das Team achten.
Denis Alibec (Rumänien)
Solche Geschichten kennt man eigentlich nur aus der Kreisliga: Beim EM-Eröffnungsspiel zwischen Frankreich und Rumänien soll der rumänische Stürmer Denis Alibec ein ganz besonderes Aufwärmprogramm gewählt haben. Der rumänische Nationaltrainer Anghel Iordanescu wollte Alibec eigentlich nach der Halbzeit einwechseln, konnte den Stürmer aber nicht finden. Laut "Gazeta Sporturilor" fand ein Co-Trainer den Stürmer schließlich in der Kabine, wo der 25-Jährige tatsächlich genüsslich eine Zigarette qualmte! Trotzdem durfte Alibec, der als Kettenraucher gilt, noch ran und spulte in 33 Minuten immerhin noch 3,14 Kilometer ab.
Chris Coleman
Das hat mal gesessen! Der walisische Nationaltrainer Chris Coleman (Mi.) hat Gruppengegner England veräppelt. Was war geschehen? Er präsentierte den anwesenden Journalisten während des Trainings eine Aufstellungstafel mit der vermeintlichen Formation seines Teams im ersten EM-Spiel. Dort standen aber nicht etwa Namen wie Gareth Bale, sondern Pele, Diego Maradona oder Franz Beckenbauer! Warum das eine Spitze gegen die Engländer ist? ...
Aufstellung England
... Ausgangspunkt von Colemans lustiger Aktion war ein Fauxpas des englischen Assistenztrainers Ray Lewington. Der war nämlich am Dienstag mit einer Ledermappe und einigen Zetteln in der Hand fotografiert worden. Das Blöde dabei: Er präsentierte dem Fotograf - natürlich ungewollt - wohl die geplante Aufstellung der "Three Lions" für das erste EM-Gruppenspiel gegen Russland. Demnach soll Wayne Rooney im Mittelfeld beginnen und im Angriff Jamie Vardy und Harry Kane wirbeln. Aber ob England jetzt daran festhält?