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EM-Qualifikation, Gruppe A

Debakel perfekt: Niederlande verpassen EM-Teilnahme - Türkei dabei

  • Aktualisiert: 13.10.2015
  • 23:51 Uhr
  • SID
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© SID-SID-AFPKoen van Weel STF

Die niederländische Nationalmannschaft hat die Teilnahme an der EURO 2016 in Frankreich verpasst. In der Türkei ist die Freude dafür umso größer.

Amsterdam - Holland trauert: Der Oranje-Albtraum ist wahr geworden, die EM 2016 in Frankreich findet ohne die niederländische Nationalmannschaft statt. Der Europameister von 1988 unterlag zum Abschluss der Qualifikation gegen Tschechien trotz Überzahl nach einer über weite Strecken schwachen Vorstellung 2:3 (0:2) und beendete die Gruppe A mit 13 Punkten nur auf dem vierten Platz hinter der Türkei (18).

Die Türken schafften nach einem 1:0 (0:0) gegen Island durch einen Treffer von Selcuk Inan (89.) als bester Gruppendritter den direkten Sprung zur EURO. Die Niederländer können nach dem Verpassen der Play-offs unterdessen wie geplant das Länderspiel am 17. November in Hannover gegen Weltmeister Deutschland bestreiten. Island und Tschechien hatten sich bereits vor dem abschließenden Spieltag für die EM qualifiziert.

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Niederlande 50 Minuten in Überzahl

Der Hoffenheimer Pavel Kaderabek (24.) und Josef Sural (35.) schockten die Niederländer mit ihren Toren vor der Pause. Nach einer Roten Karte gegen Marek Suchy (43./Notbremse) schöpften die Gastgeber zwar Hoffnung, doch ihr Angriffsspiel blieb zunächst zu harmlos. Das Eigentor von Robin van Persie (66.) war bezeichnend. Die Tore des Schalkers Klaas-Jan Huntelaar (70.) und von van Persie (83.) kamen zu spät.

Obwohl die Elftal erstmals seit 1984 nicht an einer EM-Endrunde teilnehmen wird, muss Bondscoach Danny Blind zunächst keine Konsequenzen befürchten. "Wir werden beim Verband nicht verrückt spielen. Danny sitzt auch nach dem Spiel gegen Tschechien noch auf der Trainerbank. Ob das nun während eines Play-off-Duells ist oder bei einem Freundschaftsspiel. Das macht nichts aus", hatte Bert van Oostveen, Direktor des niederländischen Fußball-Verbandes KNVB, bereits vor der Begegnung gegen die schon zuvor qualifizierten Tschechen erklärt. 

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Bondscoach Danny Blind soll bleiben

Van Oostveen verwies dabei auf den bestehenden Kontrakt: "Er hat einen Vertrag bis einschließlich der WM 2018. Irgendwann in 2016 haben wir ein Evaluierungsgespräch. Wir finden, dass Danny auf dem guten Weg ist, und er kann auf die Unterstützung des KNVB rechnen." Der KNVB-Direktor mahnte zugleich: "Die muss er auch von der niederländischen Bevölkerung erhalten."

Bei einigen Stars der Vergangenheit ist der Rückhalt für den WM-Dritten aber schon auf ein Minimum gesunken. Das niederländische Fußball-Idol Johan Cruyff kritisierte die Mannschaft schon vor ihrem abschließenden Auftritt. "Sie spielen nicht gut, sie machen Fehler, die man nicht machen darf. Das sieht man fast im gesamten niederländischen Fußball", sagte der Vize-Weltmeister von 1974.

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Robben schon vor Anpfiff pessimistisch

Der angeschlagen fehlende Bayern-Star Arjen Robben hatte schon vor dem Anpfiff in der nicht ausverkauften Amsterdam Arena nicht mehr an den Einzug in die Play-offs geglaubt. "Es muss ein Wunder passieren", hatte Robben erklärt. Das Wunder blieb nach einer schwachen Leistung aber aus. Die Niederländer dominierten zwar die Anfangsphase, doch spätestens nach dem 0:1 durch Kaderabek war es mit der Herrlichkeit vorbei. Zahlreiche Fehlpässe waren Ausdruck der großen Verunsicherung beim Oranje-Team. 

Nach dem zweiten Gegentreffer durch Sural machten die Zuschauer ihrem Unmut mit Pfiffen Luft. Blind reagierte und brachte noch vor der Pause in van Persie einen zweiten Stürmer neben Huntelaar.

Mit van Persie kam etwas mehr Schwung ins Spiel der Gastgeber, die die komplette zweite Halbzeit in Überzahl agierten. Doch gegen die meist sicher stehende tschechische Abwehr fiel Huntelaar und Co. lange Zeit nicht viel ein. Daran änderte auch die Einwechslung des Wolfsburgers Bas Dost (64.) nichts. Das Eigentor von van Persie per Kopf war der unrühmliche Höhepunkt und Sinnbild einer völlig verkorksten Qualifikation. Die Aufholjagd in der Schlussphase war vergebens.