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Khedira mit kritik

DFB-Sportchef in spe: Khedira kritisiert Verband - und Hansi Flick

  • Veröffentlicht: 07.08.2023
  • 12:11 Uhr
  • SID

Der beim DFB als Sportchef gehandelte Sami Khedira hat einen kritischen Blick auf den Verband und plädiert für Reformen. Auch die bisherige Arbeit von Bundestrainer Hansi Flick sieht er kritisch.

Mit neuer Ausbildung und alten Werten in Richtung bessere Zukunft: Sami Khedira hat sein Reformpaket für den darbenden deutschen Fußball geschnürt und ist bereit für den Topjob beim DFB. Sollte der Weltmeister von 2014 die sportliche Leitung übernehmen, stehen beim krisengeplagten Deutschen Fußball-Bund massive Umwälzungen auf dem angestrebten Weg zurück in die Weltspitze bevor.

"Uns sind die Basics abhandengekommen, das ist für mich die Überschrift für den deutschen Fußball", sagte Khedira - und legte im kicker den Finger in zahlreiche Wunden. Vor allem bei der Entwicklung von Talenten und rund um die Nationalmannschaft hat der 36-Jährige große Defizite ausgemacht, die er ausmerzen will.

"Das Wichtigste ist, mit welchem Team und in welcher Struktur ich arbeiten kann. Und welche Kompetenzen ich habe, um den Erfolg zu garantieren. Das sind die beiden Kernpunkte, die für mich ausschlaggebend sind, ob ich einen Job machen kann oder nicht", äußerte Khedira: "Erfolg ist ein Stück weit planbar, Misserfolg ebenso."

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Das Wichtigste in Kürze:

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Khedira gilt als heißer Kandidat für die nach wie vor vakante Position des DFB-Sportchefs, nach der EM-Endrunde im kommenden Jahr in Deutschland könnte der Ex-Profi auch Nationalmannschafts-Direktor Rudi Völler beerben. Khedira hat Gespräche mit der Verbandsspitze bestätigt, den Posten sicher hat er aber wohl noch nicht. "Ich gehe auch davon aus, dass ich nicht der Einzige bin, mit dem sie reden", sagte Khedira.

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Khedira kritisiert Jugendausbildung beim DFB

Der frühere Mittelfeldspieler hält die mangelhafte Ausbildung im Jugendbereich für das Grundproblem. "Wenn du nicht vernünftig ausbildest und nicht die richtigen Themen priorisierst, dann hast du ein entsprechendes Endprodukt bei den Profis", sagte Khedira: "Wir haben nicht mehr das Gesamtpaket wie in früheren Jahren. Damit meine ich, dass wir keine Führungsstrukturen und keine klaren Hierarchien auf dem Platz mehr haben."

Khedira plädiert daher für ein schnelles Umdenken im Nachwuchsbereich. "Wir haben in den vergangenen Jahren viel zu sehr die Künstler priorisiert und versucht, nach vorne zu bringen. Aber die Künstler gewinnen dir am Ende des Tages nicht das große Ganze, sondern die Teamplayer und Führungsspieler."

Nach Ansicht Khediras haben "wir alles etwas überprofessionalisiert. Es sei alles "homogen strukturiert", dadurch "bringt man nur die gleichen Spielertypen hervor".

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Bundestrainer Hansi Flick? Khedira ist skeptisch

Skeptisch beurteilt Khedira die Aussichten der DFB-Auswahl unter Bundestrainer Hansi Flick bei der EM. Er habe "nur den Blick von außen", sagte der ehemalige Nationalspieler, aber man müsse "schon besorgt sein, weil einfach bestimmte Komponenten fehlen. Und die bekommst du in zehn Monaten auch nicht mehr hin".

Laut Khedira muss schleunigst eine Rückbesinnung auf frühere Werte her. "Wir sind Deutschland, andere müssen wieder Respekt und Angst vor uns haben, aber dazu muss es auf dem Feld auch mal robuster zugehen", erläuterte der gebürtige Stuttgarter, der unter anderem bei Real Madrid und Juventus Turin sein Geld verdient hat: "Du brauchst eine Achse von drei bis fünf Spielern, die dein Team tragen und führen. Sie müssen gesetzt sein und die Kabine beherrschen."

So wie Khedira früher.

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