Europameisterschaft in Deutschland
EM 2024: England enttäuscht gegen Dänemark: Nur auf dem Papier Favorit - ein Kommentar
- Aktualisiert: 25.06.2024
- 13:13 Uhr
- Martin Volkmar
Auch gegen Dänemark ist bei der englischen Nationalmannschaft keine Spielidee zu erkennen. Die Zweifel wachsen im Fußball-Mutterland, dass diesmal der Titelfluch beendet werden kann. Ein Kommentar.
Aus Frankfurt berichtet Martin Volkmar
Diese Europameisterschaft ist bisher ein Fußball-Fest. Doch keine Regel ohne Ausnahme.
Denn ausgerechnet die hoch gehandelten Engländer enttäuschen bisher auf ganzer Linie.
Nach dem mühsamen 1:0 zum Auftakt gegen Serbien war der zweite Auftritt gegen Dänemark kaum besser.
Auch der frühe Treffer von Bayern-Torjäger Harry Kane gab dem Team von Gareth Southgate keine Sicherheit, viel mehr leitete Kapitän Kane selbst mit einem katastrophalen Fehlpass den Ausgleich durch Morten Hjulmand zum 1:1-Endstand ein.
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Das Wichtigste zur EM 2024 in Kürze
England: Hinten keine Ordnung, vorne keine Ideen
Ansonsten: Viel Leerlauf bei den "Three Lions", die in der Rückwärtsbewegung die Ordnung und nach vorne jegliche Ideen vermissen ließen.
Die Qualität des hochkarätig besetzten Kaders, der mit einem Marktwert von 1,8 Milliarden Euro weit vor allen anderen Nationen liegt, zeigt sich bislang nur auf dem Papier.
Stattdessen sah man gegen die tapferen Dänen eine Ansammlung von hochbezahlten Topstars, die nebeneinander statt miteinander spielten und allem Anschein nach im Gegensatz zu den anderen Topteams bei der EM überhaupt keine Spielidee haben.
Neben Kane tauchten auch andere Hoffnungsträger wie Jude Bellingham, Kyle Walker, Phil Foden oder Trent Alexander-Arnold komplett ab.
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Englands Presse: "Meilenweit vom EM-Titel entfernt"
Entsprechend nachvollziehbar ist die beinahe vernichtende Kritik im Fußball-Mutterland. Die "Daily Mail" schrieb von einer "schrecklichen Leistung", der "Daily Telegrah" von einem "glücklichen Unentschieden".
Und die "Sun" analysierte treffend: "Dies ist eine englische Mannschaft, die an einer Identitätskrise leidet. Mit zu vielen eckigen Nägeln in runden Löchern und zu vielen großen Namen, die nicht zünden, war England meilenweit davon entfernt, ein potenzieller Europameister zu sein."
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Gleichwohl sind die Engländer nach dem zweiten Spieltag weiter vorne in ihrer Gruppe und können mit einem Sieg gegen Slowenien zum Abschluss als Erster ins Achtelfinale einziehen.
England: Portugal 2016 als Vorbild?
Und dass man nicht unbedingt schon zu Turnierbeginn in Topform sein muss, um am Ende den Titel zu holen, hat zuletzt Portugal als Europameister 2016 bewiesen.
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Allerdings wachsen mit jeder weiteren schwachen Leistung wie am Donnerstag die Zweifel in der Heimat und auch im Team, ob man tatsächlich den 58 Jahre alten Titelfluch seit dem WM-Sieg 1966 endlich beenden kann.
Immerhin: Zumindest Kane kennt dieses Gefühl schon zur Genüge.