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EM 2024 in Deutschland

EM 2024: England revolutioniert Elfer-Schießen mit "Buddy"-Taktik

  • Aktualisiert: 10.07.2024
  • 17:27 Uhr
  • ran.de
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England ist im Halbfinale der Europameisterschaft. Unter anderem auch, weil man ein großes Trauma besiegen konnte: Das Elfmeterschießen. Gegen die Schweiz saßen alle Schüsse - auch dank besonderer Tricks. Helfen die auch am Ende gegen die Niederlande (Live im Ticker)?

England und Elfmeterschießen - das war für lange Zeit keine große Liebesbeziehung. 

Immer wieder zogen die "Three Lions" in diesem Showdown bei großen Turnieren den Kürzeren, teilweise legendär wie bei der Heim-EM 1996. Damals verschoss der heutige Nationaltrainer Gareth Southgate im Halbfinale gegen Deutschlands Torhüter Andreas Köpke.

Auch im EM-Finale 2021 passierte es wieder, damals waren Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Saka die englischen Fehlschützen gegen Italien, was letztlich den Titel kostete. 

Um dieses oft wiederkehrende Elfmeter-Trauma zu überwinden, haben sich Southgate und Co. nun wohl eine besondere "Buddy"-Strategie einfallen lassen - und gegen die Schweiz hat das im EM-Viertelfinale mit fünf nahezu perfekten Elfmetern Wirkung gezeigt.

Cole Palmer, Jude Bellingham, Saka, Ivan Toney und Trent Alexander-Arnold trafen allesamt gegen den Schweizer Keeper Yann Sommer.

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"Buddy" als mentale Stütze für den Schützen

Wie "The Athletic" berichtet, läuft die Buddy-Taktik folgendermaßen ab: Jeder Elfmeterschütze hat einen "Buddy", also einen Kumpel, der für ihn bei der Mannschaftsbesprechung mit Coach Gareth Southgate vor dem Elfmeterschießen ist, aber selbst nicht zum Schießen antritt. 

Das genaue Gegenteil zum Final-Drama 2021. Damals bildete sich vor Southgate ein riesiger Pulk an Staffmitgliedern und Spielern. Der Nationaltrainer schien damit überfordert. Mit der neuen Idee, möchte Southgate den Druck auf den Schützen abmildern.

Die "Buddy"-Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, den ihm zugeteilten Schützen zu unterstützen und  anschließend zu gratulieren bzw. zu trösten im Falle eines Fehlschusses.

Deshalb haben die Engländer das traditionelle Arm-in Arm-Stehen auf Höhe der Mittellinie ebenfalls umgedacht. So kehrt jeder Schütze zu seinem "Buddy" zurück. Und reiht sich neben diesem ein.

So kann der bestenfalls erfolgreiche Schütze direkt bejubelt oder intensiv getröstet werden.

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Gegen die Schweiz waren die "Buddys" dem Bericht nach Declan Rice (für Toney), Luke Shaw (für Bellingham), Kyle Walker (für Palmer) und John Stones (für Saka). Wer für Trent-Alexander Arnold als "Buddy" zugeteilt war, ist hingegen unklar, da nach dessen Tor sofort Jubel ausbrach und man so das Ritual nicht mehr genau beobachten konnte.

"Sie haben eine Möglichkeit gefunden, dieses individuelle Ereignis als kollektives Teamereignis anzugehen", wird Geir Jordet zitiert, der ein Sachbuch zum Thema des Drucks beim Elfmeterschießen mit dem Titel "Pressure: Lessons From The Psychology Of The Penalty Shootout" verfasste. "Sie haben eine Struktur, die verhindert, dass die Spieler das alleine durchziehen. Eine unterstützende Struktur verringert den Druck ein wenig", ergänzte Jordet. 

Gegen die Schweiz hat das schon mal ziemlich gut geklappt. Den einzigen Fehlschützen gab es mit ManCity-Star Manuel Akanji aufseiten der Eidgenossen.

Und womöglich folgt gegen die Niederlande im Halbfinale die nächste Elfer-Show der "Three Lions".

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