EM 2024: Noten zu Spanien vs. Kroatien - Jungstar Yamal glänzt, Oldie Modric schwächelt
Aktualisiert: 16.06.2024
08:13 Uhr
Christoph Gailer
Spanien hat bei der EM 2024 einen Auftakt nach Maß gefeiert. Die Iberer siegten in der Vorrunde souverän mit 3:0 gegen Kroatien. ran zeigt die Noten beider Teams in der Einzelkritik.
In der ersten Top-Begegnung bei der EM 2024 in Deutschland trafen die Spanier auf Kroatien und die Partie endete doch überraschend deutlich mit einem 3:0 (3:0)-Sieg der Iberer.
Schon im ersten Durchgang machte Spanien mit drei Toren alles klar gegen teils überforderte Kroaten, bei denen unter anderem die großen Stars Luka Modric und Mateo Kovacic enttäuschten.
Aufseiten Spaniens verdienten sich hingegen mehrere Akteure die Bestnote, unter anderem Jungstar Lamine Yamal vom FC Barcelona.
ran zeigt die Noten beider Teams in der Einzelkritik.
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Unai Simon (Spanien)
Ist immer da, wenn er gebraucht wird. Stark seine Parade gegen Brozovic (33.), wodurch er den schnellen Anschlusstreffer der Kroaten zum 1:2 verhindert. Seine bekanntermaßen übermäßige Lässigkeit mit dem Ball am Fuß kann er aber nicht komplett abstellen, was einen Elfmeter zur Folge hat. Diesen kann er jedoch stark parieren und macht damit seinen Fehler wieder gut. ran-Note: 2
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Dani Carvajal (Spanien)
Macht da weiter, wo er mit Real Madrid im Champions-League-Finale aufgehört hat. Erneut ist er nach einer Standardsituation zur Stelle und trifft zum vorentscheidenden 3:0 unmittelbar vor der Pause. Defensiv ab und an mit ein paar Problemen und lässt relativ viele Flanken zu. Schiebt offensiv dafür immer wieder mit an. ran-Note: 2
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Robin Le Normand (Spanien)
Der Innenverteidiger von Real Sociedad bekommt die Chance in der Startelf und kann diese auch nutzen - zumindest teilweise. Hat mit Nacho einen erfahrenen Nebenmann an seiner Seite, die Rolle des Abwehrchefs bleibt ihm somit erspart. Was wohl auch besser ist, denn er gewinnt keinen einzigen Zweikampf am Boden. ran-Note: 3
Wie bei Real macht Nacho das, was er tun muss. Kein Mann für die besonderen Szenen, schlicht ein gutes, solides Spiel. Gewinnt 80 Prozent seiner Zweikämpfe. ran-Note: 2
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Marc Cucurella (Spanien)
Erhält auf der Position des Linksverteidigers den Vorzug vor dem Leverkusener Grimaldo und rechtfertigt den Einsatz mit einer ganz starken Leistung. Defensiv quasi immer präsent, überragend seine Rettungstat gegen Stanisic (55.). Offensiv sind seine Flanken teilweise etwas ungenau, weshalb seine Aktien im Angriffsspiel eher gering ausfallen. ran-Note: 2
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Rodri (Spanien)
Als Sechser macht Rodri das, was ihn auch bei Manchester City regelmäßig auszeichnet. Er balanciert die Angriffe, hält die Position in der Defensive und macht lange nichts verkehrt. Hat dann aber Glück, dass er nach Simons Fehler und dem Foul an Majer, der ins leere Tor einschießen kann, mit Gelb davon kommt. ran-Note: 3
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Pedri (Spanien)
Der Mittelfeldspieler ist an vielen gefährlichen Situationen beteiligt, sein Highlight ist die Torvorlage für Fabian (32.). Einen zweiten Assist für ihn lässt Yamal im zweiten Durchgang liegen. Hat noch ein bisschen Steigerungspotenzial, aber macht schon Lust auf mehr. Geht nach gut einer Stunde für Olmo vom Platz. ran-Note: 2
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Toni Kroos: Die große EM-Hoffnung im DFB-Team
Fabian Ruiz (Spanien)
Eine halbe Stunde für das Poesiealbum im Hause Ruiz. Sein überragender Steilpass auf Morata führt zum 1:0, wenige Minuten später erzielt er nach einer kleinen Tanzeinlage mit der kroatischen Abwehr selbst das 2:0. Danach etwas weniger auffällig, aber dennoch eine der entscheidenden Figuren im spanischen Mittelfeld. ran-Note: 1
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Lamine Yamal (Spanien)
Der Youngster des FC Barcelona kürt sich mit 16 Jahren und 338 Tagen zum jüngsten EM-Spieler der Geschichte. Und nicht nur deshalb war sein Spiel etwas Besonderes. Ist auf der rechten Außenbahn ein ständiger Unruheherd, versetzt das Publikum mit seinen Dribblings ins Staunen. Das 3:0 durch Carvajal (45.+3) bereitet er mit einer Traumflanke vor. Einziger Fleck: seine vergebene Großchance zum 4:0, als er am starken Livakovic scheitert (52.). ran-Note: 1
Alvaro Morata (Spanien)
Zunächst unauffällig, aber dann zur Stelle, als es darauf ankommt. Wird von Fabian perfekt auf die Reise geschickt und erzielt eiskalt vor Livakovic das 1:0 (29.). Wichtiger Zielspieler auch danach, der keinen Zweikampf scheut. Muss rund 25 Minuten vor dem Ende vom Platz und wird durch Oyarzabal ersetzt. ran-Note: 2
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Nico Williams (Spanien)
Steht im Schatten des überragenden Yamal auf der anderen Spielfeldseite. Seine Offensivaktionen bleiben ohne zählbaren Erfolg. Arbeitet aber defensiv extrem gut mit, gibt gegen den Ball sogar teilweise einen verkappten Linksverteidiger. Hat nach 67 Minuten Feierabend, Merino kommt für ihn ins Spiel. ran-Note: 3
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DFB-Rekordspieler: Nationalspieler mit den meisten Einsätzen für Deutschland - Joshua Kimmich überholt Legende
Torjubel v.li:Jamal MUSIALA (GER), Joshua KIMMICH (GER),Pascal GROSS (GER), Antonio Ruediger (GER), Kai HAVERTZ (GER). Jubel,Freude,Begeisterung,Aktion. Fussball UEFA Nations League Deutschland (GER) - Bosnien - Herzegowina (BIH) 7-0 am 16.10.2024 im Europa Parks Stadion Freiburg, *** Goal celebration from left Jamal MUSIALA GER , Joshua KIMMICH GER ,Pascal GROSS GER , Antonio Ruediger GER , Kai HAVERTZ GER Cheering,joy,enthusiasm,action Football UEFA Nations League Germany GER Bosnia Herzegovina BIH 7 0 on 16 10 2024 at Europa Parks Stadion Freiburg,
Rang 1: Lothar Matthäus Länderspiele: 150 Länderspiel-Tore: 23
Dani Olmo (Spanien)
Der Leipziger kommt nach einer Stunde für Pedri ins Spiel und rückt später auf die linke Seite. Ist bemüht, noch ein paar Akzente zu setzen, was ihm aber nicht wirklich gelingt. ran-Note: 3
Mikel Oyarzabal (Spanien)
Der Stürmer ersetzt Morata, hat aber keine Abschlusschancen mehr. ran-Note: 3
Mikel Merino (Spanien)
Der frühere Dortmunder betritt für Williams den Platz und rückt auf Pedris Position im Mittelfeld. Hilft mit, den ungefährdeten Sieg über die Zeit zu bringen. ran-Note: 3
Ferran Torres (Spanien)
Kommt in den Schlussminuten für den ganz starken Yamal. ran-Note: ohne Bewertung
Martin Zubimendi (Spanien)
Auch Zubimendi bekommt ein paar Minuten Einsatzzeit. ran-Note: ohne Bewertung
Dominik Livakovic (Kroatien)
Kroatiens WM-Held von 2022 kann einem vor allem in der ersten Halbzeit schon fast leidtun. Bis auf einen Distanzschuss von Morata landet jeder gefährliche Abschluss der Spanier im Tor, aber bei allein drei Treffern ist Dominik Livakovic völlig schuldlos. Erst nach dem Seitenwechsel zeichnet sich der Keeper erstmals so richtig aus, rettet in der 52. Minute überragend gegen Yamal. ran-Note: 4
TV-Moderatorin bringt eigenen EM-Song raus
Josip Stanisic (Kroatien)
Leverkusens Meisterspieler muss sich aufgrund von Spaniens Dominanz vor allem um die Defensive kümmern, macht das trotz des ständigen Drucks recht ordentlich. Nach der Pause hat Josip Stanisic sogar die bis dahin größte Chance, in der 55. Minute scheitert er mit seinem Schuss aus etwa sechs Metern an Cucurella, der das Ding vor der Linie wegkratzt. ran-Note: 3
Josip Sutalo (Kroatien)
Der Innenverteidiger erlebt ein sehr bitteres Auftaktspiel bei der EM 2024. Vor dem 0:1 macht Josip Sutalo das Zentrum zu weit auf, kommt so Morata nicht mehr hinterher, vor dem 0:2 bekommt er den Schuss von Fabian Ruiz unglücklich durch die Beine, sodass Keeper Livakovic keine Abwehrmöglichkeit mehr hat. ran-Note: 5
Marin Pongracic (Kroatien)
Der frühere Bundesliga-Profi von Wolfsburg und Dortmund hat ebenso wie Sutalo große Probleme mit den Spaniern. In der Anfangsphase kann Marin Pongracic zwar noch in allerhöchster Not gegen Lamine Yamal als letzter Mann retten, hat aber danach kaum noch Zugriff. Vor dem ersten Gegentreffer ist auch er im Laufduell mit Morata zu langsam, vor dem dritten Gegentor verliert er Carvajal im Strafraum aus den Augen, der anschließend freistehend einköpft. ran-Note: 5
Josko Gvardiol (Kroatien)
Ähnlich wie Stanisic auf rechts, hat auch der frühere Leipziger auf links vor allem defensiv mehr als genug zu tun. Entsprechend kann sich der Linksverteidiger nur selten nach vorne mit einbringen. Kurz vor der Pause scheitert Josko Gvardiol bei einem seiner wenigen Vorstöße am Fünfmeterraum an Spaniens Keeper Simon. ran-Note: 4
EM 2024: Rekordspieler - Szoboszlai nun jüngster Kapitän der Geschichte
EM-Rekordspieler Welcher Spieler bisher die meisten Tore sammeln konnte und wer am meisten Spielminuten hat? ran gibt einen Überblick über die spannendsten Fakten.
Jüngster Kapitän: Dominik Szoboszlai (Ungarn) Mit dem Anstoß der Partie zwischen Ungarn und der Schweiz hat Dominik Szoboszlai EM-Geschichte geschrieben. Mit 23 Jahren, sieben Monaten und 21 Tagen ist er der jüngste Spieler, der je ein Team bei einer EM-Endrunde als Kapitän aufs Feld führte.
Ältester Spieler: Pepe (Portugal) Der portugiesische Innenverteidiger ist mit 41 Jahren der älteste Spieler der Europameisterschaft 2024. Beim Auftaktspiel Portugals gegen Tschechien könnte der Innenverteidiger zum Einsatz kommen.
Jüngster Spieler: Lamine Yamal (Spanien) Mit gerade einmal 16 Jahren kann der Spanier zum jüngsten EM-Spieler in der Geschichte werden. Erst am Tag vor dem Finale (13. Juli) wird er 17 Jahre alt. Der Angreifer vom FC Barcelona hat gute Chancen, im ersten Gruppenspiel gegen Kroatien in Berlin zur Startelf zu gehören.
Die meisten absolvierten EM-Spiele: Cristiano Ronaldo (Portugal) Der 39-Jährige ist mit 25 absolvierten EM-Spielen der Spitzenreiter. Für den früheren Weltfußballer ist es die sechste EM-Teilnahme seit 2004.
Die meisten deutschen EM-Einsätze: Bastian Schweinsteiger Die meisten deutschen EM-Einsätze weist Bastian Schweinsteiger (rechts) auf, der 18 mal zum Einsatz kam. Er könnte aber von Thomas Müller und Manuel Neuer (jeweils 15) überholt werden. Neuer hat schon jetzt die meisten EM-Minuten aller DFB-Spieler gesammelt (1380).
Die meisten EM-Tore: Cristiano Ronaldo (Portugal) Ronaldo ist bisher mit 14 Toren EM-Rekordtorschütze. Dahinter folgen Michel Platini (Frankreich/9), Antoine Griezmann (Frankreich) und Alan Shearer (England/je 7). Für Deutschland trafen Mario Gomez und Jürgen Klinsmann bei einer EURO am häufigsten (je 5).
Erfolgreichster deutscher Spieler: Toni Kroos Mit 34 Titeln ist Kroos der erfolgreichster Spieler im deutschen Kader. Nach der EM wird der sechsfache Champions-League-Sieger seine Karriere beenden.
Bestbezahlter Spieler: Cristiano Ronaldo (Portugal) Mit einem jährlichen Einkommen von etwa 200 Millionen Euro gilt Ronaldo nicht nur als bestbezahlter Fußballer der EM, sondern der ganzen Welt. Der Stürmer spielt seit Anfang 2023 bei Al-Nassr in Saudi-Arabien.
Luka Modric (Kroatien)
Der große Star der Kroaten erlebt im Berliner Olympiastadion keinen schönen Abend. Er kann so gut wie nie die Rolle als Denker und Lenker im Mittelfeld ausfüllen, die ihn bei Real Madrid seit Jahren auszeichnet – dafür machen die Spanier einfach zu viel Druck im Pressing. Zudem schaut Luka Modric vor dem Ruiz-Tor am Strafraum nur zu, wie der Spanier ins Dribbling geht und nicht nur den Real-Star einfach stehen lässt. In der 65. Minute wird er ausgewechselt. ran-Note: 4
Marcelo Brozovic (Kroatien)
Der Routinier, der mittlerweile sein Geld in Saudi-Arabien verdient, hat kaum gute Szenen aufseiten der Kroaten. Lediglich ein Distanzschuss sorgt nach rund einer halben Stunde mal für etwas Gefahr. Ansonsten taucht der frühere Inter-Profi komplett ab. ran-Note: 5
Mateo Kovacic (Kroatien)
Wie Modric, sieht auch er vor dem 0:2 von Ruiz mehr oder weniger teilnahmslos zu, wie der Spanier den City-Profi im Dribbling einfach stehen lässt wie eine Slalomstange. Erst im zweiten Durchgang wird Mateo Kovacic etwas stärker, bevor er gut 25 Minuten vor dem Ende doch etwas überraschend ausgewechselt wird. ran-Note: 4
Lovro Majer (Kroatien)
Auch Wolfsburgs Lovro Majer wirkt im Duell mit Spanien teils überfordert. Dennoch ist er an einer Schlüsselszene beteiligt. In der 34. Minute, unmittelbar nach dem Gegentor zum 0:2, hat er eine Topchance zum unmittelbaren Anschlusstor. Er trifft aber nur das Außennetz. In der Schlussphase ist er dann beteiligt, als Kroatien noch einen Elfmeter herausholt. ran-Note: 4
Ante Budimir (Kroatien)
Der Mittelstürmer hat erwartungsgemäß einen sehr schweren Stand gegen die Spanier, kommt Mitte der ersten Halbzeit zu seiner einzigen Möglichkeit bei einem Kopfball, den er aber deutlich neben das Tor setzt. Vor dem Tor von Carvajal sieht er zudem im eigenen Strafraum nicht gut aus, als er die Flanke auf den Real-Verteidiger unterschätzt und so nicht mehr retten kann. Nach nicht einmal einer Stunde ist für Ante Budimir Feierabend. ran-Note: 5
Andrej Kramaric (Kroatien)
Für den Hoffenheimer ist der EM-Auftakt vor allem auch persönlich eher unglücklich. Er versucht zwar alles, hat aber gegen die spielerisch weitestgehend überlegenen Spanier kaum Aktionen. Seine einzige Chance im Spiel hat Andrej Kramaric per Distanzschuss, der tatsächlich nur knapp links am Tor vorbeigeht. ran-Note: 4
EM 2024 - Beier, Mainoo und Co.: Der potentielle Shootingstar jedes EM-Teams
Die Shootingstars der EM 2024 Ronaldo, Mbappe, Musiala: Die Top-Stars der EM kennt jeder. Aber wer sind die jungen Spieler, für die die EM das erste große Turnier ist und das als Sprungbrett nutzen könnten? ran hat eine Auswahl der potentiellen Shootingstars des Turniers zusammengestellt.
Maximilian Beier (Deutschland) Im Kader von Julian Nagelsmann gibt es wenig Überraschungen. Eine kleine ist jedoch Maximilian Beier. Der Stürmer der TSG 1899 Hoffenheim hat mit 16 Saisontoren eine herausragende Saison gespielt. Beim Testspiel gegen die Ukraine scheiterte er zwei Mal knapp an seinem ersten DFB-Tor. Beier deutete an, dass er eine unbekümmerte Geheimwaffe sein könnte.
Tommy Conway (Schottland) Ein ähnlicher Typ ist Tommy Conway von Deutschlands erstem Gegner Schottland. Der 1,85-große Stürmer bringt zehn Tore vom englischen Zweitligisten Bristol City mit und vor allem auch frischen Wind in die Mittelstürmer-Position der Schotten. Durch die Verletzung von Lyndon Dykes könnte er ins Rampenlicht rutschen.
Milos Kerkez (Ungarn) Souverän die Klasse in England gehalten hat der AFC Bournemouth. Daran hat auch Milos Kerkez großen Anteil. Der Ungar ist erst 20 Jahre alt und ist als Außenverteidiger trotzdem unangefochtener Stammspieler in der Premier League. In der ungarischen Mannschaft gehört er jetzt schon zu den Besten.
Ardon Jashari (Schweiz) Das zentrale Mittelfeld der Schweiz ist mit dem deutschen Meister Granit Xhaka und Remo Freuler eigentlich besetzt - eigentlich. Von hinten drückt schon Ardon Jashari. Der zentrale Mittelfeldmann mit nordmazedonischen Wurzeln ist Kapitän des FC Luzern und gehörte in der vergangenen Saison zu den besten Sechsern der Schweizer Super League.
Mario Mitaj (Albanien) Die russische Liga ist aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine und den damit verbundenen Ausschluss aus UEFA-Wettbewerben für den gemeinen Europäer von der Landkarte verschwunden. Dementsprechend wenig bekannt ist Mario Mitaj. Der Abwehrmann von Lok Moskau ist mit seinen erst 20 bereits absoluter Stammspieler bei Albanien und könnte sich in den europäischen Fokus spielen.
Riccardo Calafiori (Italien) Schwieriger wird es bei den Italienern. Die Generation der alten Haudegen ist längst vorbei, die jungen Wilden sind bei der Squadra Azzurra nun am Start. Unter anderem Verteidiger Riccardo Calafiori. Er ist Stammspieler bei der Überraschungsmannschaft aus Bologna und gab mit 22 kürzlich sein Debüt für die Nationalelf.
Martin Baturina (Kroatien) Mit Luka Modric steht noch immer eine Lichtgestalt im Kader der Kroaten. Einen Nachfolger haben sie auch schon parat: Martin Baturina. Mit erst 21 ist er bereits jetzt Führungsspieler bei Dinamo Zagreb und halb Europa ist an ihm interessiert. Baturina hat zwar erst drei Länderspiele, dazu werden aber noch einige kommen, wenn Modric zurückgetreten ist. Falls er jemals zurücktritt...
Fermin Lopez (Spanien) Der FC Barcelona hat in den vergangenen Monaten und Jahren einen radikalen Umbruch durchlebt. Pedri, Gavi und Yamal stehen im Vordergrund, etwas unbekannter aber dennoch genau so gut ist Fermin Lopez. Der Außenstürmer könnte als Joker noch einmal aufdrehen und für Spanien den Unterschied machen.
Victor Kristiansen (Dänemark) Der nächste vom FC Bologna: Victor Kristiansen ist, analog zu Calafiori, absoluter Stammspieler beim kommenden Champions-League-Teilnehmer. Der Linksverteidiger reist mit voller Selbstbewusstsein an und könnte Dänemark nach einer enttäuschenden WM 2022 wieder zu altem Glanz verhelfen. Bei der EM 2021 waren sie noch im Halbfinale gegen England.
Kobbie Mainoo (England) Vor einem halben Jahr war Kobbie Mainoo noch kein Name im Weltfußball, mittlerweile ist er absoluter Stammspieler bei Manchester United und hat sich einen Platz im Kader verdient, unter anderem vor Jack Grealish. Er war einer der Lichtblicke in einer schwachen Saison von ManUnited.
Lazar Samardzic (Serbien) Fans von Hertha BSC ist dieser Name nichts Neues: Lazar Samardzic hat sich vor Jahren gegen den DFB und für Serbien entschieden und darf sich 2024 EM-Teilnehmer nennen. Samardzic ist im zentralen Mittelfeld Stammspieler bei Udinese Calcio und seit letztem Jahr auch serbischer Nationalspieler. Mit einem guten Turnier kann er sich vielleicht auch zurück in den Fokus der Bundesliga spielen.
Tomi Horvat (Slowenien) Mit 25 gehört Tomi Horvat fast schon zu den "alten" Shooting Stars der EM. Dennoch könnte seine Karriere erst mit diesem Turnier einen Boost bekommen. Mit Sturm Graz wurde der Flügelstürmer 2024 österreichischer Meister und steuert dazu zwölf Scorerpunkte bei. Gut möglich, dass zu seinen erst sieben Länderspielen mindestens drei dazukommen.
Bradley Barcola (Frankreich) Die französische Nationalmannschaft ist ein einziges Star-Ensemble. Wer aber noch ein kleines bisschen Luft nach oben hat ist Bradley Barcola. Der Außenstürmer von Paris St. Germain könnte beim Turnier zum Stammspieler avancieren und sich auf eine höhere Stufe wie Mannschaftskollege Ousmane Dembele hieven. Nach dem Abgang von Kylian Mbappe ist ein Platz im PSG-Sturm frei...
Bart Verbruggen (Niederlande) Im Zweikampf um das Oranje-Tor hat sich Bart Verbruggen gegen den ehemaligen Freiburger Mark Flekken durchgesetzt. Der 21-Jährige brachte bereits die DFB-Elf beim Testspiel im März zur Verzweiflung, die EM ist die erste richtig große Bühne für den Keeper von Brighton & Hove Albion.
Alexander Prass (Österreich) Die Flügelzange mit dem Slowenen Horvat bei Sturm Graz bildet Alexander Prass. Der Linksaußen ist mit zwölf Millionen Euro Marktwert der wertvollste Spieler seines Teams. Im Nationalteam wird er jedoch als Linker Verteidiger eingesetzt. Prass bietet also einige Optionen für Ralf Rangnick, sowohl offensiv als auch defensiv.
Kacper Urbanski (Polen) Ohne Länderspiel wurde Kacper Urbanski in den vorläufigen polnischen Kader berufen. Der 19-Jährige bringt nicht nur jugendliche Frische in die Mannschaft von Michal Probierz aus Bologna mit, sondern auch eine Menge Qualität. Die hat Polen dringend nötig, wenn sie auch nur die geringste Chance in der Todesgruppe mit Frankreich, der Niederlande und Österreich haben wollen.
Zeno Debast (Belgien) In der Abwehr hatte Belgien lange Zeit Probleme, weil die drei Innenverteidiger-Urgesteine Thomas Vermaelen, Toby Alderweireld und Jan Vertonghen sich Richtung 40 bewegen und bis auf Letzteren nicht mehr nominiert sind. Mit Zeno Debast (20) hat der deutsche Nachbar jedoch wieder einen talentierten zentralen Verteidiger, der in ganz Europa auf den Listen der Scouts stehen dürfte.
Dennis Man (Rumänien) Im rumänischen Kader ist kein Spieler unter 22 und der einzige unter 24 ist Radu Dragusin, der in Europa längst bekannt ist. Daher gehen wir auf den Linksaußen Dennis Man. Der 25-Jährige erzielte in der vergangenen Saison beim FC Parma elf Tore und soll sogar im Blickfeld von Borussia Dortmund stehen. Mit einer guten EM dürfte sich dieses Blickfeld sogar erweitern.
Tomas Suslov (Slowakei) 28 Länderspiele hat Tomas Suslov mit seinen 22 Jahren bereits auf dem Buckel, seine internationale Karriere könnte jedoch nach diesem Turnier erst richtig starten. Zu Beginn der Saison wechselte er aus Hollands 2. Liga zu Hellas Verona, wo er beinahe auf Anhieb Stammspieler wurde. Der Zehner könnte mit einer starken EM die Scouts auf sich aufmerksam machen.
Ilya Zabarnyi (Ukraine) Die Ukraine hat mit Mikhailo Mudryk und Artem Dovbyk so einige Stars in der Offensive. Der Blickpunkt in der Defensive ist jedoch Ilya Zabarnyi. Mit 21 ist er nicht nur Abwehrchef seiner Nation, sondern auch beim AFC Bournemouth. Er verpasste nur ein Ligaspiel, sonst war er immer auf dem Platz. Zabarnyi ist einer der begehrtesten U21-Innenverteidiger auf dem Weltmarkt im Sommer.
Gabriel Sigua (Georgien) Erst im März wurde der 18-Jährige Gabriel Sigua zu seinen ersten Länderspielen eingeladen, nun steht er im EM-Kader. Der beim FC Basel aktive zentrale Mittelfeldspieler steht in seiner Nation im Schatten von Khvicha Kvaratskhelia, aber das ist für ihn nur positiv in seiner Entwicklung. Gut möglich, dass sein Stern bei dieser EURO aufgehen kann.
Joao Neves (Portugal) Es ist beinahe schon lachhaft, wie Benfica Lissabon quasi jedes Jahr ein neues Supertalent aus der Akademie hervorbringt. In der letzten Saison war es Joao Neves. Der Sechser ist unverzichtbarer Stammspieler für Roger Schmidt und hat mit 19 schon sieben Länderspiele auf dem Buckel. Neves bringt Jugend in ein alterndes Portugal-Team.
Matej Jurasek (Tschechien) Das nächste tschechische Supertalent trägt den Namen Matej Jurasek. Der 20-Jährige Angreifer von Slavia Prag stand in jedem Spiel der tschechischen Meisterrunde auf dem Platz und wirbelte für Slava so gut es ging. Belohnt wurde die Leistung mit einem Kaderplatz bei der EM. Beim abschließenden Testspiel gegen Malta erzielte Jurasek sein erstes Länderspieltor im zweiten Einsatz.
Kenan Yildiz (Türkei) Er ist vielleicht das größte Bayern-Versäumnis der vergangenen Jahre. Yildiz wurde zehn Jahre lang beim Rekordmeister ausgebildtet, doch mit einem Profivertrag zögerten die Münchner um den damaligen Sportvorstand Salihamidzic laut Berater-Angaben. Zu lange. Yildiz schloss schloss sich ablösefrei Juventus an, mit 19 klopft er immer mal wieder an der Startelf an. Zu was er in der Lage ist, zeigte er mit seinem Traumtor gegen Deutschland im November 2023. Die EM kann sein endgültiger Durchbruch werden.
Ivan Perisic (Kroatien)
Der frühere Bundesliga-Profi kommt nach nicht mal einer Stunde in die Partie für den bis dahin schwachen Budimir. Er hat in der Schlussphase eine extrem unglückliche Szene, als er bei einem Elfmeter zu früh in den Strafraum läuft und das daraus resultierende Tor für Kroatien daher nicht zählt. ran-Note: 4
Mario Pasalic (Kroatien)
Der Mittelfeldstar von Atalanta kommt in der 65. Minute für Modric aufs Feld und mit ihm wird es für die Kroaten dann doch etwas besser gegen müder werdende Spanier. Ihm gelingt es deutlich besser als Modric, das Spiel zu ordnen. ran-Note: 3
Luka Sucic (Kroatien)
Der junge Salzburger kommt ebenfalls 25 Minuten vor dem Ende für Kovacic aufs Feld. Beim Spielstand von 0:3 kann Luka Sucic ohne großen Druck und lässt ab und an seine technischen Fähigkeiten aufblitzen. ran-Note: 3
Bruno Petkovic (Kroatien)
Der Stürmer kommt in der 72. Minute für Kramaric aufs Feld und holt wenige Minuten später einen Elfmeter heraus. Diesen vergibt Petkovic aber anschließend und zu allem Überfluss zählt der Treffer, den er in weiterer Folge erzielt, dann auch nicht, weil eben Perisic bei der Elfmeter-Ausführung zu früh in den Strafraum läuft. ran-Note: 4