EM 2024 in Deutschland
EM 2024: Welche Regel-Änderungen gibt es? VAR, Schiedsrichter-Kommunikation und Transparenz
- Aktualisiert: 02.07.2024
- 09:47 Uhr
- ran.de
Die EM-Endrunde 2024 in Deutschland steht nun an (14. Juni bis 14. Juli 2024). ran zeigt, welche neuen Regeln und weitere Veränderungen es bei der Europameisterschaft geben wird.
Wie auch schon zuletzt vor dem ein oder anderen großen Turnier, wird es auch bei der EM 2024 in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli 2024) wieder leichte Anpassungen von Regeln bzw. Neuerungen geben.
Einige davon kündigte die UEFA als zuständige Institution für die Durchführung der EM 2024 bereits vorzeitig an. So soll den Schiedsrichtern durch eine neue Regel bei strittigen Situationen etwas der Druck genommen werden.
Dafür legte die UEFA fest, dass bei der EM 2024 nur die Kapitäne beider Teams bei strittigen Entscheidungen mit dem Schiedsrichter kommunizieren dürfen.
"Eine Entscheidung zu begründen, wenn 22 Spieler auf einen einreden, ist ein Ding der Unmöglichkeit", hieß es dazu der offiziellen UEFA-Mitteilung von Schiedsrichterboss Roberto Rosetti: "Eine Erklärung ist unter diesen Umständen unmöglich und das Spiel kann rasch aus den Fugen geraten, was dem Ansehen des Fußballs schadet".
Das Wichtigste zur EM 2024
Ist der Kapitän eines Teams der Torhüter, so muss ein weiterer Spieler benannt werden, der bei möglicherweise strittigen Entscheidungen am anderen Ende des Spielfeldes die Kommunikation stellvertretend für den Kapitän übernimmt. Die ausschließliche Kommunikation von Kapitänen mit dem Schiedsrichter ist in anderen Sportarten bereits fest etabliert, etwa beim Eishockey.
Kommt es trotz dieser neuen Regel während er EM dennoch zu einer Rudelbildung rund um den Schiedsrichter infolge strittiger Entscheidungen, kann der Unparteiische jenen Akteuren die Gelbe Karte zeigen.
In der Erklärung von Rosetti heißt es dahingehend, dass die Kapitäne "dafür verantwortlich sind, dass ihre Mitspieler den Schiedsrichter respektieren, Abstand halten und ihn nicht bedrängen. Jeder Spieler, der die Rolle seines Kapitäns ignoriert, beim Schiedsrichter reklamiert und/oder sich respektlos verhält, wird verwarnt".
Die Schiedsrichter sollen für mehr Transparenz sorgen
Im Gegenzug zur exklusiven Kommunikation zwischen Schiedsrichtern und den Kapitänen bei strittigen Situationen ändert sich aber auch für die Schiedsrichter selbst bei der EM etwas.
So sind die Unparteiischen bei der Endrunde in Deutschland dazu angehalten, mehr Transparenz auf dem Plat zu zeigen. Strittige Entscheidungen sollen von den Schiedsrichtern gegenüber den Spielern häufiger begründet werden, als das in der Vergangenheit der Fall war.
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"Die Spielleiter werden dazu ermutigt werden, sich offen mit den Kapitänen auszutauschen, um eine respektvolle Atmosphäre zwischen allen Parteien zu schaffen", erklärte Rosetti dahingehend: "Auf diese Weise können sie eine bedeutende Vertrauensbasis zu den Spielern schaffen und die für moderne Schiedsrichter erforderlichen Führungsqualitäten an den Tag legen."
Um die 24 EM-Teilnehmer vor dem Turnierstart über alle Regel-Neuerungen zu informieren und vorzubereiten, sollen Mitglieder des UEFA-Expertenteams und ein EM-Schiedsrichter darüber umfassend aufklären.
Ob diese leichten Regel-Anpassungen über die EM-Endrunde hinaus Anwendung finden, ist bislang noch offen.
Abseitserkennung wie bei der WM 2022
In Deutschland kommt – wie bereits bei der WM 2022 in Katar – erstmals bei einer EM-Endrunde die halbautomatische Abseitserkennung zum Einsatz. Mithilfe von zwölf Tracking-Kameras und einem Sensor im Ball soll eine Abseitsstellung so deutlich schneller erkannt werden.
Auch der Video Assistent Referee (VAR) wird bei der EM-Endrunde eingesetzt, bei klaren Fehlentscheidungen gibt es so die Möglichkeit, diese zu korrigieren.