Nach seinem Comeback in der Nationalmannschaft ist Champions-League-Sieger Toni Kroos gleich wieder Anführer, Stabilisator und Erfolgsgarant im DFB-Team.
Toni Kroos verließ zufrieden die Stuttgarter Arena.
"Das ist das, was wir wollten: Gut durchkommen. Sechs Punkte aus zwei Spielen, mehr konnten wir nicht verlangen", sagte der 34-Jährige nach dem 2:0 über Ungarn.
"Jetzt müssen wir Sonntag schauen, dass wir Gruppensieger werden. Aber wir wissen, dass das sehr schwer wird."
Schritt für Schritt lautet die Devise des Routiniers bei der letzten großen Aufgabe seiner Profi-Karriere.
Die Heim-Europameisterschaft soll der krönende Abschluss für den sechsfachen Champions-League-Sieger sein, der danach seine aktive Laufbahn beenden wird.
Im Idealfall am 14. Juli im EM-Finale in Berlin, doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
DFB-Team: Toni Kroos warnt vor zu großer Zufriedenheit
Der Mittelfeldspieler von Real Madrid weiß, weshalb er trotz des besten Turnierstars einer DFB-Auswahl seit 2016 keinen Grund zur Zufriedenheit sieht.
"Zu viel Ruhe darf jetzt nicht einkehren, wir wollen diese Gruppe ja noch gewinnen. Es gibt wenig Grund, dass jetzt Druck abfällt, weil wir ein größeres Ziel haben als nur das Achtelfinale", mahnte Kroos daher: "Es gibt keinen Grund, kein Vollgas zu geben. Das hat uns in dem ein oder anderen Turnier gekillt."
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Kroos sieht Probleme gegen Ungarn eher positiv
Gleichwohl wertete er den hart erarbeiteten Erfolg gegen die Ungarn, gegen die die deutsche Mannschaft bei der letzten EM beinahe ausgeschieden wäre, als wichtiges Zeichen - gerade wegen der Probleme während der Partie.
"Solche Momente zu überstehen, bringt der Mannschaft enorm viel, weil man dann daran glaubt, dass man es kann. Ab der K.o.-Runde werden diese schwierigen Momente häufig da sein, gegen diese starken Gegner kann es dann immer passieren, dass man in Rückstand gerät. Wir werden hier nicht sieben Spiele von vorne wegspielen", meinte Kroos.
Daher müsse das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann nun am Sonntag gegen die Schweiz (Sonntag ab 21:00 Uhr im Liveticker) nachlegen, weil es "ein Statement ist, in der Gruppe Erster zu werden. Und es ist wichtig, diesen Lauf beizubehalten".
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Kroos verleiht DFB-Team Stabilität, Ordnung und Selbstvertrauen
An der Erfolgsserie hat Kroos selbst entscheidenden Anteil, seit seinem Comeback im Nationalteam gab es fünf Siege und ein Unentschieden.
Kroos ist dabei der Dreh- und Angelpunkt im deutschen Spiel, er verleiht dem vorher so wankelmütigen Team Stabilität, Ordnung und Selbstvertrauen.
Toni Kroos: Nur Xavi war jemals besser
Gegen Schottland überragte der Mittelfeldspieler mit einer Passquote von 99 Prozent, gegen Ungarn brachte er laut Datendienstleister "Opta" 124 Pässe an den Mann - nur der Spanier Xavi war in der EM-Geschichte besser (127 Pässe 2012).
"Toni Kroos regierte im Mittelfeld", lautete das Urteil der französischen Sportzeitung "L'Equipe" über den Spielmacher, der von ran wie schon im ersten Spiel die Note 1 bekam.
Der Mecklenburger ist der "heimliche Kapitän" der DFB-Elf, in der er seit seiner Rückkehr sofort die Rolle des Anführers angenommen hat.
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Zusammenspiel Kroos - Gündogan viel besser als früher
Das war bei früheren Turnieren nicht immer so, weshalb auch das Zusammenspiel mit dem "echten" Spielführer viel besser funktioniert als bei der EM 2021.
"Wenn wir uns nur für eine Millisekunde anschauen, wissen wir, was der andere denkt oder vorhat - so eine Verbindung ist auf dem Platz unfassbar wichtig", erklärte Ilkay Gündogan, der klar vor Kroos positioniert im zentralen offensiven Mittelfeld die Fäden in der Hand hält und am Mittwoch mit einer Vorlage und einem Treffer der "Man of the Match" war.
"Versetzt können wir uns besser ergänzen. Und dadurch, dass ich in den letzten Jahren die offensivere Position auch im Verein spiele und mich dort wohl fühle, weiß ich, was ich dort machen muss, um mein Spiel zu verbessern und das der Kollegen", führte der Edeltechniker weiter aus.
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