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DFB-Sieg gegen Frankreich: Nagelsmann eröffnet -Vertragspoker - und rudert zurück
- Aktualisiert: 24.03.2024
- 10:32 Uhr
- ran.de
Nach dem überzeugenden Sieg gegen Frankreich eröffnet Bundestrainer Julian Nagelsmann den Vertragspoker um seine Zukunft - und rudert prompt wieder zurück.
Der Vertrag von Bundestrainer Julian Nagelsmann beim DFB läuft nach der Heim-EM aus. Bereits vor dem erfolgreichen Länderspiel gegen Frankreich hatte DFB-Boss Bernd Neuendorf erklärt, nach dem zweiten Testspiel gegen die Niederlande die Vertragsgespräche über eine mögliche Verlängerung mit dem 36-Jährigen eröffnen zu wollen.
Dass sich Nagelsmann eine Vertragsverlängerung beim Deutschen Fußball-Bund vorstellen kann, machte er nach dem 2:0-Sieg gegen die französische Auswahl deutlich. "Wenn es ausgeschlossen wäre, dass ich verlängere, hätte ich es gesagt und dann müssten sie mir auch nichts vorlegen", sagte er im "ZDF" und eröffnete seinerseits den Vertragspoker: "Das liegt natürlich ein bisschen am Angebot, das ist ja klar."
Und weiter: "Es ist nicht ausgeschlossen, es ist nicht selbstverständlich. Es hat nichts mit finanziellen Dingen zu tun, das möchte ich klarstellen."
Dass der ehemalige Bayern-Coach seine Zukunft vor dem Turnier geklärt haben will, machte er zuletzt bereits deutlich. Dass die DFB-Bosse den Bundestrainer gerne behalten wollen, ist ebenfalls klar.
Das Wichtigste in Kürze
"Generell freue ich mich natürlich, wenn die Protagonisten zufrieden sind mit dem Trainerteam. Wenn man da eine Zufriedenheit herstellt, ist das schon mal ein guter erster Schritt", so Nagelsmann, der eine Verlängerung von DFB-Sportdirektor Rudi Völler begrüßen würde. Er sei ein "absoluter Befürworter der Idee", so der Bundestrainer weiter.
Nagelsmann rudert zurück
Nach den durchaus markigen Aussagen im "ZDF"-Interview ruderte Nagelsmann laut "Bild" später übrigens merklich zurück. "Ich wollte gar keinen Druck aufbauen. Ich habe Andreas (Rettig, DFB-Geschäftsführer, Anm.d.Red.), Rudi und Bernd gesagt, dass meine Äußerungen den DFB nicht irgendwie unter Druck oder Zugzwang bringen sollen. Wir haben den Vertrag bis nach der EM bei vollem Bewusstsein unterschrieben", so der 36-Jährige
"Ich will keinen Druck aufbauen, dass bis morgen Abend um 21.30 Uhr ein Angebot daliegen muss. Das geht garantiert von dannen. Das Angebot ist auch keine Garantie. Man muss sich durchlesen, was da drinsteht, was die Idee meines jetzigen Arbeitgebers ist."
Und weiter: "In diesem Geschäft spielen viele Dinge mit rein, die man überdenken und entscheiden muss. Meine Äußerungen waren offen, vielleicht sogar offener, als es der ein oder andere Kollege normalerweise macht. Wir wollen eine gute EM spielen, dann schauen wir mal."
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Vertrag wie Handball-Bundestrainer Gislason?
Übrigens: Auf die Frage, ob er einen Vertrag wie Handball-Bundestrainer Alfred Gislason unterschreiben würde, hatte Nagelsmann zuvor im "ZDF" geantwortet: "Das sind schon sehr viele Details, die ich mit meinen Chefs und meinen Berater besprechen müsste, wie es aussehen kann und was ich mir vorstelle. Die Betroffenen kriegen früh genug mit, ob das für mich in Ordnung ist oder nicht."
Gislason neuer Vertrag war an die Qualifikation für Olympia in Paris gebunden. Weil die deutschen Handballer dabei sind, steht der Isländer nun bis 2027 beim DHB unter Vertrag.