DFB
DFB-Team: Trennung von Hansi Flick kommt den DFB teuer zu stehen
- Aktualisiert: 12.09.2023
- 11:14 Uhr
- Andreas Reiners
Die Entscheidung, sich von Hansi Flick zu trennen, war aus sportlicher Sicht alternativlos. Aus finanzieller Sicht kann sie dem DFB noch richtig weh tun.
Diese Trennung dürfte viel Geld kosten!
Der DFB hat mit der Freistellung von Hansi Flick für ein Novum gesorgt, denn erstmals in der 113-jährigen Geschichte des Verbandes wurde die Arbeit eines Bundestrainers vorzeitig beendet. Das wird den DFB teuer zu stehen kommen.
Denn dadurch, dass Flick freigestellt wurde, läuft sein bis nach der Heim-EM 2024 gültiger Vertrag vorerst weiter.
Wie der "kicker" berichtet, verdiente Flick 6,5 Millionen Euro im Jahr, womit er übrigens laut "France Football" lange der bestbezahlte Nationaltrainer der Welt war, ehe Roberto Mancini nach Saudi-Arabien wechselte und dort nun 25 bis 30 Millionen Euro im Jahr verdienen soll.
Für Flick wären bis zum kommenden Sommer noch 4,5 Millionen Euro an Gehalt fällig. Die muss der DFB parallel zum Gehalt eines neuen Bundestrainers zahlen, oder mit Flick und dessen Anwalt Christoph Schickhardt eine Abfindung aushandeln.
Weiteres Problem: Ein Kandidat wie Julian Nagelsmann wurde beim FC Bayern im Frühjahr ebenfalls freigestellt, er hat also auch noch einen laufenden Vertrag.
Das Wichtigste in Kürze
Heißt: Der Rekordmeister wird für Nagelsmann wohl eine Ablöse aufrufen. Allerdings wird spekuliert, dass es den Münchnern nicht ungelegen käme, den Ex-Trainer von der Gehaltsliste zu bekommen. Nagelsmann soll sieben Millionen Euro pro Jahr verdienen. Womit der DFB weiß, in welche Gehalts-Richtung eine Verpflichtung des 36-Jährigen gehen würde.
Hansi Flick und der DFB: Eine Frage des Geldes
Die Suche nach einem neuen Bundestrainer ist daher auch eine finanzielle Frage. Denn ein Finanzbericht hatte gezeigt, dass das Minus beim DFB wegen nötiger Steuerrückstellungen zuletzt 33,5 Millionen Euro betrug.
Um das strukturelle Defizit von derzeit jährlich 19,5 Millionen Euro auf zumindest 4,5 Millionen Euro zu reduzieren, wurde im Sommer ein Konsolidierungsplan erarbeitet. Eine Flick-Trennung war in dem Plan aber sicher nicht vorgesehen.