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Urs Meier ordnet die EM ein

Schiedsrichter bei EM 2024: Urs Meier kritisiert Daniele Orsato

  • Aktualisiert: 28.06.2024
  • 21:20 Uhr
  • Max Bruns
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Zu lange Nachspielzeit, zu viel VAR? Der frühere FIFA-Schiedsrichter Urs Meier spricht bei ran über die Schiedsrichter-Themen bei der laufenden EM.

Von Max Bruns

Vor allem die letzten Gruppenspiele der laufenden Europameisterschaften sorgen für reichlich Gesprächsstoff. Nach dem Spiel des DFB-Teams gegen die Schweiz stand Schiedsrichter Daniele Orsato in der Kritik.

Ein Tag später gab es nach dem Last-Minute-Treffer der Italiener beim 1:1 gegen Kroatien großen Wirbel aufgrund der langen Nachspielzeit von acht Minuten.

Zumal im Spiel zwischen Schottland und Ungarn trotz eines lange andauernden medizinischen Eingriffs lediglich acht Minuten nachgespielt wurden.

Nichtsdestoweniger wurden die Nationen bislang größtenteils von haarsträubenden Fehlentscheidungen verschont - auch in Bezug auf den Video-Assistent-Referee.

Im ran-Interview ordnet der einstigen FIFA-Schiedsrichter Urs Meier die Schiedsrichter-Leistungen bei dieser Fußball-Europameisterschaft ein.

Der Schweizer kritisiert Daniele Orsato, den Unparteiischen beim Spiel Schweiz vs. Deutschland, und nimmt den VAR und den deutschen Schiedsrichter Felix Zwayer in Schutz.

Urs Meier bei ran über ...

… die Nachspielzeit zwischen Italien und Kroatien: "Ich habe nur die letzten Minuten des Spiels gesehen, daher kann ich nicht sagen, ob die acht Minuten Nachspielzeit berechtigt waren. Aus meiner Sicht müssen die Nachspielzeiten stets nachvollziehbar sein. Wenn man ein Spiel schaut, hat man immer ein Gefühl. Sollte es dann eine Minute zu wenig oder zu viel sein, ist das kein Problem. Aber es muss im Rahmen bleiben."

… die Unterschiede der Nachspielzeiten zur Katar-WM im Jahr 2022: "Da geht es immer um die Weisungen der Verbände. In Katar war der FIFA wichtig, die Netto-Spielzeit wieder reinzuholen und einiges nachspielen zu lassen. Bei der EM wird die UEFA offensichtlich eine andere Ansage an die Schiedsrichter gemacht haben."

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… die Leistung von Daniele Orsato beim Spiel zwischen Deutschland und der Schweiz: "Man hat von Orsato mehr erwartet, er ist einer der Besten der Welt. Ich habe bereits in der Schweiz gesagt, dass das Spiel für ihn glücklicherweise 1:1 ausgegangen ist, ansonsten wäre die Kritik noch größer gewesen. Orsato pfiff nicht nach der Linie der EM, sondern nach seiner eigenen. Da waren einige fragwürdige Entscheidungen dabei. So ist es oft, wenn Schiedsrichter ihre eigene Linie fahren."

… die neue Regel, bei der nur noch Spielführer mit dem Unparteiischen sprechen dürfen: "Es ist eine hervorragende Regel, ich bin ein großer Befürworter. Mich wunderte es fast schon, dass die Spieler die Regel auch so annehmen. Ich dachte, es sei schwieriger, die Profis von den Schiedsrichtern fernzuhalten. Unterm Strich ist es für mich auch eine Aufwertung des Spielführers. Das sieht man auch in der Schweiz bei Granit Xhaka, der in dieser Rolle voll aufgeht. Es ist eine Wertschätzung für die Kapitäne und ich hoffe, dass sich diese Regel auch in den nationalen Ligen auf diese Weise durchsetzt."

… über die bisherige Leistung des VAR bei der EM: "Bis jetzt haben die Video-Assistent-Referees richtig eingegriffen, zugegebenermaßen gab es aber auch noch nicht die großen Aufreger. Das könnte sich spätestens in den K.o.-Spielen ändern. Man muss aber auch bedenken, dass die besten Schiedsrichter aus ganz Europa am Start sind, daher habe ich auch nichts anderes erwartet. Wenn es zurück in den Alltag der nationalen Ligen geht, werden wir aber wieder mehr Diskussionen haben – gerade bei Entscheidungen, die sich in der Grauzone befinden. Daher plädiere ich dafür, dass die Schiedsrichter auf dem Feld wieder mehr Verantwortung übernehmen, denn das ist momentan nicht der Fall. Die Szene beim Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland, als Ilkay Gündogan hart gefoult wurde, wirft bei mir Fragen auf. Wir sprechen bei Clement Turpin von einem Top-Schiedsrichter weltweit, wenn er aber das nicht sieht und direkt auf dem Platz entscheidet, haben wir ein Problem. Das braucht man auch nicht über den VAR zu reden."

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…über die wiederaufkommende Kritik von Ex-DFB-Schiedsrichter Manuel Gräfe an FIFA-Schiedsrichter Felix Zwayer und dessen vergangene Beteiligung an einem Wettskandal: "Aus meiner Sicht ist das unverständlich, denn das Thema ist schon lange abgeschlossen. Man muss die Geschichte nach dieser langen Zeit neutral betrachten und nicht persönliche Sachen in so etwas hineintragen. Zwayer hatte im laufenden Turnier zwei schwierige Spiele, die er mindestens gut bis sehr gut geleitet hat. Ich gehe davon aus, dass er auch noch ein weiteres Spiel bekommt."

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