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Viele Reisende, etliche Verspätungen: Bahn zieht EM-Fazit
Zwölf Millionen Fernreisende, 260.000 Fan-Tickets - doch Probleme mit der Pünktlichkeit: Die Deutsche Bahn hat ein durchmischtes EM-Fazit gezogen. Zwar habe es "noch nie so viel Bahn bei einem internationalen Fußball-Turnier" gegeben wie diesmal, etliche Verspätungen trüben aber das Gesamtbild. Für Schlagzeilen sorgte die Anreise der niederländischen Nationalmannschaft zum Halbfinale nach Dortmund, die wegen Bahnproblemen kurzerhand von der Schiene in die Luft verlegt wurde.
Laut Bahn-Pressemitteilung von Freitagmorgen sei "das Maximum aus dem Bahnsystem herausgeholt" worden. "Die Möglichkeiten wurden jedoch durch eine veraltete und überlastete Infrastruktur beschränkt." Zudem war der Zugverkehr vor allem auf der Nord-Süd-Route einige Wochen lang durch Hochwasserschäden beeinträchtigt. Mehrere Hundert ICE-Züge pro Tag mussten umgeleitet werden, die Reisezeit verlängerte sich dadurch um 30 bis 60 Minuten.
"Rund 150.000 Mitarbeitende der DB haben alles dafür getan, dass viele Millionen Fans und die Mannschaften sicher und zuverlässig zu den Spielen reisen konnten. Das war angesichts der heftigen Belastungen der Bahn durch Extremwetter kurz vor und während der EM ein echter Kraftakt", sagte DB-Vorstandschef Richard Lutz: "Allen Fahrgästen danke ich für ihre Geduld und Umsicht während des Turniers."
Direkt nach der EM werde mit der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim die Generalsanierung der am stärksten belasteten Schienenkorridore in Deutschland starten. "Schon die Sanierung der Riedbahn wird sich bundesweit ab Dezember positiv auf die Pünktlichkeit auswirken", heißt es seitens der Bahn.
Insgesamt zählte die DB mehr als elf Millionen zusätzliche Reisende und Besucher an den Bahnhöfen der Austragungsorte Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Mit 410 Fahrzeugen habe zudem die größte ICE-Flotte bereit gestanden, die die Bahn je zur Verfügung hatte. Jeden Tag wurden 14 EM-Sonderzüge angeboten.
Ausgezahlt hätte sich während der EM das Sicherheitskonzept mit 5400 DB-Sicherheitskräften, deren Einsatz im Fernverkehr verdreifacht wurde. Es kam laut Bahn zu keinen nennenswerten Vorfällen in den Zügen und an den Bahnhöfen.
Zum "Reise-Europameister" unter den 24 teilnehmenden Mannschaften kürte die Bahn das Team Rumäniens mit sechs Fahrten.