Die verrücktesten Ideen von FIFA und UEFA: Nations League mit Argentinien und Brasilien?
Einladung an Argentinien und Brasilien für UEFA Nations League?
Bei der Copa America 2019 gab es wieder einige Streitthemen. Im Mittelpunkt standen dabei vor allem Lionel Messi (rechtes Bild) und die Nationalelf Argentiniens. Die Albiceleste fühlte sich von den Schiedsrichtern ungerecht behandelt, kritisierte den Einsatz des Videoschiedsrichters und behauptete, das Turnier sei in diesem Jahr darauf ausgelegt gewesen, dass Brasilien gewinnt. Am Ende jubelte tatsächlich die Selecao. Wie die argentinische Ausgabe von "TNT Sports" berichtet, sollen sowohl Argentinien als auch Brasilien als Folge der Probleme bei der Copa von der UEFA das Angebot erhalten haben, an der UEFA Nations League teilzunehmen. Beide Nationalmannschaften könnten einen Gaststartplatz bekommen. Es heißt jedoch, dass beide Seiten dieses Angebot vorerst ablehnen würden - aus Sorge vor einem weiteren Streitgrund mit der CONMEBOL, dem südamerikanischen Kontinentalverband. Die UEFA will von diesen Plänen aber nichts wissen und dementiert: "Es entspricht in keinster Weise der Wahrheit, dass Argentinien gebeten wurde, an UEFA-Wettbewerben teilzunehmen oder -Mitglied zu werden", teilte der Verband in einer Stellungnahme mit.
Champions-League-Revolution? Halbfinalisten mit Start-Garantie
Champions-League-Garantie für Halbfinalisten? Nach dem tragischen Aus von Ajax Amsterdam im Halbfinale gegen Tottenham Hotspur denkt Uefa-Präsident Aleksander Ceferin über eine Revolution in der Königsklasse nach: Künftig sollen alle Halbfinalisten einen sicheren Startplatz in der kommenden Saison erhalten. Gegenüber der "Times" begründete Ceferin die mögliche Regeländerung wie folgt: "Wir würden damit Teams wie Ajax in diesem Jahr schützen." Amsterdam muss in dieser Transferperiode einige Stars ziehen lassen, u. a. weil sie für die nächste Saison durch die Champions-League-Qualifikation gehen müssen und keinen sicheren Startplatz haben. ran.de zeigt weitere verrückte Reformen, die die UEFA entweder schon beschlossen hat oder zumindest in Erwägung gezogen hat.
Europa League 2
Ab der Saison 2021/2022 führt die Uefa einen weiteren Klubwettbewerb ein. Demnach soll die Anzahl der Europa League von 48 auf 32 verringert werden und der neue Wettbewerb wird ebenfalls mit 32 Klubs veranstaltet. Die Teilnehmer der Champions League bleiben ebenfalls bei 32. So ermöglicht die Uefa 16 weiteren Vereinen die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb. "Es gibt mehr Spiele für mehr Klubs", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. Dem Sieger des neuen Wettbewerbs steht in der folgenden Saison die Teilnahme an der Europa League zu. Außerdem steigen die Gruppendritten der Europa League künftig in die Europa League 2 ab. Auch die Abstiegsregel von der Champions League in die Europa League wird ab 2021 verändert. Demnach ziehen nur die acht Gruppensieger in der Vorrunde der Europa League ins Achtelfinale ein. Die Gruppenzweiten spielen gegen die abgestiegenen Champions-League-Teilnehmern die restlichen acht Plätze für das Achtelfinale aus.
Salary Cap
Dass die (finanzielle) Schere zwischen den großen und kleinen Fußballklubs immer weiter auseinander geht, ist nichts Neues. Schließlich wurde der FC Bayern München nicht umsonst zum fünften Mal in Folge Deutscher Meister. Neu ist allerdings, dass die Uefa offenbar ernsthaft darüber nachdenkt, große Geschütze gegen das finanzielle Ungleichgewicht im europäischen Fußball aufzufahren. "In der Zukunft müssen wir ernsthaft darüber nachdenken, die Budgets der Klubs und die Gehälter der Spieler zu begrenzen", sagte Uefa-Präsident Aleksander Ceferindem slowenischen Magazin "Mladina": "Wenn wir damit Erfolg hätten, wäre das meiner Meinung nach eine historische Wende."
Salary Cap
Die Unterschiede zwischen den Etats der Top-Klubs bezeichnete der Slowenier, der seit September 2016 Uefa-Präsident ist, als "zunehmend gefährlich" für den Wettbewerb. Vor allem stört Ceferin, dass große Klubs mehr Spieler kaufen würden, als sie eigentlich benötigten, nur um zu verhindern, dass diese zu einem anderen Klub wechseln würden. "Wenn wir Salary Caps einführen würden, müssten die Klubs mehr über den Wert der Spieler nachdenken", sagte der 49-Jährige. Allerdings ist Ceferin auch klar, dass die Einführung eines Salary Caps auf großen Widerstand stoßen würde. "Die Klubs, die am meisten Geld haben, sind die stärksten und verfügen über die besten Verbindungen zu den Medien", erklärte der Uefa-Präsident. Einen Zeitplan für die Einführung des Salary Caps nannte er nicht.
Revoluzzer Marco van Basten
Auch Fifa-Präsident Gianni Infantino hat eine Menge mit dem Fußball vor. Er hat Marco van Basten zum Technischen Direktor gemacht, damit der sich gezielt mit Innovationen beschäftigen soll. "Wir müssen den Fußball beobachten und immer prüfen, ob und wie wir ihn verbessern können, um das Spiel ehrlicher, dynamischer, interessanter zu machen", sagte der Niederländer. Und präsentierte eine Reihe seiner Ideen.
Shootout nach 90 Minuten
Shootout: Ein Einfall des Niederländers: Um bei einem Unentschieden nach 90 Minuten einen Sieger zu ermitteln, könnte es zu einem sogenannten Shootout kommen. "Jede Mannschaft hat fünf Versuche. Der Schiedsrichter pfeift, dann läuft der Spieler aus 25 Metern auf den Torwart zu. Innerhalb von acht Sekunden muss die Aktion abgeschlossen sein", beschrieb der Niederländer kürzlich im Interview der "Sport Bild" die Idee, die im Hockey schon Praxis ist.
Kein Abseits mehr
Kein Abseits mehr: Van Basten hat zudem die Idee, die Abseitsregel abschaffen. Der Niederländer erhofft sich dadurch ein attraktiveres Spiel mit mehr Toren. "Ich bin sehr neugierig, wie Fussball ohne Abseits funktionieren würde. Ich fürchte, viele Leute werden dagegen sein. Ich wäre dafür, denn der Fussball ähnelt inzwischen immer mehr dem Handball", sagte er.
Zeitstrafen statt Gelber Karten
Zeitstrafen: Sie wären eine andere Möglichkeit, für Spannung zu sorgen. "Von einer Gelben Karte für den Gegenspieler hast du als angreifende Mannschaft wenig", sagte van Basten: "Eine Idee ist, die Gelbe Karte durch eine Zeitstrafe von fünf oder zehn Minuten zu ersetzen. Das schreckt ab. Es ist doch schwieriger mit 10 gegen 11, geschweige denn mit 8 oder 9."
Keine Rudelbildungen mehr
Keine Rudelbildungen mehr: Rudelbildungen sehen sie bei der Fifa natürlich auch nicht gerne. "Es wird sich zu viel über die Schiedsrichter beschwert, auch das kostet Zeit. Es wäre daher eine gute Idee, wenn wie im Rugby nur ein Spieler der Mannschaft – der Kapitän – mit dem Referee sprechen dürfte", so van Basten.
Zeitschinden
Effektive Spielzeit: Das Zeitspiel ist der Fifa ein Dorn im Auge. In den letzten Minuten wälzen sich die Spieler auf dem Boden, warten mit der Ausführung eines Standards oder schleichen zur Auswechselbank. Um das zu verhindern, denkt van Basten darüber nach, die letzten zehn Minuten zu einer Phase der "effektiven Spielzeit" zu machen: "In jeder Sekunde dieser zehn Minuten muss der Ball rollen", so van Basten.
FIFA soll Transferverbote aussprechen
Nachdem Gianni Infantino seine WM mit 48 Mannschaften durchboxen konnte, denkt die Fifa-Exekutive über weitere Maßnahmen nach. So planen die Verantwortlichen laut der "Times", nach einem Unentschieden in den Gruppenspielen direkt ein Elfmeterschießen einzuführen, um einen Sieger zu ermitteln. Damit sollen Absprachen verhindert werden, wonach beiden Teams im abschließenden Gruppenspiel ein Remis zum Weiterkommen reicht. Fifa und auch Uefa glänzten aber auch in der Vergangenheit immer wieder mit verrückten Plänen. ran.de präsentiert eine Auswahl der skurrilsten Ideen.
CL-Finale bald in New York?
CL-Finale außerhalb Europas: Uefa-Boss Aleksander Ceferin überlegt offenbar zukünftig das Finale der Champions League höchstbietend zu verkaufen. So könnte das Endspiel bald auch außerhalb Europas ausgetragen werden, zum Beispiel in den USA. Dass die Fans damit nicht einverstanden sein könnten, schließt der Slowene aus: "Die Reise von Portugal nach Aserbaidschan dauert fast genau so lang wie ein Flug nach New York", meinte Ceferin gegenüber der Nachrichtenagentur AP.
Auszeiten
Auszeiten: Eine Idee, die beinahe umgesetzt wurde, war die Einführung von Auszeiten während eines Fußballspiels. Eine zweiminütige Unterbrechung pro Mannschaft und pro Halbzeit war zur Saison 1996/97 eingeplant. Blatter war "der wirtschaftliche Effekt bewusst". Die Auszeiten zugunsten von Werbeeinblendungen sind dann zum Glück nur eine Idee geblieben.
Größere Tore
Größere Tore: Es fallen zu wenig Tore, meckerte Blatter vor der EM 1996. Die einfache Lösung des Schweizers: Machen wir doch einfach die Tore größer. Machten sie dann aber doch nicht.
Elfmeterschießen
Elfmeterschießen: Elfmeterschießen ist ein Glücksspiel? In England sieht man das ganz sicher so. Und im Fußball-Mutterland dürfte die Blatter-Idee sicher gut angekommen sein: Er wollte das leidige Roulette vom Punkt abschaffen, zumindest im WM-Endspiel. "Ein WM-Endspiel ist Leidenschaft, die Verlängerung ein Drama, aber das Elfmeterschießen eine Tragödie!", sagte er. Und wenn es dann einen Sieger gibt, macht man einfach ein Wiederholungsspiel. Durchgesetzt hat sich Blatters Eingebung nicht. Hätte den Engländern auch nicht viel gebracht, denn schließlich hätte man auch erst einmal ein Endspiel erreichen müssen.
Unentschieden und Golden Goal
Unentschieden und Golden Goal: Wie kann man die Vorrunden bei Weltmeisterschaften spannender machen? Schafft das Unentschieden ab! Und die Verlängerung in der K.o.-Runde gleich mit! Dazu sollte das gute alte Golden Goal zurückkehren. "Wenn es nach 90 Minuten keinen Sieger gibt, geht es gleich zum Elfmeter-Schießen. Auch das Golden Goal, das es bis 2002 gab, könnte man wieder einführen. Das erste Tor bestimmt den Sieger, beide Mannschaften müssen stürmen", sagte Blatter damals dem "Focus". Es blieb bei den Worten.
Heiße Höschen
Heiße Höschen: Wie schafft man es, den Frauen-Fußball attraktiver für das Mainstream-Publikum zu machen? Sepp Blatter hatte da eine ganz besondere Idee: Verpasst den Frauen doch einfach ein paar schöne Hotpants. Knappe Hose, mehr Zuschauer gleich mehr Geld, so die simple wie sensationelle Rechnung. Die ging seltsamerweise nicht auf. US-Nationalspielerin Julie Foudy schlug vor: "Wir werden erst engere Shorts tragen, wenn Blatter seine Pressekonferenzen im Badeanzug gibt!" Tat er dann komischerweise nicht.
Wildcards
Wildcards: Auch die Uefa kann verrückte Ideen. Wie wertet man die EM auf? Wildcards verteilen. Nach dem Vorbild der Copa America sollten laut "Independent" Brasilien, Argentinien, Mexiko und Japan an der EM teilnehmen. "Die Pläne sind ziemlich leicht realisierbar", zitierte der "Independent" einen namentlich nicht genannten Platini-Vertrauten: "Die Südamerikaner laden doch auch schon seit Jahrzehnten Mannschaften von anderen Kontinenten ein. Warum soll das Europa nicht können?" Ja, warum eigentlich nicht?
EM 2020
EM 2020: "Es ist vielleicht eine verrückte Idee, aber eine gute", sagte der frühere Uefa-Präsident Michel Platini. Was er 2012 meinte: Eine EM in ganz Europa. Verrückt? Ja, aber tatsächlich in die Tat umgesetzt. 2020 findet das Turnier in 13 Ländern statt, darunter auch Deutschland.
Klub-WM
Klub-WM: Infantino hatte gleich gut losgelegt, er steht offenbar auf Vergrößerungen: Er wolle die Klub-WM massiv erweitern, hieß es erst im August. Der Weltverband strebe angeblich ein Turnier mit 16 oder 32 Teams an. Die Fifa dementierte zwar, abgenommen wurden ihr die Gerüchte aber ohne zu zucken. Warum eigentlich?