FC Barcelona: Diese La-Masia-Talente haben den großen Durchbruch verpasst

Barcas La Masia
Barcelonas Nachwuchsakademie La Masia, die Spieler wie Andres Iniesta, Xavi, Carlos Puyol und Lionel Messi hervorgebracht hat, gilt als Vorzeige-Projekt im Weltfußball. Doch wenn man einen weiteren Blick auf einstige La-Masia-Schüler wirft, wird klar, dass viele Talente den ganz großen Durchbruch verpasst haben. ran.de zeigt, wer trotz Ausbildung in der La Masia heute nicht auf einem Niveau mit Iniesta, Messi und Co. kickt.

Bojan Krkic
Bojan Krkic: Der Spanier mit serbischen Wurzeln galt früh als Wunderkind und kommender Superstar. Diesen Vorschusslorbeeren wurde Krkic aber nicht wirklich gerecht. Für Barcelona erzielte er zwar in 164 Spielen 41 Tore, der große Durchbruch bei den Katalanen blieb dem Offensivspieler aber eben verwehrt. Nach einigen weiteren Stationen wie AS Rom, AC Milan und Ajax Amsterdam wechselte Krkic 2014 zu Stoke City. Mittlerweile spielt der 26-Jährige auf Leihbasis in Mainz. 

Martin Montoya
Martin Montoya: 67 Mal lief der spanische Außenverteidiger für die Katalanen auf. Letztlich kam Montoya aber nie dauerhaft an Dani Alves vorbei, ließ sich deshalb im Sommer 2015 an Inter Mailand ausleihen - und scheiterte auch dort (nur vier Einsätze), die Leihe wurde sogar vorzeitig beendet. Seit dem Sommer 2016 spielt der 25-Jährige nun beim FC Valencia. Doch nach großem Fußball klingt dieser Wechsel auch nicht, wenn man sich Valencias bescheidene Saison ansieht. Immerhin ist Montoya beim Ex-Meister zumindest mal, das, was er zuvor noch nie in seiner Karriere war: Stammspieler.

Cristian Tello
Cristian Tello: Der offensive Außenbahnspieler konnte sich im Star-Ensemble von Barcelona nur für zwei Jahre behaupten (2012-2014). Nach 86 Pflichtspiel-Einsätzen, aber wohl mit dem Wissen, sich nicht dauerhaft durchsetzen zu können, wechselte Tello 2014 auf Leihbasis nach Porto. Weil es aber auch dort nicht nach Wunsch klappte, kam im Januar 2016 der nächste Transfer - diesmal in die Serie A zu Florenz, wo er nun schon in der zweiten Spielzeit zumindest zum Stammpersonal gehört. Für den Sommer besitzt der Klub aus der Toskana dann eine Kaufoption. Tellos Vertrag bei Barca läuft noch bis 2018.

Jonathan dos Santos
Jonathan dos Santos: Der mexikanische Mittelfeldspieler war nach seiner Berufung in den A-Kader zur Saison 2012/13 bestenfalls Ergänzungsspieler, oft aber nicht mal im Kader. Mittlerweile spielt der 26-Jährige seit 2014 für Barcas Ligarivalen Villarreal. Für Barcelona durfte dos Santos nur in 29 Pflichtspielen ran.

Giovanni dos Santos
Giovanni dos Santos: Für Jonathans um zwei Jahre älteren Bruder hat es bei Barcelona auch nicht zum Durchbruch gereicht. Der Mittelfeldspieler kam auch nur 37 Mal bei den Barca-Profis zum Einsatz, ehe er 2008 zu Tottenham wechselte. Doch auch in der Premier League hinterließ der Mexikaner keine bleibenden Spuren. Im Anschluss folgten für den 27-Jährigen Stationen wie Galatasaray, Santander, Mallorca und schließlich Villarreal, wo er immerhin von 2013 bis 2015 blieb. Heute spielt der Nationalspieler in der MLS bei LA Galaxy.

Jeffren
Jeffren: Wenn man bedenkt, dass der Venezolaner heute mit 29 Jahren beim belgischen Aufsteiger Eupen spielt, würde man kaum glauben, dass der Offensivspieler vor ein paar Jahren noch einer der Haupt-Protagonisten bei Barcelonas historischem 5:0-Sieg über Real Madrid war. Am 29. November 2010 sorgte Jeffren als Joker in der Nachspielzeit für den Schlusspunkt. Es war einer von schlussendlich nur 34 Pflichtspiel-Einsätzen für die Katalanen. 2011 gab er auf, verließ Barca und wechselte zunächst zu Sporting Lissabon, später zu Valladolid. Seit 2015 spielt Jeffren nun in Belgien.

Gerard Deulofeu
Gerard Deulofeu: Der 22-Jährige kam nur zu sechs Einsätzen für die Barca-Profis, ging schon 2013 für zwei Jahre auf Leihbasis zu Everton. Schlussendlich kauften die Toffees den Offensivspieler, der auch in La Masia ausgebildet wurde, für kolportierte sechs Millionen Euro. Doch im Anschluss lief es für Deulofeu bei Everton nicht mehr rund. Im Herbst spielte er zwar noch elf Mal in der Premier League, blieb aber ohne Tor bzw. Vorlage. Mittlerweile ist er auf Leihbasis beim AC Milan gelandet. 

Patric
Patric: Ganze 22 Minuten durfte der rechte Außenverteidiger vor seinem Wechsel zu Lazio Rom für die Profis des FC Barcelona spielen. Angesichts von Konkurrenten wie Dani Alves suchte Patric 2015 den Weg nach Italien. Doch mit nunmehr 22 Jahren muss er wohl feststellen, dass ihm dieser Transfer in die Serie A noch immer nicht den erhofften Durchbruch beschert hat, denn bei den Römern kommt er nur unregelmäßig zum Einsatz.

Munir El Haddadi
Munir El Haddadi: Barcas früheres Nachwuchstalent ist zwar nach wie vor vielversprechend, aber im ersten Anlauf hat auch er den Durchbruch nicht geschafft. In der laufenden Saison ist der 21-Jährige von Barca an Valencia ausgeliehen, kommt dort zu vielen Einsätzen. Doch ob drei Tore in 21 Spielen langen, um sich für Barcelona interessant zu machen?

Sandro Ramirez
Sandro Ramirez: Ähnlich wie El Haddadi, so hatte auch Sandro Ramirez nicht die Qualität, um Mittelstürmer Luis Suarez sofort im ersten Anlauf seinen Stammplatz streitig zu machen. Deshalb gab Barcelona den Jungspund im Sommer 2016 an Malaga ab. Für ihn dürfte sich der Wechsel doch ausgezahlt haben, denn in Malaga ist er Stammspieler und traf auch schon sieben Mal.

Gai Assulin
Gai Assulin: Seine Lehrjahre in der Barca-Akademie "krönte" das einstige israelische Wunderkind mit einem 57-minütigen Einsatz bei den Profis - das war's! Danach kam nichts mehr von Assulin bei den Katalanen, auch später bei Manchester City nicht. Und nach einigen weiteren Station in der spanischen Fußball-Provinz (Granada, Hercules, Mallorca) sowie einem Zwischenstopp bei Hapoel Tel Aviv spielt der mittlerweile 25-Jährige wieder in Katalonien - für den Drittligisten Sabadell.

Isaac Cuenca
Isaac Cuenca: Zwölf Vorlagen in 30 Spielen - das klingt zunächst nach einer Top-Quote, war Barcelona aber wohl nicht gut genug, um Cuenca in die Planungen mit einzubeziehen. Schon im Januar 2013 wurde das Eigengewächs erstmals abgegeben, damals noch auf Leihbasis zu Ajax Amsterdam. Im Sommer 2014 war das Kapitel Barcelona für den Rechtsaußen endgültig erledigt. Er wechselte zu Deportivo La Coruna, später zu Bursaspor und versucht sich jetzt im Abstiegskampf mit Granada.

Oriol Romeu
Oriol Romeu: Früh hielten viele Experten den La-Masia-Schüler für den idealen Nachfolger von Serqio Busquets. Doch daraus wurde und wird wohl nichts. 2011 wechselte Romeu zunächst zu Chelsea, doch auch in London verpasste er den Durchbruch. Eine Leihe zum VfB Stuttgart brachte den Spanier auch nicht weiter. Seit 2015 steht der 25-Jährige nun schon bei Southampton unter Vertrag und ist immerhin bei den "Saints" Stammspieler. 

Marc Muniesa
Marc Muniesa: Der Innenverteidiger verletzte sich als Teil des A-Kaders in Barcelona ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als die Katalanen Verstärkung in der Defensive brauchten. Für die Profis reichte es nicht nur deshalb für ganze 97 Minuten. 2013 verließ er seinen Jugendverein und wechselte Stoke City. Mittlerweile ist der 25-Jährige auch beim Premier-League-Klub auf dem Abstellgleis, spielte in der laufenden Saison ganze fünf Mal in der Liga.

Sergi Samper
Sergi Samper: Rein formal gesehen ist der 22-Jährige bereits spanischer Meister, Champions-League-Sieger und zweimaliger Pokalsieger. Angesichts von nur zwölf Profi-Einsätzen für die Katalanen ist Sampers Anteil am Erfolg aber natürlich ziemlich gering. Der defensive Mittelfeldspieler ist aufgrund der großen Konkurrenz bei Barca in der laufenden Saison an Granada ausgeliehen und dort mehr oder weniger Stammspieler. Falls er im Sommer 2017 wirklich zurückkehrt, hätte er noch zwei Jahre Vertrag in Barcelona, aber wohl kaum bessere Perspektiven als noch vor seiner Leihe.

Adama Traore
Adama Traore: Vier Spiele, ein Tor, 93 Minuten - das ist die gesamte Bilanz von Traore im Trikot der Barca-Profis. Im Sommer 2015 legte Aston Villa geschätzte zehn Millionen Euro Ablöse für den spanischen Angreifer mit malischen Wurzeln auf den Tisch. Die Katalanen nahmen das Geld und wieder war klar, dass ein hochgehandeltes Talent den großen Durchbruch - zumindest in Barcelona - verpassen würde. Mittlerweile spielt Traore bei Premier-League-Aufsteiger Middlesbrough. Der 21-Jährige kam bislang 18 Mal in der Liga zum Einsatz, wartet aber noch auf sein erstes Tor.

Marc Crosas
Marc Crosas: Der Mittelfelspieler rückte im Sommer 2007 als 19-Jähriger zu den Barca-Profis auf. Doch nur ein halbes Jahr und vier Einsätze später begann für Crosas eine Wechsel-Odysee. Zunächst Lyon, später Celtic Glasgow, dann Volga Nizhniy Novgorod in Russland - wirklich lange hielt es den Spanier bei keinem Verein aus. Doch mittlerweile ist er zumindest in einem Land dauerhaft sesshaft geworden, spielt mit Ausnahme eines kleinen Intermezzos in Teneriffa seit Januar 2012 in Mexiko. Aktuell läuft er für den Zweitligisten Tampico Madero auf. Kurios: Er ist eines der wenigen Talente, das Barcelona ohne Titel verließ, die holte er erst später in Frankreich, Schottland bzw. Mexiko.