Neymar, Kante, Benzema & Co.: So läuft es für die Stars in Saudi-Arabien
Neymar, Kante, Benzema & Co.: So läuft es für die Stars in Saudi-Arabien
Zahlreiche Topstars des europäischen Fußballs sind im Sommer 2023 dem Ruf des Geldes gefolgt und spielen seither in Saudi-Arabien. Während Cristiano Ronaldo schon einige Monate länger dort spielt und auch nach wie vor ziemlich glücklich scheint, ist die Zwischenbilanz bei den anderen Neuankömmlingen gemischt. ran gibt den Überblick.
N'Golo Kante (Klub: Al-Ittihad)
Zahlreiche Verletzungen warfen Kante beim FC Chelsea immer wieder zurück, seine einstige Klasse konnte er daher nicht mehr konstant abrufen. Die Verletzungsprobleme hat er in Saudi-Arabien in den Griff bekommen, der 32-Jährige ist fester Bestandteil in nahezu jeder Startelf. Mit dem amtierenden Meister Al-Ittihad läuft er der Tabellenspitze derzeit aber ein gutes Stück hinterher.
Karim Benzema (Klub: Al-Ittihad)
Kantes Teamkollege und Landsmann Benzema ist Kapitän und Fixpunkt der Offensive beim Klub aus Dschidda. Allerdings soll es mit Trainer Nuno Espirito Santo erhebliche Differenzen gegeben haben, die sportliche Talfahrt des Meisters (Tabellenplatz 6) sorgte inzwischen für die Entlassung des Portugiesen. Den Ballon-d'or-Sieger von 2022 dürfte es freuen.
Sadio Mane (Klub: Al-Nassr)
Beim FC Bayern war Mane nach nur einem Jahr sportlich nicht mehr glücklich, bei Al-Nassr sieht das ganz anders aus. Der Teamkollege von Cristiano Ronaldo war in 18 Spielen bereits an zwölf Treffern beteiligt. Der ehemalige Liverpool-Profi ist aus der Offensive des Hauptstadtklubs aus Riad nicht wegzudenken.
Neymar (Klub: Al-Hilal)
Superstar Neymar war mit 90 Millionen Euro der teuerste Neuzugang in der saudischen Geschichte und sollte das große Aushängeschild der Liga werden. Ein Kreuzbandriss, den er sich bei der brasilianischen Nationalmannschaft zugezogen hat, beendete seine erste Saison in der Wüste aber nach nur fünf Einsätzen.
Fabinho (Klub: Al-Ittihad)
Auch Neymars Landsmann Fabinho kämpft derzeit mit einer Verletzung. Beim früheren Liverpooler macht der Fuß Probleme, einem Zeitungsbericht aus Saudi-Arabien zufolge könnte der 30-Jährige nicht um eine Operation herumkommen. Letztmals stand Fabinho Anfang Oktober auf dem Platz.
Gabri Veiga (Klub: Al-Ahli)
Der Transfer des erst 21 Jahre alten spanischen Toptalents sorgte für viel Unverständnis. Der Unterschiedsspieler im Team von Trainer Matthias Jaissle ist Veiga bislang noch nicht, der Mittelfeldspieler kommt in zwölf Einsätzen auf drei Torbeteiligungen. Er ließ in einem Interview jüngst offen, ob er noch einmal nach Europa zurückkehren werde.
Ruben Neves (Klub: Al-Hilal)
Auch der Portugiese hätte mit seinen erst 26 Jahren quasi jeden Klub wählen können, entschied sich aber für Al-Hilal. Dort ist er als defensiver Part einer Doppelsechs neben Sergej Milinkovic-Savic gesetzt und bildet gemeinsam mit dem Serben das vermutlich beste Mittelfeld-Duo in Saudi-Arabien.
Sergej Milinkovic-Savic (Klub: Al-Hilal)
Schon bei Lazio Rom war der Serbe für seine Offensivfähigkeiten bekannt, in Saudi-Arabien schließt er daran an - auch wenn es bis Oktober gedauert hat, ehe er sich erstmals in die Torschützenliste eintragen konnte.
Riyad Mahrez (Klub: Al-Ahli)
Mit Manchester City hat der Algerier Mahrez in der vergangenen Saison noch die Champions League gewonnen, und dass er noch absolutes Topniveau besitzt, zeigt er auch in Saudi-Arabien. Der 32-Jährige ist mit wettbewerbsübergreifend 13 Torbeteiligungen in 14 Spielen der herausragende Spieler seines Teams.
Roberto Firmino (Klub: Al-Ahli)
Nicht so rosig sieht es hingegen beim Brasilianer Firmino aus. Ganz im Gegenteil. Zwar gelang ihm gleich in seinem ersten Einsatz für Al-Ahli Mitte August ein Dreierpack, seither aber ist er komplett ohne weiteren Treffer. Inzwischen setzte es für Firmino sogar die Höchststrafe: Der 32-Jährige verlor seinen Stammplatz an den ebenfalls im Sommer neu verpflichteten Firas Al-Buraikan.
Malcom (Klub: Al-Hilal)
Seit der schweren Verletzung von Neymar ruht in der Offensive von Rekordmeister Al-Hilal noch mehr Verantwortung auf den Schultern von Malcom, seines Zeichens zweitteuerster Neuzugang des Klubs mit 60 Millionen Euro. Zuletzt haperte es jedoch im Torabschluss, sein bislang letzter Treffer datiert vom 21. September.
Aleksandar Mitrovic (Klub: Al-Hilal)
Doch das kann sich Al-Hilal leisten, denn ein anderer Angreifer ist fast immer zur Stelle, wenn es um Tore geht. Der Serbe Mitrovic, der sich im Sommer vom FC Fulham mehr oder weniger wegstreikte, ist mit 16 Treffern in 17 Pflichtspielen mit Abstand bester Schütze seines Klubs. In der Liga liegt er mit neun Treffern auf Rang zwei, nur Cristiano Ronaldo (12) hat mehr.
Seko Fofana (Klub: Al-Nassr)
Diesen Wechsel hatte sich Fofana - zumindest sportlich - wohl anders vorgestellt. Beim RC Lens war er Kapitän und Stammkraft und führte den Klub in die Champions League, bei Al-Nassr kam er aber überhaupt nicht in Tritt und fehlte die ersten Wochen verletzungsbedingt. Danach war er nur Joker, erst zuletzt fand er seinen Platz in der Startelf.
Allan Saint-Maximin (Klub: Al-Ahli)
Vor gut anderthalb Jahren tönte Saint-Maximin, er könne rein von seiner Qualität her einmal den Ballon d'Or gewinnen. Das dürfte sich inzwischen erledigt haben. Bei Al-Ahli spielt er eine solide, aber keine überragende Saison. Wer sich selbst eine solche Qualität attestiert, müsste mehr schaffen als sechs Torbeteiligungen in 13 Spielen.
Jordan Henderson (Klub: Al-Ettifaq)
Kaum ein Wechsel stieß auf so viel Gegenwind. Henderson, einst ein Verfechter von LQBT-Rechten, schien seine eigene Identität über Bord zu werfen, um nach Saudi-Arabien zu wechseln. Er selbst zeigte sich davon unberührt und ist bei Al-Ettifaq mit Trainer Steven Gerrard Kapitän und unumstrittene Stammkraft.
Kalidou Koulibaly (Klub: Al-Hilal)
Offen und ehrlich gab Koulibaly zu, dass es vor allem das Geld war, das ihn nach Saudi-Arabien wechseln ließ. Sportlich ist er unumstrittener Abwehrchef und führt die mit acht Gegentreffern beste Abwehr der Saudi Pro League an.
Yannick Carrasco (Klub: Al-Shabab)
Nicht zu einem der saudischen Topklubs, sondern zu Al-Shabab, wechselte der belgische Nationalspieler Carrasco. Dort trumpfte er bislang vor allem im Pokalwettbewerb mit vier Toren in zwei Spielen auf. In der Liga befindet sich Al-Shabab mit 15 Punkten im Niemandsland der Tabelle.