Stuttgarter Nachwuchs für Jogi: So sieht die Nationalmannschaft mit VfB-Vergangenheit aus

Sieben Ex-VfB-Spieler im WM-Quali-Kader gegen Norwegen
Beim 6:0-Gala-Auftritt der deutschen Nationalmannschaft gegen Norwegen standen sechs ehemalige Spieler des VfB Stuttgart quasi vor heimischem Publikum auf dem Platz und wurden frenetisch gefeiert. Zusammen sammelten sie in diesem Spiel insgesamt vier Scorerpunkte (drei Tore, eine Vorlage). Mit Jogi Löw steht zudem seit mehr als elf Jahren ein Ex-Spieler und -Trainer der Schwaben an der Seitenlinie der DFB-Elf. ran.de stellt euch ein Team aus aktuellen A- und U21-Nationalspielern vor, die alle einmal beim VfB gespielt haben. Die Formation stellt ein 3-5-3 mit zwei offensiven Außenverteidigern dar.

Torhüter: Bernd Leno
Im Tor unserer Top-Elf steht Confed-Cup-Sieger Bernd Leno. Der gebürtige Bietigheimer kommt inzwischen auf 202 Bundesligaspiele für Leverkusen. Von 2003 bis 2011 wurde er allerdings in den Stuttgarter Jugendteams ausgebildet. Mit der B-Jugend des VfB gewann er 2009 die Deutsche Meisterschaft.

Abwehr: Thilo Kehrer
Die Dreierkette beginnt mit Thilo Kehrer. Der 20-Jährige wechselte bereits in der U17 zum FC Schalke 04. Zuvor genoss er jedoch drei Jahre lang die Jugendarbeit in Stuttgart. Im Sommer gewann er mit der deutschen U21 den Europameistertitel.

Abwehr: Antonio Rüdiger
Im Gegensatz zu Kehrer schaffte Antonio Rüdiger seinen Durchbruch beim VfB. Aus der Dortmunder Jugend kam er im Alter von 18 Jahren nach Stuttgart. Seit 2013 ging es mit seiner Karriere steil bergauf. Vom VfB landete er beim AS Rom und wechselte vor der kommenden Saison zum FC Chelsea. Inzwischen ist er Confed-Cup-Sieger und besitzt einen Marktwert von 25 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de).

Abwehr: Timo Baumgartl
Timo Baumgartl ist der einzige in unserer Elf, der momentan noch in Stuttgart spielt. Mit dem VfB gewann er in der vergangenen Saison die Zweitliga-Meisterschaft. Seit November 2016 wird er regelmäßig ins Aufgebot der deutschen U21-Nationalmannschaft berufen. Wenn seine Entwicklung weiter nach oben geht, könnte er in den kommenden Jahren auch ein Kandidat für Jogi Löw werden.

Mittelfeld: Joshua Kimmich
Im rechten Mittelfeld läuft ein Spieler auf, dessen Transfer auch heute noch für Verärgerung unter den VfB-Fans sorgt. In der VfB-Jugend unterschätzte man Joshua Kimmich und gab ihn im Alter von 18 Jahren zunächst an RB Leipzig, zwei Jahre später dann an den FC Bayern ab. Der Rest ist Geschichte. Inzwischen ist Kimmich 22-facher Nationalspieler, Confed-Cup-Sieger und legitimer Nachfolger von Philipp Lahm.

Mittelfeld: Sebastian Rudy
Von 2003 bis 2008 durchlief Sebastian Rudy mehrere Stuttgarter Jugendteams. Unter Armin Veh debütierte er für die Profimannschaft. Nach 29 Pflichtspielen für die Schwaben wechselte er ins Kraichgau zur TSG Hoffenheim. Durch die starke vergangene Saison wurde auch Jogi Löw wieder auf den 27-Jährigen aufmerksam. Im Sommer nominierte er ihn für den Confederations-Cup. Mit einer soliden Leistung gegen Norwegen hat sich Rudy trotz seiner Verletzung auch im Hinblick auf die WM im kommenden Jahr empfohlen.

Mittelfeld: Sami Khedira
Von allen ehemaligen Stuttgarter Jugendspielern hat Sami Khedira die größte Karriere hingelegt. Insgesamt 15 Jahre verbrachte er beim Club mit dem Brustring. 2007 köpfte er seinen Heimatverein mit dem entscheidenden Tor zur Deutschen Meisterschaft. Von da an war sein Aufstieg kaum noch zu bremsen. 2014 wurde er nicht nur Weltmeister, sondern gewann mit Real Madrid auch die Champions League. In der Nationalmannschaft gehört er inzwischen zu den absoluten Führungsspielern. Nach aktuellem Stand sollte er auch für die WM in Russland gesetzt sein.

Mittelfeld: Jeremy Toljan
Auf der linken Mittelfeldseite von VfB Deutschland läuft Jeremy Toljan auf. Der gebürtige Stuttgarter spielte in seiner Jugend sowohl für den VfB als auch für den Stadtrivalen Stuttgarter Kickers. Der Durchbruch gelang ihm allerdings knapp 100 km nordwestlich in Hoffenheim. In dieser Zeit stieg er auch zum U21-Nationalspieler und -Europameister auf. Kurz vor Transferschluss schnappte sich nun der BVB den 23-Jährigen.

Angriff: Timo Werner
Mit einem Kopfballtreffer gegen Frankfurt im September 2013 avancierte Timo Werner zum jüngsten Bundesliga-Torschützen der VfB-Historie. In den kommenden Jahren kam das Talent mit den hohen Erwartungen aber nicht mehr zurecht und seine Entwicklung ins Stocken. Seit seinem Wechsel zu RB Leipzig blüht der 21-Jährige auf wie nie zuvor. Genauso wie in Leipzig sorgt er nun auch in der Nationalelf für Furore. In seinen ersten acht Länderspielen erzielte Werner bereits sechs Tore. Sturmkollege Mario Gomez prophezeit ihm bereits eine große Zukunft: "Er wird die nächsten zehn Jahre in Deutschland im Sturm dominieren", sagte dieser nach dem Norwegen-Spiel.

Angriff: Mario Gomez
Auch Werners größter Konkurrent in der Natinalmannschaft kommt aus der VfB-Jugend und heißt Mario Gomez. Sein Treffer zum 6:0 gegen Norwegen war eine rein schwäbische Produktion. Über Antonio Rüdiger und Sami Khedira landete der Ball auf dem Flügel von Joshua Kimmich. Dessen Flanke wuchtete Gomez per Flugkopfball in die Maschen. Gemeinsam mit Sami Khedira war der 32-Jährige 2007 eine der großen Stützen bei der Meisterschaft des VfB. Insgesamt acht Jahre spielte Gomez in Stuttgart bevor er für die Rekord-Ablöse von 30 Millionen Euro nach München weiter zog.

Angriff: Serge Gnabry
Zuletzt komplettiert ein weiterer U21-Europameister und olympischer Sibermedaillengewinner den Sturm unserer schwäbischen Top-Elf. Serge Gnabry spielte von 2005 bis 2011 für die VfB-Jugend. Bereits mit 15 Jahren wagte er den Sprung nach England zum FC Arsenal. So richtig ging sein Stern aber erst bei den Olympischen Spielen in Rio auf, als er das deutsche Team mit sechs Toren ins Finale schoss. Seitdem ist er auch für Jogi Löw ein Thema und könnte noch auf den WM-Zug aufspringen.