U21-EM: Die besten Spieler des Turniers in einer Top-Elf

U21-EM: Die Top-Elf des Turniers
Bei der U21-EM in Polen stehen Deutschland und Spanien im Finale. Das macht sich auch in der ran-Auswahl der besten Spieler des Turniers bemerkbar - jede Nation stellt bei uns drei Kicker. Aber auch die Halbfinalisten England und Italien sind zwei mal vertreten. Wir stellen die Top-Talente in einem 4-3-3-System auf.

Torwart: Julian Pollersbeck (Deutschland)
An Julian Pollersbeck gibt es in der Top-Elf des Turniers kein Vorbeikommen - und das trotz so namhafter Konkurrenz wie zum Beispiel dem Italiener Gianluigi Donnarumma (AC Mailand). Pollersbeck ist einer der Führungsspieler der deutschen U21 und sicherte mit zwei parierten Elfmetern im Halbfinale gegen England das Finalticket. Der 22-Jährige wechselt zur kommenden Saison vom 1. FC Kaiserslautern für eine kolportierte Ablösesumme von 3,5 Millionen Euro zum Hamburger SV. Vor dem Turnier gingen die Meinungen auseinander, ob Pollersbeck die Summe wert sei. Mittlerweile schreiben verschiedene Medien von einem Schnäppchen. Donnarummas Spielerberater Mino Raiola fordert für seinen Schützling öffentlich eine Ablöse von mindestens 100 Millionen. Wer weiß, was er aus dem Pollersbeck-Deal rausgeholt hätte.

Rechter Verteidiger: Jeremy Toljan (Deutschland)
Müsste man Jeremy Toljan eine einzige Position zuschreiben, wäre das gar nicht so einfach. Der Hoffenheimer ist extrem variabel. Kann als rechter oder linker Verteidiger eingesetzt werden, ist auch schon auf dem Mittelfeld-Flügel unterwegs gewesen. Bei der deutschen U21 nimmt er den Posten des Rechtsverteidigers ein - mit Bravour. Beim 3:0-Sieg über Dänemark konnte er ein Tor auflegen und auch gegen England war er mit einer scharfen Flanke in den Strafraum als Vorbereiter zur Stelle. Defensiv strauchelte er nur gegen Italien ein wenig. Insgesamt gab es jedoch keinen besseren Spieler beim U21-Turnier auf der Position. 

Innenverteidiger: Daniele Rugani (Italien)
Mit Daniele Rugani wächst der nächste vielversprechende Innenverteidiger bei Juventus Turin heran. Der 22-Jährige glänzte auch bei der U21-EM. Gegen das deutsche Team brillierte er mit seinem Stellungsspiel und wohl überlegtem Spielaufbau. Bei den 3:1-Niederlagen gegen Spanien und Tschechien war er noch einer der besseren Italiener. Ein Mann für die Zukunft. 

Innenverteidiger: Marc-Oliver Kempf (Deutschland)
Vor dem Turnier war unklar, ob der Freiburger Marc-Oliver Kempf überhaupt in die erste Elf der deutschen U21 rutscht. Immerhin ist die Konkurrenz auf der Position mit Niklas Stark (Hertha BSC), Thilo Kehrer (FC Schalke 04) und Gideon Jung (HSV) groß. Doch im Gegensatz zu Stark und Jung geht Kempf ohne Patzer durch das Turnier. Spielt bissig, aggressiv und trotzdem abgeklärt und nicht hitzköpfig. Definitiv einer der Gewinner des Wettbewerbs. Seine Meisterprüfung findet im Finale gegen Spanien statt.

Linker Verteidiger: Ben Chilwell (England)
Im Halbfinale war der deutsche Maximilian Philipp gegen Leicesters Ben Chilwell komplett abgemeldet. Und Philipp wechselt immerhin für rund 20 Millionen Euro zu Borussia Dortmund. Zudem zählt der Linksverteidiger mit seinen 20 Jahren zum jüngeren Kaliber des Turniers. Ganz untypisch als Engländer: Sein Elfmeter gegen Deutschland war drin.

Zentraler Mittelfeldspieler: Saul Niguez (Spanien)
Saul Niguez ist zweifellos der Spieler der U21-EM. Fast im Alleingang schoss er die bis dahin starke italienische Mannschaft im Halbfinale mit einem Hattrick aus dem Turnier. Der Leistungsträger von Atletico Madrid ist technisch stark und offensiv, wie defensiv super ausgebildet. Der 22-Jährige ist mit insgesamt fünf Toren der Top-Torjäger der U21-EM - als Mittelfeldspieler. Er gehört nicht umsonst zu den Lieblingsspielern von Atleti-Trainer Diego Simeone.

Zentraler Mittelfeldspieler: James Ward-Prowse (England)
Der Kapitän der englischen U21 lieferte ein ordentliches Turnier ab und verdient sich knapp vor Maximilian Arnold einen Platz in unserer Elf. Der Grund ist einfach: Er hat nicht ganz so gute Nebenmänner wie Arnold und ist leistungstechnisch nicht schlechter. Auch beim FC Southampton ist er mit seinen 22 Jahren eine feste Größe. Neben seiner Ausdauer ist Ward-Prowse für den allgemeinen Engländer sehr beweglich und bei der Ballan- und mitnahme sehr beschlagen.

Zentraler Mittelfeldspieler: Dani Ceballos (Spanien)
Mit seinen Leistungen bei der U21-EM sorgt Dani Ceballos mächtig für Furore. Laut "Marca" sind Real Madrid und der FC Barcelona am Eigengewächs von Real Betis interessiert. Der erst 20-Jährige spielt im zentralen Mittelfeld, kann auch links oder als Spielmacher eingesetzt werden. Seine Technik ist dabei herausragend. Ceballos ist schwer vom Ball zu trennen und wird die deutsche Defensive im Finale sehr auf die Probe stellen.

Rechtsaußen: Federico Bernardeschi (Italien)
Der Deutschland-Schreck. Rechtsaußen Federico Bernardeschi wirbelte ordentlich das Turnier durch. Unbequem zu verteidigen, gefährlich bei Standards und kaum zu bremsen. Der agile Ersatz-Kapitän der italienischen U21 zählt auch zu den Stammspielern beim AC Florenz. In der Gruppenphase schoss er gegen Deutschland nach einem katastrophalen Fehlpass von Niklas Stark das entscheidende 1:0. Im Halbfinale gegen Spanien war nichts zu holen, aber auch hier traf Bernardeschi - Endstand 3:1 für Spanien.

Linksaußen: Marco Asensio (Spanien)
Drei Tore, eine Vorlage in vier Spielen. Real Madrids Marco Asensio machte bei der U21-EM dort weiter, wo er bei den "Königlichen" in der Saison aufhörte. So konnte er sich in unserer Elf knapp gegen die Konkurrenz auf seiner Position Domenico Berardi (Italien), Serge Gnabry (Deutschland) und Bruma (Portugal) durchsetzen. Geboren wurde das Top-Talent übrigens auf Mallorca. Für die spanische A-Nationalmannschaft kommt er bereits auf drei Einsätze.

Mittelstürmer: Davie Selke (Deutschland)
Davie Selke spielt bei uns vorne im Sturm. Demarai Gray (England) oder Sandro Ramirez (Spanien) sehen wir knapp hinter Selke. Der Hertha-Neuzugang schoss in vier Spielen zwei Tore und legte eins vor. Keine schlechte Quote bei sieben deutschen Toren im Turnier. Sein Einsatz im Finale ist aufgrund einer kleinen Blessur fraglich. Mit Schalkes Felix Platte stünde ein adäquater Ersatz parat.