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Nations League

DFB-Team begeistert auch nach der EM: Diese Mannschaft macht wieder Freude - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 11.09.2024
  • 12:03 Uhr
  • Chris Lugert
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Die ersten beiden Länderspiele nach der EM bestätigen die Wiedergeburt der Liebe zwischen Nation und Nationalmannschaft. Dieses DFB-Team macht aus vielen Gründen Lust auf mehr. Ein Kommentar.

Von Chris Lugert

Auf den Tag genau ein Jahr ist es her, als die deutsche Fußball-Nationalmannschaft komplett am Boden lag.

Am 10. September 2023 wurde der damalige Bundestrainer Hansi Flick vom DFB entlassen, passenderweise zur Außendarstellung jener Zeit kam die Vollzugsmeldung ausgerechnet während des WM-Finales der deutschen Basketballer, denen man so gründlich die Show stahl.

Die deutschen Sportfans kochten vor Wut, die Entfremdung zwischen Nation und ihren DFB-Spielern hatte einen unschönen Höhepunkt erreicht. Während Dennis Schröder und Co. Weltmeister wurden, waren die schwarz-rot-goldenen Balltreter das Stiefkind, das keiner mehr wollte.

Genau 366 Tage später haben sich die dunklen Wolken über dem deutschen Fußballhimmel verzogen. Unter Flicks Nachfolger Julian Nagelsmann hat sich die Stimmung gedreht, das DFB-Team ist wieder cool.

Die zwei Nations-League-Spiele gegen Ungarn (5:0) und in den Niederlanden (2:2) boten begeisternden Fußball und schlossen nahtlos an die Heim-EM an. Das Turnier im eigenen Land, so ist es inzwischen klar, war keine Ausnahme im Vakuum der besonderen Umstände. Sondern der Trend ist eindeutig und setzt sich fort.

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Das Wichtigste in Kürze

Die Gründe dafür sind vielfältig. Ganz vorne ist natürlich die Leistung auf dem Platz zu nennen. Die Mannschaft spielt attraktiven und offensiven Fußball, zudem stimmen die Ergebnisse seit dem Frühling wieder. Rechtzeitig zur EM schaffte es das Team somit, die Nation hinter sich zu vereinen.

Neues Selbstvertrauen steckt die Fans an

Auf dieser Basis wurde das Turnier trotz des Viertelfinal-Aus zu einem Erfolg, der eine Euphorie entfachte, mit der es sich für Nagelsmann und sein Trainerteam nun deutlich einfacher arbeiten lässt.

Abgesehen von den reinen Ergebnissen und schön heraus gespielten Toren begeistert das DFB-Team im Gegensatz zu 2023 aber noch mit einer anderen Eigenschaft, die jeden Fan mitnimmt: Mentalität. Zum wiederholten Male kam das DFB-Team am Dienstagabend nach einem Rückstand zurück.

Allerdings, und auch das gehört zur Wahrheit dazu: Dass es diesen Rückstand überhaupt gab, lag an einer defensiv teils sehr fahrigen Vorstellung, gerade in der ersten Halbzeit. Mit effizienteren Niederländern hätte das Spiel auch anders ausgehen und frühzeitig verloren gehen können.

Dennoch überwog am Ende die Freude über die erneuten und in der Ära Flick fast verloren geglaubten Comeback-Qualitäten. "Die Mannschaft glaubt an sich, das ist der Schlüssel. Wir wollten unbedingt gewinnen, haben alles gegeben. Ich bin sehr guter Dinge und es macht Spaß, mit der Mannschaft zusammenzuarbeiten", sagte Nagelsmann nach dem Remis in Amsterdam bei "RTL".

Dieses Selbstvertrauen auf dem Platz steckt auch die Fans vor dem Fernseher an. Eine Mannschaft zu sehen, die sich nicht kampflos ergibt wie noch vor einem Jahr, sondern die dagegenhält. Damit lässt es sich als Fan viel einfacher identifizieren.

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DFB-Team steht für elf Freunde

Zumal Nagelsmann immer wieder ein gutes Händchen bei der Zusammenstellung seines Kaders beweist. Nicht die besten Spieler auf jeder Position müssen dabei sein, sondern die beste Gruppe. Was dazu führt, dass die Nationalmannschaft aktuell das alte Bild der elf - oder 23 - Freunde zeichnet, statt eines wahllos zusammengewürfelten Eintopfes.

Es macht schlicht wieder Spaß, dem DFB-Team zuzuschauen. Plötzlich genießt in der Außendarstellung sogar die Nations League eine gewisse Relevanz, an die bei der vorherigen Ausgabe vor zwei Jahren so noch nicht zu denken war.

DFB-Team: Neue Rückennummern in der Nationalmannschaft - wer beerbt, Kroos, Müller und Co.?

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<strong>Neue Nummern beim DFB</strong><br>Nach den Rücktritten von Toni Kroos, Manuel Neuer und Co. hat der DFB auch deren Rückennummern neu vergeben. Wer am Samstag gegen Ungarn (<a href="https://www.ran.de/sports/ticker/ma10096010/liveticker?from=%2Flive">ab 20:45 Uhr im Liveticker</a>) und drei Tage später gegen die Niederlande (<a href="https://www.ran.de/sports/ticker/ma10096019/liveticker?from=%2Flive">ab 20:45 Uhr im Liveticker</a>) im Deutschland-Trikot mit deren ehemaligen Nummern auflaufen wird und wer die restlichen Zahlen auf dem Rücken trägt, hat <em><strong>ran</strong></em> in der Galerie dargestellt.
© Jan Huebner

Neue Nummern beim DFB
Nach den Rücktritten von Toni Kroos, Manuel Neuer und Co. hat der DFB auch deren Rückennummern neu vergeben. Wer am Samstag gegen Ungarn (ab 20:45 Uhr im Liveticker) und drei Tage später gegen die Niederlande (ab 20:45 Uhr im Liveticker) im Deutschland-Trikot mit deren ehemaligen Nummern auflaufen wird und wer die restlichen Zahlen auf dem Rücken trägt, hat ran in der Galerie dargestellt.

<strong>Marc-Andre ter Stegen (Tor)</strong><br>Rückennummer: 1
© 2023 Getty Images

Marc-Andre ter Stegen (Tor)
Rückennummer: 1

<strong>Robin Koch (Abwehr)</strong><br>Rückennummer: 2
© Eibner

Robin Koch (Abwehr)
Rückennummer: 2

<strong>Waldemar Anton (Abwehr)</strong><br>Rückennummer: 3
© 2024 Getty Images

Waldemar Anton (Abwehr)
Rückennummer: 3

<strong>Jonathan Tah (Abwehr)</strong><br>Rückennummer: 4
© Pressefoto Baumann

Jonathan Tah (Abwehr)
Rückennummer: 4

<strong>Pascal Groß (Mittelfeld)</strong><br>Rückennummer: 5
© 2024 Getty Images

Pascal Groß (Mittelfeld)
Rückennummer: 5

<strong>Joshua Kimmich (Abwehr)</strong><br>Rückennummer: 6
© Eibner

Joshua Kimmich (Abwehr)
Rückennummer: 6

<strong>Kai Havertz (Angriff)</strong><br>Rückennummer: 7
© Rene Schulz

Kai Havertz (Angriff)
Rückennummer: 7

<strong>Robert Andrich (Mittelfeld)</strong><br>Rückennummer: 8
© HMB-Media

Robert Andrich (Mittelfeld)
Rückennummer: 8

<strong>Niclas Füllkrug (Angriff)</strong><br>Rückennummer: 9
© Pressefoto Baumann

Niclas Füllkrug (Angriff)
Rückennummer: 9

<strong>Jamal Musiala (Mittelfeld)</strong><br>Rückennummer: 10
© Sportimage

Jamal Musiala (Mittelfeld)
Rückennummer: 10

<strong>Chris Führich (Mittelfeld)</strong><br>Rückennummer: 11
© Sportfoto Rudel

Chris Führich (Mittelfeld)
Rückennummer: 11

<strong>Oliver Baumann (Tor)</strong><br>Rückennummer: 12
© NurPhoto

Oliver Baumann (Tor)
Rückennummer: 12

<strong>Deniz Undav (Angriff)</strong><br>Rückennummer: 13
© Pressefoto Baumann

Deniz Undav (Angriff)
Rückennummer: 13

<strong>Maximilian Beier (Angriff)</strong><br>Rückennummer: 14
© HMB-Media

Maximilian Beier (Angriff)
Rückennummer: 14

<strong>Nico Schlotterbeck (Abwehr)</strong><br>Rückennummer: 15
© Matthias Koch

Nico Schlotterbeck (Abwehr)
Rückennummer: 15

<strong>Aleksandar Pavlovic (Mittelfeld)</strong><br>Rückennummer: 16
© 2024 Getty Images

Aleksandar Pavlovic (Mittelfeld)
Rückennummer: 16

<strong>Florian Wirtz (Mittelfeld)</strong><br>Rückennummer: 17
© Pressefoto Baumann

Florian Wirtz (Mittelfeld)
Rückennummer: 17

<strong>Maximilian Mittelstädt (Abwehr)</strong><br>Rückennummer: 18
© Pressefoto Baumann

Maximilian Mittelstädt (Abwehr)
Rückennummer: 18

<strong>Angelo Stiller (Mittelfeld)</strong><br>Rückennummer: 19
© Kirchner-Media

Angelo Stiller (Mittelfeld)
Rückennummer: 19

<strong>Benjamin Henrichs (Abwehr)</strong><br>Rückennummer: 20
© Pressefoto Baumann

Benjamin Henrichs (Abwehr)
Rückennummer: 20

<strong>Alexander Nübel (Tor)</strong><br>Rückennummer: 21
© Nico Herbertz

Alexander Nübel (Tor)
Rückennummer: 21

<strong>David Raum (Abwehr)</strong><br>Rückennummer: 22
© HMB-Media

David Raum (Abwehr)
Rückennummer: 22

<strong>Emre Can (Mittelfeld)</strong><br>Rückennummer: 23
© Kirchner-Media

Emre Can (Mittelfeld)
Rückennummer: 23

Auch das ist ein Verdienst Nagelsmanns, der den Titelgewinn in diesem Wettbewerb als Ziel ausgegeben hat, statt die Erzählung noch zu befeuern, dass es bei der Nations League ja ohnehin um nichts ginge. Warum sollten sich die Zuschauer um einen Wettbewerb scheren, wenn die Trainer und Spieler es selbst nicht tun? Nagelsmann hat das erkannt.

Und so werden wieder jene Emotionen geweckt, die eingefleischte Fans vor allem bei ihren Klubs empfinden, die bei der Nationalmannschaft aber lange verschwunden waren.

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Die größte Wandlung in der DFB-Historie

Noch vor einem Jahr dominierten nach sieglosen Spielen des DFB-Teams noch Häme und Abgesänge. Inzwischen aber fiebert das Land wieder mit und versammelt sich selbst nach einem 2:2 in den Niederlanden hinter ihrer Mannschaft, um geschlossen Kritik am indisponierten Schiedsrichter zu üben. Ein neues Gefühl der Gemeinschaft wurde geboren.

Die deutschen Fans haben wieder Freude an ihrem Team, sie leiden mit, sie jubeln mit. Länderspielpausen werden mit freudiger Erwartung statt mit Ablehnung begrüßt. Das lästige Stiefkind ist längst wieder zum Vorzeige-Nachwuchs geworden - und das innerhalb eines Jahres.

Es ist die vielleicht größte Wandlung in der Geschichte der Nationalmannschaft. Allein das wird auf ewig das Erbe von Julian Nagelsmann sein, ganz gleich, was in den kommenden Monaten und Jahren noch passieren mag.

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