Wie das DFB-Team beim 2:1-Erfolg aufgetreten ist, wusste zu imponieren. Obwohl Julian Nagelsmann viele Ausfälle zu beklagen hatte, verstand es die Mannschaft sehr gut, das Spiel zu kontrollieren.
Der Bundestrainer konnte am Freitagabend in der Nations League einige Erkenntnisse für die Zukunft aus einer komplizierten Partie ziehen.
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DFB-Team wieder mit klarer Handschrift
Gerade wenn man viel rotieren muss, gibt es häufig die Befürchtung, dass der Rhythmus verloren geht oder gar die gesamte Handschrift des Teams.
Das war gegen Bosnien Herzegowina überhaupt nicht der Fall. Deutschland brauchte zwar rund zehn Minuten, um in die Partie zu kommen, kontrollierte diese dann aber fast nach Belieben. Der Ball lief gut, ohne sich selbst einzuschläfern.
Immer wieder gab es Nagelsmann-typische Elemente mit Verlagerungen, engem Positionsspiel im Zentrum, schnellen Kombinationen und gutem Gegenpressing. Elemente, die auch bei der EM für Begeisterung sorgten.
Es scheint, als hätte der Bundestrainer es geschafft, der Nationalmannschaft eine Art Identität zu verleihen.
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DFB-Team: Nagelsmann hält die Spannung hoch – mit Erfolg
Auch in seiner Art und Weise, wie er den Kader zusammenstellt, dürfte sich Nagelsmann weiter bestätigt sehen. Immer wieder gibt es kritische Stimmen, wenn er Spieler nominiert, die nicht wirklich im Fokus stehen.
Tim Kleindienst zeigte bei seinem Debüt für das DFB-Team eine starke Leistung, hatte in zwei Szenen etwas Pech, dass er jeweils im Abseits stand. Dennoch deutete er an, dass er dem Team mit seiner Kombinations- und Abschlussqualität weiterhelfen kann.
Gerade weil Nagelsmann immer wieder neuen Spielern eine Chance gibt, scheint das Feuer in der Nationalmannschaft auch in Länderspielpausen da zu sein, die in der Vergangenheit gern mal mit halber Kraft angegangen wurden.
Jeder Spieler weiß, dass er schnell aus dem Kader fliegt, wenn die Leistung nicht passt. Das gab es in der Vergangenheit nicht immer.
Deniz Undav zeigt, dass er ein Schlüsselspieler werden kann
Ohne Niclas Füllkrug gab es die für das DFB-Team typische Sorge, dass man keine Tore erzielen würde. Wie oft ist Deutschland ohne echten Neuner aufgelaufen und daran gescheitert, den Ball im Tor unterzubringen?
Deniz Undav gelang das am Freitagabend gleich dreimal – eines der Tore wurde wegen Abseitsposition von Kleindienst zurückgenommen. Der Stuttgarter ist schnell, zeigt eine hohe Spielintelligenz und findet oft die richtigen Räume. Hinzu kommt seine Abschlussstärke. Er ist physisch und athletisch ein sehr guter Nagelsmann-Stürmer.
Bundesliga-Transfergerüchte: Eintracht Frankfurt wohl kurz vor Verpflichtung von schwedischem Juwel
Love Arrhov (IF Brommapojkarna) Eintracht Frankfurt steht laut Informationen der schwedischen Zeitung "Aftonbladet" kurz vor der Verpflichtung des 16-Jährigen Love Arrhov. Der schwedische Juniorennationalspieler kann im offensiven Mittelfeld sowie als Linksaußen eingesetzt werden und debütierte bereits im schwedischen Pokal bei den Profis. Die Eintracht soll für ihn 4,6 Millionen Euro an den schwedischen Erstligisten überweisen.
Albian Hajdari (FC Lugano) Bayer 04 Leverkusen hat offenbar großes Interesse an Innenverteidiger Albian Hajdari. Der 21-Jährige Innenverteidiger steht aktuell beim Schweizer Klub FC Lugano unter Vertrag und gilt als einer der besten Abwehrspieler der Super League. Laut "Sky" soll sich die Werkself mit einem möglichen Transfer auf einen Abgang von Jonathan Tah und Piero Hincapie vorbereiten.
Hugo Larsson (Eintracht Frankfurt) Lotst Manchester City nach Omar Marmoush das nächste Frankfurt-Talent in die Premier League? Laut "Sky" sind die "Citizens" stark an Hugo Larsson interessiert. Dem Bericht zufolge hat der englische Meister bereits erste Gespräche mit Eintracht Frankfurt und dem schwedischen Mittelfeldspieler geführt. Die SGE fordert wohl eine Ablösesumme von mindestens 60 Millionen Euro.
Nick Woltemade (VfB Stuttgart) Verliert der Vizemeister seinen Shootingstar im Sommer bereits wieder? Wie die "BILD" berichtet, hat der VfB Stuttgart bei Stürmer Nick Woltemade eine Schmerzgrenze, bei der man den Spieler offenbar abgeben würde. Demnach wären die Schwaben ab einer Summe von 40 Millionen Euro gesprächsbereit, was einen neuen Rekordtransfer für den Klub bedeuten würde. Woltemade kam vor der Saison ablösefrei von Werder Bremen. Ein Bundesliga-Topteam soll bereits ganz genau hinschauen ...
Nick Woltemade (VfB Stuttgart) Da der FC Bayern einen Backup für Harry Kane holen möchte, ploppen immer wieder Gerüchte über mögliche Kandidaten auf. Aktuell wird Stuttgarts Nick Woltemade gehandelt. "Er wird beobachtet. Er ist im Blickfeld, aber es gibt bisher nichts Konkretes", hieß es bei "Sky". Fakt ist: Der 23-Jährige spielt eine starke Saison für die Schwaben. Er erzielte bislang zwölf Tore und bereitete drei weitere Treffer vor. Der Vertrag des U21-Nationalspielers läuft noch bis 2028.
Jadon Sancho (FC Chlesea) Kehrt Jadon Sancho erneut in die Bundesliga zurück? Laut des Portals "GiveMeSport" steht der 24-jährige Engländer bei seinem Ex-Klub Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen auf der Liste. Zurzeit ist der Offensivspieler von Manchester United an Chelsea ausgeliehen, ein Verbleib bei den "Blues" scheint aber trotz der Kaufpflicht von rund 25 Mio. Euro unwahrscheinlich.
Wataru Endo (FC Liverpool) Eintracht Frankfurt könnte im Sommer 2025 laut "Bild" einen alten Bekannten zurück in die Bundesliga holen: Wataru Endo. Dem Bericht nach arbeiten die Hessen an der Verpflichtung des 32-jährigen Japaners, der künftig den routinierten Anführer geben könnte. Endos Vertrag beim FC Liverpool läuft noch bis 2027. In Frankfurt könnte Endo künftig den Kaderplatz von Mahmoud Dahoud einnehmen, der dem Bericht nach nur noch eine untergeordnete Rolle in den Planungen spielen soll.
Jonathan Burkardt (1. FSV Mainz 05) Der FC Bayern zeigt offenbar Interesse an Nationalspieler Jonathan Burkardt. Das berichtet "Sky". Demnach sei der 24 Jahre alte Mainzer einer von mehreren Kandidaten für die Rolle des Backups von Harry Kane. Burkardts Profil gefalle den Bayern-Verantwortlichen, zudem steht er bei derselben Beraterfirma wie Manuel Neuer unter Vertrag. Allerdings sei offen, ob die Bayern konkrete Schritte unternehmen werden.
Taylan Bulut (FC Schalke 04) Einer der Emporkömmlinge aus der Knappenschmiede ist Rechtsverteidiger Taylan Bulut. Der U19-Nationalspieler überzeugt beim FC Schalke 04 mit konstanten Leistungen. Die haben offenbar auch Begehrlichkeiten in der Bundesliga geweckt. Laut "kicker" soll der SC Freiburg Interesse an einer Verpflichtung haben. Laut "WAZ" hat Bulut eine Ausstiegsklausel von rund acht Millionen Euro in seinem Vertrag.
Xavi Simons (RB Leipzig) Erst im Januar unterschrieb Xavi Simons einen fixen Vertrag bei RB Leipzig, nachdem er zuvor von Paris St. Germain ausgeliehen war. Doch im kommenden Sommer könnten sich die Wege wieder trennen. Wie die "Bild" und "Sky" berichten, ist Simons beim Verpassen der Champions League von RB Leipzig wohl nicht zu halten. Als Ablöse stehen rund 80 Millionen Euro im Raum - 30 Millionen mehr, als Leipzig nach Paris überwiesen hat.
Nico Williams (Athletic Bilbao) Bereits nach der Europameisterschaft 2024 hatte der FC Bayern München offenbar an Nico Williams gebaggert. Nun soll der Flügelspieler wieder im Fokus des Rekordmeisters sein. Das berichtet die "BILD". Demnach müsste der FCB jedoch vorher Verkäufe tätigen, zumal auf seiner Position mit Serge Gnabry, Leroy Sane, Kingsley Coman sowie Michael Olise ein Überangebot bestehen würde. Williams' Vertrag in Bilbao läuft noch bis 2027, angeblich soll eine Ausstiegsklausel von 60 Millionen Euro verankert sein.
Derry Scherhant (Hertha BSC) Berichten der "Bild" zur Folge droht der Hertha der Verlust von Eigengewächs Derry Scherhant. Der Flügelstürmer soll eine Aufstiegsklausel von unter zwei Millionen Euro besitzen. Ein Sommerabgang wäre ein schwerer Schlag: Das 22-jährige Toptalent konnte in der Saison bereits neun Scorer beisteuern.
Victor Boniface (Bayer 04 Leverkusen) Plant Bayer Leverkusen ohne Viktor Boniface? Bereits im Winter stand der Stürmer kurz vor einem Abgang nach Saudi-Arabien, blieb jedoch in Leverkusen. Im Sommer soll laut "Bild" nun wirklich die Trennung erfolgen, wohl auch aufgrund von Disziplinlosigkeiten des 24-Jährigen. Das Preisschild für den Nigerianer liegt laut Bericht bei mindestens 50 Millionen.
Hugo Ekitike (Eintracht Frankfurt) Folgt Hugo Ekitike seinem Ex-Mitspieler Omar Marmoush auf die britische Insel? Wie aus einem Bericht von "Sky Switzerland" hervorgeht, haben zwei Premier-League-Klubs ihre Fühler nach dem französischen Stürmer Eintracht Frankfurts ausgestreckt. Demnach sollen Newcastle United und Arsenal am 22-Jährigen interessiert sein, der am Main noch Vertrag bis 2029 hat.
Lukas Kwasniok (SC Paderborn) Seit 2021 arbeitet Lukas Kwasniok mit dem SC Paderborn daran, in die Bundesliga aufzusteigen. Womöglich schafft es der 43-Jährige auch auf einem anderen Weg ins Oberhaus. Wie "Sky" berichtet, steht der Coach auf der Liste des VfB Stuttgart, sollte Sebastian Hoeneß die Schwaben im Sommer verlassen. Allerdings wäre eine Ablöse fällig, denn Kwasniok steht noch bis 2026 in Ostwestfalen unter Vertrag. In dem Bericht findet sich auch ein zweiter Name ...
Matthias Jaissle (Al-Ahli) ... und auch der hat bisang als Coach noch keinerlei Bundesliga-Erfahrung vorzuweisen. Es handelt sich um Matthias Jaissle, der als Jugendspieler zwar eine VfB-Vergangenheit hat, im Herrenbereich bislang aber nur im Ausland trainierte. Mit RB Salzburg gewann der frühere Hoffenheimer zwei Meisterschaften und einmal den ÖFB-Pokal. Seit Juli 2023 trainiert er bei Al-Ahli in Saudi-Arabien, wo er noch bis 2026 Vertrag hat. Dort arbeitet Jaissle unter anderem mit Roberto Firmino und Riyad Mahrez.
Neymar (FC Santos) Obwohl Neymar gerade erst zu Jugendklub Santos zurückgekehrt ist, wird im Hintergrund wohl schon an einem Europa-Comeback des brasilianischen Superstars gearbeitet. Laut der spanischen Zeitung "Sport" soll Berater Pini Zahavi seinen Klienten nicht nur bei dessen Ex-Klub FC Barcelona angeboten haben, sondern auch dem FC Bayern. Allerdings dürfte sich Zahavi sowohl ...
Neymar (FC Santos) ... bei den Katalanen als auch an der Säbener Straße eine Absage geholt haben. "Ich glaube nicht, dass es der richtige Moment für Barcelona ist, über Neymar nachzudenken", nahmen die Katalanen in Person von Sportdirektor Deco zuletzt öffentlich schon Abstand von einer Verpflichtung des 33-Jährigen. In München dürfte es ähnlich sein, Neymar ist zu teuer, außerdem passt er altersbedingt nicht in den Verjüngungs-Plan auf den offensiven Außenbahnen.
Florian Wirtz (Bayer Leverkusen) Was macht Florian Wirtz? Wie der Leverkusener seine Zukunft angeht, ist noch offen. Klar ist aber laut der "Sport Bild", dass Manchester City wohl ernst macht. Denn der sportlich strauchelnde Premier-League-Klub um Trainer Pep Guardiola soll Giovanni Branchini als Unterhändler eingesetzt haben, um den Transfer auf die Insel zu realisieren.
Florian Wirtz (Bayer Leverkusen) Branchini soll Wirtz und dessen Familie von einem Wechsel zu den Citizens überzeugen. Brisant dabei: Branchini, der immer wieder bei großen Transfers mitmischt und auch mit den Bayern seit 1992 regelmäßig zusammenarbeitet, ist mit Karl-Heinz-Rummenigge befreundet. Auch die Bayern wollen Wirtz, der bei Bayer noch einen Vertrag bis 2027 hat, verpflichten.
Muhammed Damar (1899 Hoffenheim/SV Elversberg) Der VfB Stuttgart bereitet sich wohl auf einen möglichen Abgang von Enzo Millot vor. Laut "Bild" sollen die Schwaben Muhammed Damar als eventuellen Nachfolger im Blick haben. Der 20-Jährige ist derzeit von der TSG Hoffenheim in die 2. Bundesliga zu Überraschungsteam SV Elversberg verliehen und überzeugt bei den Saarländern. Allerdings soll Damar nicht nur beim VfB Thema sein, auch Borussia Mönchengladbach, der VfL Wolfsburg und Union Berlin haben den deutschen U21-Nationalspieler demnach auf dem Zettel.
Anton Stach (TSG Hoffenheim) In dieser Saison kämpft Anton Stach mit der TSG Hoffenheim gegen den Abstieg, ab Spätsommer könnte er womöglich in der Champions League spielen. Wie die "Bild" berichtet, soll der Mittelfeldspieler das Interesse von Eintracht Frankfurt wecken. Den Hessen gefalle neben seiner Körpergröße von 1,94 Metern auch sein gutes Spielverständnis und vor allem sein starkes Passspiel. Sein Vertrag läuft 2027 aus, als Ablöse werden dem Artikel zufolge wohl mehr als zwölf Millionen Euro fällig.
Ritsu Doan (SC Freiburg) Auf der Suche nach einem neuen Rechtsaußen könnte Eintracht Frankfurt offenbar im Breisgau fündig werden. Laut Informationen der "Sport Bild" steht Ritsu Doan (rechts) vom SC Freiburg auf der Liste der SGE. Der 26-jährige Japaner hat einen Marktwert von 22 Millionen Euro. Neben Doan sollen auch Dilane Bakwa (RC Straßbourg) und Nicolas Kühn (Celtic Glasgow) Kandidaten sein.
Mohamed Amoura (VfL Wolfsburg) Holt Eintracht Frankfurt den Nachfolger von Omar Marmoush von einem Konkurrenten? Wie "Sky" berichtet, haben die Verantwortlichen der SGE den Mittelstürmer Mohamed Amoura als perfekten Marmoush-Ersatz auserkoren. Aktuell steht der Algerier in Diensten des VfL Wolfsburg, ist aber nur von Union St. Gilloise ausgeliehen. Der VfL hat eine Kaufoption. Amoura kommt in dieser Saison auf je neun Treffer und Vorlagen.
Guillaume Restes (FC Toulouse) Der FC Bayern beschäftigt sich trotz der Verpflichtung von Jonas Urbig offenbar mit einem weiteren Torwarttalent. Wie die "Bild" berichtet, beobachtet der Rekordmeister aktuell Guillaume Restes vom FC Toulouse. Der 19-Jährige ist Stammkeeper des Ligue-1-Klubs, mit Bayerns Michael Olise gewann er im Vorjahr Olympia-Silber in Paris. Mit Toulouse triumphierte er 2023 im französischen Pokal.
Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) Innenverteidiger Jonathan Tah hat angeblich einen neuen Verein. Wie die spanische "El Mundo Deportivo" schreibt, hat sich der Nationalspieler für einen Wechsel zum FC Barcelona entschieden. Der Vertrag von Tah läuft im Sommer aus, ein Wechsel zu Barca wäre demnach ablösefrei möglich. Fix ist der Wechsel noch nicht, vor allem muss Barcelona vorher Spieler loswerden, um den Nationalspieler überhaupt registrieren zu können.
Kein Wunder, dass der Bundestrainer auf der Pressekonferenz nahezu ins Schwärmen geraten ist: "Er macht es sehr gut, braucht nicht viele Torchancen, das ist der Schlüssel. Er ist sehr schlau, hat einen technisch starken Abschluss." Undav sei zudem "ein richtig cooler Fetzen mit lustigen Sprüchen", der der Kabine einfach guttut.
Der Stürmer kann als Neuner oder als zweite Spitze agieren, was bedeutet, dass er auch gemeinsam mit Füllkrug auflaufen kann. Doch mit ihm als Option und Kleindienst als Anwärter hat Nagelsmann Lösungen für ein Problem gefunden, das das DFB-Team schon lange begleitet hat.
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Jonathan Tah bleibt ein Wackelkandidat
Defensiv sind die Sorgen bei Nagelsmann vermutlich etwas größer. Denn gegen Bosnien zeigten die beiden Innenverteidiger wieder unterschiedliche Leistungen. Antonio Rüdiger spielte seinen Stiefel herunter, verteidigte clever und streute im Spielaufbau den einen oder anderen guten langen Ball ein.
Jonathan Tah hingegen wirkt derzeit nicht immer sattelfest. Im Spielaufbau braucht er meist einen Tick zu lange, gegen den Ball ist sein Stellungsspiel hin und wieder nicht gut genug. Manchmal nimmt er auch zu spät Situationen wahr. Bei der Kontersituation im ersten Durchgang hätte er schneller reagieren können, um Tempo aufzunehmen.
Nagelsmann hat auch hier einige Kandidaten in der Hinterhand. Bisher hat er in der Innenverteidigung allerdings wenig rotiert. Für Tah wird es eine wichtige Saison. Die vergangene Spielzeit war die erste, in der er konstante Leistungen zeigte. Das gilt es nun zu bestätigen.
Undankbares Debüt für Alexander Nübel
Bestätigen wollte auch Alexander Nübel seine seit lägerer Zeit starken Leistungen beim VfB Stuttgart. Für den Torhüter war die Partie gegen Bosnien Herzegowina aber vielleicht die schlechtere von beiden Gelegenheiten in dieser Länderspielpause.
Denn wirklich viel zu tun hatte Nübel nicht. Hier mal eine Beteiligung am Spielaufbau, dort mal ein bisschen Fokus, weil Bosnien es doch in die Hälfte Deutschlands geschafft hatte. Aber wirklich eingreifen musste er nur zweimal.
Das erste Mal war die Kontersituation, die beinahe zum 1:1 geführt hätte. Ermedin Demirovic kam frei durch, wurde von Robert Andrich etwas abgedrängt. Nübel wäre wohl mit dem Kopf da gewesen, richtig dran war er aber nicht, als der Ball an die Latte klatschte. Beim zweiten Mal, als er gefordert war, kam er zu spät.
"Den Kopfball hat er sehr spät gesehen, da konnte er nur sehr spät reagieren. Es ist ja unmenschlich, wenn du da gegen den Pfosten springst und sehr schwer, sich abzudrücken", analysierte Nagelsmann hinterher.
Deshalb sei es schwer gewesen, dort rechtzeitig zur Stelle zu sein. Insgesamt kein Debüt, bei dem man Nübel etwas vorwerfen konnte. Aber eben auch keines, bei dem er sich auszeichnen konnte. Vorteil Oliver Baumann?
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Der Bundesliga-Wandel tut dem DFB-Team gut
Und dann wäre da noch eine übergreifende Erkenntnis: Es tut dem DFB-Team ungemein gut, dass es in der Bundesliga vor zwei, drei Jahren bei immer mehr Teams den Entschluss gab, den Spielstil zu verändern – und zwar hin zu einem System, das mehr auf Ballbesitz und spielerische Klasse setzt.
Die prominentesten Beispiele sind Bayer 04 Leverkusen und der VfB Stuttgart. Es verwundert kaum, dass Nagelsmann einen Großteil seines Kaders aus diesen beiden Teams heraus zusammenstellt.
Auch der FC Bayern kehrt unter Vincent Kompany wieder zu einer offensiven und dominanten Spielweise zurück, wovon der Bundestrainer schon jetzt profitiert. Allein der Formaufschwung von Serge Gnabry tat dem Spiel in Bosnien gut.
U21: "Unfassbar" - DFB-Youngster freuen sich auf EM
Dass Nagelsmann mit Aleksandar Pavlovic, Angelo Stiller und Pascal Groß gleich drei spielstarke Sechser im Kader hat, ist ein weiteres großes Plus. Zumal mit Joshua Kimmich ein vierter gerade auf rechts aushilft. Noch wichtiger ist aber, dass auch Abräumer wie Robert Andrich bei ihren Klubs im Alltag spielerische Komponenten in ihr Spiel integrieren.
Nagelsmann hat es selbst am Freitag gesagt: Viel Zeit zum Training gibt es nicht. Vor Bosnien gab es laut ihm "anderthalb Einheiten". Inhalte vermitteln ist dort schwierig. Umso wichtiger, dass die Bundesliga dem DFB-Team gut zuarbeitet.
Und dass das DFB-Team wieder eine klare Identität hat.