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Arturo Vidal: Gewachsen in Leverkusen - gereift in Turin

  • Aktualisiert: 04.03.2014
  • 10:38 Uhr
  • sid
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© Imago

Er ist der Denker und Lenker der chilenischen Nationalmannschaft: Arturo Vidal steht im Länderspiel gegen die DFB-Elf am Mittwoch besonders im Blickpunkt.

Santiago de Chile/Stuttgart - Arturo Vidal ist der Lionel Messi der Mittelfeldspieler. Der hochtrabend klingende Vergleich kommt aus dem Mund von Chiles Nationaltrainer Jorge Sampaoli, der dann nachvollziehbar erklärt: "Sechser wie ihn gibt es wenige: flexibel, tödlich im Strafraum, schlau bei der Balleroberung."

Arturo Erasmo Vidal Pardo, bei Bayer Leverkusen vier Jahre in die Lehre gegangen, bei Italiens Titelsammler Juventus Turin zum Weltklassespieler herangereift, fühlt sich bereit für höchste Weihen. "In diesem Jahr setze ich alles daran, die Trophäe zu gewinnen", versprach der 26-Jährige im Interview mit der Gazzetta dello Sport. Im Visier hat er den Ballon d'Or, die Auszeichnung für den weltbesten Fußballer des Jahres.

Argumente dafür will "König Arturo" am Mittwoch beim Länderspiel in Stuttgart gegen Deutschland bringen. Nach der Pause am Wochenende wegen Gelbsperre und nach seinem 17. Saisontreffer davor in der Europa League bei Trapzonspor reist der Mann mit der Irokesenfrisur ausgeruht und mit Selbstvertrauen an.

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Chaotische Karriere im Nationaldress

Doch Vidal im Trikot von "La Roja", den Roten - das ist längst keine Erfolgsstory. Als er im November 2011 zu spät im Trainingslager eintraf, bekam er eine Bannstrafe aufgebrummt, die erst nach fünf Monaten aufgehoben wurde. Zwei unnötige Platzverweise in Folge Ende 2012, als Chile drauf und dran war, das WM-Ticket zu verspielen, ließen ihn erneut in Ungnade fallen.

Unter Sampaoli, der im Dezember 2012 den WM-Dritten von 1962 übernahm, kehrte Vidal aber nach sieben Monaten gestärkt zurück. Und er dankte dem argentinischen Coach das Vertrauen mit vier Toren in den abschließenden fünf Eliminatorias-Spielen.

Bei der Endrunde in Brasilien soll Vidals große Stunde läuten. "Die Truppe, die jetzt zur WM fährt, ist doppelt so stark wie die von 2010. Als Spieler sind wir gereift, und als Team spielen wir besseren Fußball", sagt der Tattoo-Fan, der in Südafrika mit der Seleccion im Achtelfinale gescheitert war.

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Bis 2017 für Juventus Turin

Vidal hat aber nicht nur Fußball im Kopf, auch in Stuttgart nicht. Weil Ehefrau Maria Teresa in den nächsten Tagen Tochter Elisabetta zur Welt bringen wird. Sorgen macht ihm auch der an Diabetes erkrankte Sohn Alonso (4). Und im fernen Chile hält sein Hobby ihn auf Trab. 28 Rennpferde hat er in zwei Ställen stehen.

Für 5,6 Millionen Euro kam er 2007 nach Leverkusen, verdoppelte seinen Wert in 117 Ligaspiele für den Werksklub und wechselte 2011 für 10,5 Millionen Euro nach Turin, wo er im Dezember nach zwei Meisterschaften und zwei Supercup-Triumphen mit der "Alten Dame" bis 2017 verlängerte.

Daheim zwischen Anden und Pazifikküste erwarten sie jetzt auch eine Wertsteigerung in der Nationalelf. Am besten schon am Mittwoch gegen die "Alemanes".