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Bundesliga

Bayern-Präsident Herbert Hainer: " Wir wissen um unsere Verantwortung"

  • Aktualisiert: 01.03.2020
  • 13:36 Uhr
  • SID
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© 2020 Getty Images

Einen Tag nach dem Skandalspiel von Hoffenheim kündigte Bayern-Präsident Herbert Hainer Konsequenzen an. "Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um gegen diejenigen konsequent vorzugehen, die den FC Bayern und den gesamten deutschen Fußball in Misskredit gebracht und unsere Werte mit Füßen getreten haben. Wir wissen um unsere Verantwortung für den FC Bayern."

München - Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sprach vom "hässlichen Gesicht des FC Bayern" und kündigte an, die Chaoten, die für die Hetze gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp verantwortlich sind, zur Rechenschaft zu ziehen. Am Sonntag wandte sich FCB-Präsident Herbert Hainer mit einem offiziellen Statement an die Öffentlichkeit.

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Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Hopp-Hetze

Am 24. Spieltag solidarisierten sich Ultras bundesligaweit, um gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp zu hetzen. Seinen traurigen Höhepunkt erreicht der Hass beim Spiel zwischen Hoffenheim und dem FC Bayern. Weshalb wird der 79-Jährige seit Jahren derart angefeindet? Was hat der DFB damit zu tun? Und wie geht es weiter?

  • 01.03.2020
  • 13:02 Uhr
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"Wir alle beim FC Bayern sind auch heute noch fassungslos über die gestrigen Vorfälle in Hoffenheim. Wir schämen uns für das Verhalten einiger weniger sogenannter "Fans" in der Kurve des FC Bayern während des Spiels. Dietmar Hopp wurde von ein paar Chaoten per Spruchband aufs Übelste beleidigt. Er wurde diffamiert, aus der Distanz, anonym, namenlos, feige. Die Geschehnisse gestern waren ein absoluter Tiefpunkt", so Hainer auf der Vereinshomepage. 

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Bayern-Gremien beraten über Konsequenzen

Für den FC Bayern sei es daher höchste Zeit, jetzt entschlossen zu handeln. "Rassismus, Ausgrenzung, Beleidigungen und Diskriminierungen jeglicher Art und egal gegen wen, damit muss nun Schluss sein. Dieser Meinung ist auch die überragende Mehrheit der Fans des FC Bayern."

Hainer versprach hart durchzugreifen. "Wir werden in den nächsten Tagen mit den Gremien des FC Bayern München zusammenkommen und gemeinsam beraten. Wir werden alle Optionen prüfen, mit denen wir verhindern können, dass sich so eine unwürdige Aktion wie gestern in Hoffenheim wiederholt. Wir werden außerdem alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um gegen diejenigen konsequent vorzugehen, die den FC Bayern und den gesamten deutschen Fußball in Misskredit gebracht und unsere Werte mit Füßen getreten haben. Wir wissen um unsere Verantwortung für den FC Bayern. Daher steht für uns schon heute fest: so darf es nicht weitergehen!"

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Weitere Reaktionen zum Skandalspiel

Fritz Keller (DFB-Präsident im "Aktuellen Sportstudio"): "Wir sind am Tiefpunkt angekommen. Wir haben Hassbilder und Neid in unserer Gesellschaft und jetzt auch im Fußball. Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen. Jetzt muss durchgegriffen werden. So geht es nicht mehr weiter."

Christian Seifert (DFL-Geschäftsführer): "Alle Beteiligten - Spieler, Schiedsrichterteam und die Verantwortlichen von Bayern München und der TSG Hoffenheim sowie sehr, sehr viele Stadionbesucher - haben in dieser Situation vorbildlich gehandelt und damit ein klares Signal an einige selbsternannte Herrscher über die Fußball-Kultur gesetzt, derartige Entgleisungen nicht mehr zu dulden."

Alfons Hörmann (Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes): "Wir werden weiterhin kompromisslos und konsequent dafür arbeiten, dass in allen Bereichen des Sports die Werte hochgehalten und aktiv gelebt werden."

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender Bayern München bei "Sky"): "Es ist spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo die gesamte Liga, DFB, DFL, gemeinsamen Schrittes gegen diese Chaoten vorgehen müssen. Das ist das hässliche Gesicht des Fußballs, und ich schäme mich auch zutiefst Dietmar Hopp gegenüber, der ein absoluter Ehrenmann ist."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg bei "Sky"): "Was über das Netz verbreitet wird und wie Menschen miteinander umgehen, ist absolut inakzeptabel. Wir sind in schwierigen Zeiten, wir haben einen Rechtsruck, der bedenklich ist in ganz Europa. Es ist furchtbar, was in den letzten zehn Monaten in diesem Land passiert ist."

Max Eberl (Sportdirektor Borussia Mönchengladbach bei "Sky"): "Wir wollen hier Fußballspiele sehen, wir wollen Spaß am Spiel haben, wir wollen Kontrahenten versuchen zu schlagen und nicht solche Schmähplakate oder Hetzjagden starten. Das wollen wir nicht im Stadion."

Sebastian Kehl (Leiter der Lizenzspielerabteilung von Borussia Dortmund bei "Sky"): "Es gibt hier bei Borussia Dortmund keinen Raum für persönliche Anfeindungen, egal, ob sie nach irgendeiner Hautfarbe oder nach irgendeiner Religion zu bewerten sind. Wir stehen für Vielfalt bei Borussia Dortmund, und deshalb finden wir es nicht in Ordnung."

Jochen Schneider (Sportvorstand Schalke 04): "Ich weiß nicht, auf welchem Weg unsere Gesellschaft ist, aber wir im Fußball sind da vorne mit dabei. Ich weiß nicht, was in diesen Köpfen vorgeht, was die Motivation ist."

Horst Heldt (Manager 1. FC Köln bei "Sky"): "Der Fußball wird immer siegen, weil der Fußball vieles überlebt hat. Wir sind uns ja einig, dass keiner so etwas möchte. Darüber gibt es keine Diskussion. Aber es ist wichtig, sich damit auseinanderzusetzen. Meine Erfahrung ist die, dass Kommunikation am Ende des Tages immer sinnvoll ist, weil ohne Kommunikation gibt es keine Lösung."

Thomas Müller (Nationalspieler Bayern München via Twitter): "Ist das der Fußball, den wir wollen? NEIN! Gebt Hetzkampagnen, Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und allen anderen Anfeindungen keine Chance. Aus Liebe zum Spiel! Für mehr Toleranz in unserer Gesellschaft!" 

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