Blatter bestätigt: Geheime Absprachen bei WM-Vergabe möglich
- Aktualisiert: 30.10.2015
- 17:08 Uhr
- SID
Joseph S. Blatter hat bestätigt, dass bei der Vergabe von Fußball-Weltmeisterschaften schon immer geheime Absprachen getroffen werden konnten.
Zürich - Der derzeit suspendierte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hat bestätigt, dass bei der Vergabe von Fußball-Weltmeisterschaften schon immer geheime Absprachen getroffen werden konnten.
"Wenn Sie nur wenige Leute in einem Wahlgremium haben, können Sie das gar nicht verhindern. Das ist unmöglich", sagte der Schweizer der Londoner Wirtschaftszeitung Financial Times.
Als Beispiel nannte der Schweizer erneut die umstrittene Vergabe der WM 2022 an Katar. Wie schon im Gespräch mit der russischen Nachrichtenagentur TASS erklärte Blatter, dass die WM in sieben Jahren eigentlich in den USA hätte stattfinden sollen. "Hinter den Kulissen war alles klar. Es war diplomatisch bereits ausgemacht, dorthin zu gehen", sagte der 79-Jährige.
Sorgte Sarkozy für die WM-Vergabe nach Katar
Erst nach einem Treffen zwischen dem damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, UEFA-Präsident Michel Platini und dem Kronprinzen von Katar wurde die Abmachung gekippt.
Dies sei auf "Einmischung der Regierung von Nicolas Sarkozy" geschehen, so Blatter. "Eine Woche vor der Wahl bekam ich einen Anruf von Platini, und er sagte mir: 'Ich bin nicht mehr länger auf deiner Seite, weil mein Staatschef mir gesagt hat, wir sollten die Interessen Frankreichs berücksichtigen'", sagte der Schweizer.