Christian Wück kontert Steffen Baumgart: "Das sind ja Fakten"
Veröffentlicht: 08.12.2023
15:08 Uhr
Tobias Wiltschek
Im ran-Interview spricht U17-Weltmeister-Trainer Christian Wück über einen besonderen Moment in Indonesien, seine Forderungen an die Profi-Klubs und den Stolz, das deutsche Nationaltrikot tragen zu dürfen.
Mit ihrem WM-Titel in Indonesien begeisterte die deutsche U17-Auswahl eine ganze Fußballnation.
Christian Wück führte die Mannschaft als Trainer nicht nur zu diesem Titel, sondern bereits zum EM-Triumph ein halbes Jahr zuvor.
Bei ran spricht der Vater des Erfolgs über einen denkwürdigen Moment in Indonesien, Versäumnisse in der deutschen Nachwuchsarbeit und seine Zukunft.
Darüber hinaus macht er seine Position gegenüber Spielern deutlich, die zukünftig für andere Verbände auflaufen könnten.
ran: Nach dem intensiven Turnier, dem Jetlag nach der Rückreise und dem Empfang in Frankfurt: Was haben Sie sich selbst in den letzten Tagen zur Feier des Tages gegönnt?
Christian Wück: Eigentlich noch nichts. Aber ich spüre natürlich schon eine ganz tiefe Zufriedenheit, weil man realisiert, dass man etwas wirklich Außergewöhnliches erreicht hat. Ich bin so dankbar, diesen Jahrgang betreut zu haben, mit dem ganzen Team drumherum. Das war etwas sehr Besonderes. Für mich ist diese Zufriedenheit einfach unheimlich wertvoll.
ran: Könnten Sie einen Moment aus den Tagen rund um die WM hervorheben, der ihnen am meisten in Erinnerung bleiben wird?
Wück: Das war das erste Spiel gegen Mexiko. Als die Jungs an dem Spieltag morgens zum Frühstück kamen, haben wir gemerkt, dass die Stimmung anders war. Sie waren zwar nervös, aber trotzdem sehr ruhig. Wir wussten, dass das Spiel gegen Mexiko, den Meister Nordamerikas, richtungweisend wird. Beim Frühstück war das so ein Moment, in dem wir gemerkt haben, dass die Jungs wussten, dass etwas Großes bevorsteht.
ran: Gab es Glückwünsche oder Benachrichtigungen, über die Sie sich ganz besonders gefreut haben?
Wück: Am meisten gefreut habe ich mich über die Wahrnehmung und Wertschätzung, die wir während der WM in Deutschland erfahren haben. Endlich rückten die Jungs auch mal in den Blickpunkt. Das ist mir bei der EM ein bisschen zu kurz gekommen, muss ich ehrlich sagen. Die Wertschätzung, die die Jungs jetzt bekommen haben, hat mich am meisten für sie gefreut.
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U17-Weltmeister: Empfang am DFB-Campus in Frankfurt
Empfang der U17-Weltmeister in Frankfurt Am Tag nach dem in Indonesien errungenen WM-Titel nach dem Final-Krimi gegen Frankreich landete die deutsche U17 schon wieder auf heimischem Boden. Am DFB-Campus in Frankfurt/Main wurden die frischgebackenen Weltmeister am Montag offiziell empfangen.
Fans und Familie empfangen die U17-Helden Hunderte Fans und Familienangehörige warteten am DFB-Campus in Frankfurt auf die Ankunft der U17-Weltmeister.
Freude beim DFB-Boss DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat endlich mal Grund zur Freude, nachdem es in der jüngeren Vergangenheit bei großen Turnieren für die deutschen Teams wenig zu lachen gab. Die A-Nationalmannschaft schied bei der WM 2022 in Katar bereits in der Vorrunde aus, ebenso die U21 im Sommer 2023 bei der EM-Endrunde. Nun sprach er bei der U17 nach dem WM-Titel von einem "Wintermärchen".
Ansprache von Weltmeister-Trainer Wück Beim Empfang in Frankfurt hielt Christian Wück, Coach der deutschen U17, eine kurze Ansprache. "Ich glaube, die Freude wird in den nächsten Tagen aber noch größer werden. Es ist etwas Einmaliges, was wir da erreicht haben", sagte der 50-Jährige. Er führte die U17 zuvor auch schon zum EM-Titel.
BVB-Talent Brunner: WM-Party bleibt Geheimnis Über das Wie der WM-Feierlichkeiten schwieg sich BVB-Talent Paris Brunner aus. "Was in Indonesien passiert, bleibt in Indonesien", sagte der 17-Jährige in Frankfurt. Für Brunner stellt sich nun in Dortmund die Frage, wie es für ihn dort weitergeht? Zuletzt war er zwischenzeitlich sogar suspendiert.
U17-Empfang am Frankfurter Römer Wie die deutsche A-Nationalmannschaft nach dem WM-Titel 2014, so gab es auch für die U17 einen offiziellem Empfang am Frankfurter Römer.
Eintrag ins Goldenen Buch Bei der Ankunft in Frankfurt/Main gab es für die U17-Weltmeister noch eine besondere Ehre. Sie durften sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen.
Erster U-Weltmeister-Titel seit 1981 Der Triumph der U17 in Indonesien beendete ein langes Warten beim DFB. Zuletzt gewann eine deutsche U-Nationalmannschaft 1981 einen WM-Titel, damals die U20. Damals schlugen die DFB-Junioren um Michael Zorc, Roland Wohlfahrt und Rüdiger Vollborn im Finale die U20 Katars klar mit 4:0.
ran: Sie haben zahlreiche Jahrgänge beim DFB begleitet. Was hat dieser Jahrgang in Ihren Augen, was die anderen nicht hatten?
Wück: Die Jungs haben mich vor der WM gefragt, wer mein stärkster Jahrgang war. Ich habe mir darüber Gedanken gemacht und ihnen drei, vier Tage später gesagt, dass sie der stärkste Jahrgang sind. Denn ich traue ganz, ganz vielen Spielern von ihnen zu, es wirklich zu schaffen, in den Profibereich zu kommen. Wir haben unheimlich viele Spieler mit hoher Qualität, die sich auch mental in den drei Jahren so entwickelt haben, wie es nötig war, um so ein Turnier auch zu gewinnen.
ran: Sie hatten zuletzt Kritik an den Vereinen geübt, sie würden die Talente zu wenig fördern. Das stieß bei Kölns Trainer Steffen Baumgart auf Unverständnis. Was entgegnen Sie ihm?
Wück: Das sind ja Fakten, dass wir in Deutschland zu wenige Spieler im Übergangsbereich in den ersten drei Profiligen einsetzen. Dazu gibt es ja Statistiken. Und das merken dann leider die U21 und die A-Nationalmannschaft. Das ist keine Kritik an einem speziellen Trainer oder Verein. Das ist einfach eine Tatsache, über die wir uns in Deutschland Gedanken machen müssen. Sonst werden wir in der A-Mannschaft und bei der U21 Probleme bekommen. Da sind uns andere Länder voraus. Die Einsatzzeiten junger Franzosen, Engländer und Spanier, vor allem in ihren Ligen, sind einfach höher als in Deutschland. Ich will darauf aufmerksam machen, dass wir in Deutschland etwas im Sinne der Spieler verändern müssen. So kann es nicht weitergehen.
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U17: Deutschland ist Weltmeister - Das sind die Zweitnamen der DFB-Youngster
U17-Weltmeisterschaft: Die Zweitnamen deutschen Youngster Die deutsche U17-Nationalmannschaft ist nach einem Sieg im Elfer-Krimi gegen Frankreich erstmals Weltmeister. Dabei musste das Team um Trainer Christian Wück aufgrund eines Platzverweises ab der 69. Minute mit einem Mann weniger auskommen. ran wirft einen Blick auf die Stars von Morgen.
Konstantin Günter Georg Heide Der große Held im WM-Halbfinale gegen Argentinien. Weil der eigentliche Stamm-Keeper Max Schmitt krankheitsbedingt ausfällt, steht Heide plötzlich zwischen den Pfosten. Im Elfmeterschießen hält er zwei Bälle. Auch im WM-Finale pariert er den entscheidenden Elfer. Der Youngster spielt aktuell in der U19 der SpVgg Unterhaching.
Max-Joseph Schmitt Das Tor der deutschen U17 hütet ein Keeper des FC Bayern München. Das 17 Jahre alte Münchner Eigengewächs stand im Viertelfinale gegen Spanien zum 20. Mal für die U17 auf dem Feld. Halbfinale und Finale musste er Heide überlassen. 1,89 Meter misst der Keeper, der zurzeit noch im Kader von Bayerns U19 steht.
David Uyoyo Odogu Ein Teil des Innenverteidiger-Duos ist David Odogu. Der Defensiv-Mann ist unumstrittener Stammspieler in der Abwehr von Wolfsburgs U19 und mit 1,91 Metern eine Kante in der Zentrale. Sein Debüt für Deutschlands U17 gab Odogu im Oktober vergangenen Jahres.
Finn Jeltsch Odogus Nebenmann stand in der laufenden Saison bereits zwei Mal im Kader des 1. FC Nürnberg. Für einen Zweitliga-Einsatz hat es für Finn Jeltsch allerdings bislang noch nicht gereicht. Dafür hat der 17-Jährige bereits über 20 Spiele für die U17-Nationalmannschaft auf dem Buckel.
Eric Emanuel da Silva Moreira & Maximilian Sebastian Marc Hennig Rechts hinten ist Eric da Silva Moreira (l., FC St. Pauli) gesetzt und spielt in Hamburg gelegentlich auch weiter vorne. Maximilian Hennig (FC Bayern) agierte bereits als Linksverteidiger und im zentralen Mittelfeld.
Fayssal Harchaoui Mehr als 20 Länderspiele hat auch Fayssal Harchaoui vorzuweisen. Der defensive Mittelfeldspieler ist - wie viele andere im Kader - im Juni Europameister geworden.
Winners Mark Osawe Harchaouis Partner auf der Doppel-Sechs ist Winners Osawe, beim 1:0 im Viertelfinale gegen Spanien kam er aber erst von der Bank. Der 16-Jährige misst bereits 1,89 Meter und spielt auf Klub-Ebene bei RB Leipzig.
Paris Josua Brunner Auf der linken Seite kommt - der zuletzt von Borussia Dortmund suspendierte - Paris Brunner zum Einsatz. Der 17-Jährige ist offensiv variabel einsetzbar. Brunner ist der diesjährige Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold und somit bester Spieler des Jahrgangs 2006. Bei der U17-WM wurde er als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet.
Charles Kwablan Herrmann Vervollständigt wird die Flügelzange von Brunners BVB-Teamkollege Charles Herrmann. Auch Herrmann kann links wie rechts spielen. 2020 zog es ihn von Hannover nach Dortmund. Für den A-Kader des BVB hat es bislang aber noch nicht gereicht.
Noah Darvich Noah Darvich sorgte zuletzt nicht nur mit starken Leistungen bei der WM für Furore, sondern auch, weil er im Sommer für 2,5 Millionen Euro vom SC Freiburg zum FC Barcelona wechselte. Dort spielt das Offensiv-Talent bei Barca Atletic und erhält die einzigartige Ausbildung von "La Masia".
Max Moerstedt Im Sturmzentrum sorgte Max Moerstedt für den zwischenzeitlichen 3:2-Führungstreffer gegen Argentinien. Der schlacksige, 1,94 Meter große Angreifer steht bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag und kam 2021 von den Bayern aus München.
Weiter im Kader Im weiteren Kader befinden sich noch mehr DFB-Juwele. Zum Beispiel Shootingstar Assan Ouedraogo, der in der laufenden Saison mittlerweile elf Zweitliga-Partien für den FC Schalke 04 zu Buche stehen hat, allerdings mittlerweile verletzt ausfällt. Zudem steht Farid Alfa-Ruprecht im Kader. Der 17-Jährige wechselte 2022 vom Hamburger SV zu Manchester City in die U18.
ran: Wo sehen Sie konkret noch Verbesserungspotenzial im Jugendbereich des DFB?
Wück: Ich glaube schon, dass wir in Deutschland genug Talente haben. Ich glaube auch, dass wir im Verband gemeinsam mit dem LZ Veränderungen angestoßen haben, zuletzt auch mit dem Kinderfußball und der Ligenreform. Da sind wir schon auf einem guten Weg, auch mit der Trainingsphilosophie von Hannes Wolf. Außerdem wurde die Zusammenarbeit mit den Vereinen zuletzt viel, viel besser. Ich finde aber, dass die Arbeit der Jugendtrainer in Deutschland viel mehr wertgeschätzt werden müsste.
ran: Viele Ihrer Talente könnten später auch für andere Verbände spielen. Wie kann es der DFB schaffen, sie auch langfristig an sich zu binden?
Wück: Man kann es ja auch mal aus einer anderen Perspektive sehen. Ich finde, es ist eine ganz große Ehre, für Deutschland mit dem Adler auf der Brust ein Länderspiel zu bestreiten. Wir wollen Spieler haben, die sich damit identifizieren. Die eben nicht sagen, ‘Ich kann für zwei Länder spielen und suche mir den Weg des geringsten Widerstandes aus'. Wir wollen ja Spieler haben, die stolz darauf sind, für uns zu spielen. Und wenn sich ein Spieler dann für eine andere Nation entscheidet – ich habe auch drei, vier Spieler verloren - dann müssen wir das akzeptieren. Wir wollen Spieler haben, die von sich aus stolz darauf sind, für uns zu spielen. Dann muss man sich nicht um sie bemühen. Es soll eine Herzensangelegenheit sein. Das hat man bei den Jungs, die Weltmeister geworden sind, gesehen.
U17-WM - Finale Deutschland gegen Frankreich: Die Noten der DFB-Stars
WM-Finale Deutschland gegen Frankreich: Die Noten der U17-Stars Erstmals in der Geschichte sichert sich eine deutsche Mannschaft den Titel bei der U17-Weltmeisterschaft. Mit dem 6:5-Sieg im Elfmeterkrimi gegen Frankreich schreibt die Mannschaft von Christian Wück Fußballgeschichte. ran präsentiert die Noten.
Konstantin Heide Der Keeper von der SpVgg Unterhaching ist nach 22 Minuten erstmals zur Stelle. Hält auch den Torpedo-Kopfball von Titi (55.) stark. Bei beiden französischen Treffern ohne Chance. Ein starker Rückhalt, der im Elfmeterschießen dann erneut zum Helden wird, als er zwei Mal hält. Macht zwar nur zwei Spiele, trotzdem war es seine WM! ran-Note: 1
Eric da Silva Moreira Beackert die rechte Seite wie ein alter Hase. Körperlich und technisch sehr stark. Lässt sich dann aber vor dem 1:2 zu einfach auswackeln. Der Paulianer läutet damit eine von Kampf und Krampf geprägte letzte halbe Stunde ein, in der er sich und Gegner nicht schont. Verschießt im Elfmeterschießen als erster Deutscher. Macht nichts. Trotzdem Weltmeister! ran-Note: 2
Finn Jeltsch Der Innenverteidiger vom 1. FC Nürnberg ist eigentlich erst in der zweiten Halbzeit so richtig gefordert. Dann aber geht es Schlag auf Schlag. Wo er die Kraft für sein leidenschaftliches Verteidigen hernimmt, bleibt sein Geheimnis. In der siebten Minute der Nachspielzeit sogar noch mit Kraft für den Antritt nach vorne. Ein verdienter Titel für den 17-Jährigen. ran-Note: 1
David Odogu Wie Nebenmann Jeltsch kämpferisch über jeden Zweifel erhaben. In der Spieleröffnung gerade in der ersten Halbzeit aber mit ein paar Wacklern. Der Wolfsburger wird mit laufender Spielzeit immer stärker und trägt das Team in den Shootout und schlussendlich zum WM-Titel! ran-Note: 1
Maximilian Hennig Haut sich über 90 Minuten auf seiner linken Seite voll rein. Luftfeuchtigkeit und Co. machen – nicht nur ihm – zu schaffen. Die Quittung gibt’s nach 85 Minuten, als er nach einem Doppelpass nicht mehr hinterherkommt - 2:2. Kurz danach von Trainer Wück erlöst. Trotzdem verdienter Weltmeister! ran-Note: 3
Fayssal Harchaoui "Aggressive Leader" im deutschen Mittelfeld. Diese Rolle hat der "Sechser" vom 1. FC Köln komplett verinnerlicht. Führt viele, viele Zweikämpfe. Die meisten davon fair. Ein beeindruckendes Spiel, das er mit einem nervenstarken Elfer krönt. Völlig zurecht Weltmeister! ran-Note: 1
Winners Osawe Wichtig als Stabilisator in der Zentrale. Dort zu Beginn auch oft zur Stelle. Dann aber nimmt das Unheil seinen Lauf. Gelb kurz vor der Pause, Gelb-Rot zwanzig Minuten vor dem Ende. Danach beginnt das Gezittere. Seine Teamkollegen zahlen ihm zurück, was er ihnen im Turnierverlauf gegeben hatte. Auch der Leipziger wird völlig verdient zum Champion! Trotzdem: ran-Note: 4
Bilal Yalcinkaya Über seine rechte Seite läuft besonders zu Beginn viel. Zunächst aber ohne Ertrag. Der Mann vom HSV holt dann aber den Elfmeter raus, den Brunner zur Führung verwandelt. Arbeitet enorm im Pressing. Geht nach 68 Minuten entkräftet runter. Weltmeister, klar! ran-Note: 2
Noah Darvich Der Kapitän schlägt gefährliche Standards. Besonders seine Ecken von rechts haben es in sich. Ist sich als Spielmacher auch für defensive Zweikämpfe nicht zu schade und setzt immer wieder körperliche Zeichen. Erzielt das 2:0, bevor er nach Rot für Osawe durch einen defensiven Mann ersetzt wird. Kommt als Weltmeister zurück nach Barcelona! ran-Note: 1
Paris Brunner Schießt bereits nach drei Minuten ein Tor, steht aber im Abseits. In der 29. Minute darf er dann aus elf Metern ran – und trifft. Ständig auf Strom und meist einen Schritt schneller als die Franzosen. Nach Darvichs Auswechslung Kapitän und Anführer. Im Elfmeterschießen ohne Glück. Trotzdem wird die Mannschaft ohne ihn nicht Weltmeister. ran-Note: 2
Max Moerstedt Der Mittelstürmer von der TSG Hoffenheim ist immer wieder als Kombinationspartner für Brunner und Darvich gefordert. Bereitet den zweiten deutschen Treffer stark vor. Gegen den Ball unermüdlich. Kurz vor Schluss mit der Riesenchance auf den Lucky Punch, die er vergibt. Im Shootout dann deutlich cooler. Weltmeister! ran-Note: 1
Robert Ramsak Der Mann vom FC Bayern kommt nach 68 Minuten für Yalcinkaya und muss fast nur verteidigen, weil eine Minute später Osawe vom Platz fliegt. Hilft, die Mannschaft ins Elfmeterschießen zu retten. Dort trifft er ganz souverän. Weltmeister! ran-Note: 2
Almugera Kabar Der Dortmunder kommt nach dem Platzverweis für Kapitän Darvich rein, um die Defensive zu stärken. Macht das auch und wird dann der entscheidende Mann, als er den sechsten deutschen Elfer ins Tor bugsiert. Kabar macht Deutschland zum Weltmeister! ran-Note: 1
Maximilian Herwerth Der Stuttgarter kommt in der 88. Minute für Hennig und hält das 2:2 auch in zehn Minuten Nachspielzeit. Hat damit auch großen Anteil am Titel: Weltmeister! ran-Note: ohne Bewertung
ran: Die A-Nationalmannschaft steckt ein halbes Jahr vor der EM in der Krise. Was kann die Nagelsmann-Elf von ihrer Truppe lernen?
Wück: Ich glaube nicht, dass die A-Mannschaft von uns was lernen kann. Was wir vielleicht erreicht haben, ist, dass die Stimmung in Deutschland etwas besser ist und mehr Freude auf das nächste Großevent da ist. Ich hoffe, dass die positive Wahrnehmung auch bis zur Europameisterschaft anhält. Ich glaube schon, dass Julian und sein Team das Zeug dazu haben, eine erfolgreiche EM zu spielen.
ran: Wie sehen Sie die deutsche Gruppe bei der EM 2024? Welchen Gegner schätzen Sie am gefährlichsten ein?
Wück: Ich glaube, es ist wichtig, dass wir gegen Schottland gut ins Turnier starten, um das Selbstvertrauen zu fördern. Nach diesem Spiel werden wir wissen, wo der Weg hinführen wird.
ran: Noch einmal zurück zur U17. Juckt es Sie nicht in den Fingern, Ihre Weltmeistertruppe auch in den höheren Jahrgängen weiterzutrainieren?
Wück: Es ist wirklich sehr, sehr schade, dass ich sie jetzt abgeben werde, weil einfach eine unheimlich gute Bindung zum Team bestand. Aber ich glaube, für die Spieler ist es jetzt sehr wichtig, einen neuen Trainer zu bekommen, der ihnen vielleicht einen komplett neuen Impuls gibt. Deswegen machen wir das ja auch. Wir wollen die Spieler entwickeln. Dafür ist es wichtig, jetzt einen Wechsel zu vollziehen. Ich beginne jetzt wieder mit einem neuen Jahrgang.
ran: Hat der DFB Sie schon wegen einer Vertragsverlängerung kontaktiert?
Wück: Die Verträge beim DFB gelten von Saison zu Saison, sie laufen also noch bis Ende Juni. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass Jahresverträge für alle U-Trainer einfach nicht förderlich sind. Von den Vereinen fordern wir, dass sie langfristig denken sollen. Dass wir dann beim Verband den Trainern nur Einjahresverträge geben, finde ich persönlich schade.
ran: Könnten Sie sich grundsätzlich auch wieder vorstellen, als Vereinstrainer zu arbeiten?
Wück: Ich arbeite jetzt seit zwölf Jahren im Jugendbereich. Nach der intensiven WM-Zeit werde ich nun erst einmal eine Woche Urlaub nehmen. Da werde ich noch mal alles Revue passieren lassen. Ich spüre im Moment eine tiefe Zufriedenheit, weil wir etwas Einmaliges erreicht haben. Ich glaube, so etwas wird es lange nicht mehr geben. Ich arbeite gerne für den DFB und bin stolz, das Land vertreten zu können. Ich bin relativ entspannt und lasse alles auf mich zukommen. Ich freue mich auf die Zukunft, wo immer sie auch liegt.