Enttäuschende DFB-Elf gegen die Ukraine
DFB-Team: Hansi Flick sendet ein verheerendes Signal - ein Kommentar
- Aktualisiert: 13.06.2023
- 06:13 Uhr
- ran.de
Rund ein Jahr vor Beginn der Europameisterschaft im eigenen Land sollten beim DFB die Alarmglocken schrillen. Gegen die Ukraine legt die deutsche Nationalmannschaft einen zeitweise desaströsen Auftritt hin. Bundestrainer Hansi Flick sendete dabei ein verheerendes Signal. Er muss nun schleunigst den Schalter umlegen, sonst gerät er endgültig unter Druck. Ein Kommentar.
Von der Nationalmannschaft in Bremen berichtet Tobias Hlusiak
Nur 3:3 gegen die Ukraine.
Ein Spiel, das durch den festlichen Rahmen – es war das 1000. in der langen Geschichte der Nationalmannschaft – und den Gegner emotional aufgeladen war und Aufbruchstimmung hatte generieren sollen, ist für den DFB zum Bumerang geworden.
Der über weite Strecken fahrige und planlose Auftritt der deutschen Mannschaft gibt exakt 368 Tage vor Beginn der Europameisterschaft im eigenen Land zu denken.
Auch der Bundestrainer dürfte sich in den kommenden Tagen so seine Gedanken machen. Immerhin scheinen seine Versuche, die Mannschaft für das so wichtige Turnier auf Kurs zu bringen, allesamt zu verpuffen.
Flick-Experiment der Dreierkette ist gescheitert
Nachdem Hansi Flicks Team im März von Belgien in Köln klar beherrscht worden war, hatte nun auch die deutlich schwächere Ukraine zum Teil beeindruckend leichtes Spiel.
Besonders der Versuch, eine funktionierende Dreierkette zu installieren, scheiterte abermals gnadenlos. Sowohl Matthias Ginter, als auch Antonio Rüdiger und Nico Schlotterbeck luden den Gegner durch schwere Fehler und offensichtlich fehlende Abstimmung quasi zu Gegentoren ein. Noch vor Spielende stellte Flick wieder auf die gewohnte Viererreihe um.
Da hatte die Mannschaft längst gellende Pfiffe und höhnische "Werder Bremen"-Sprechchöre über sich ergehen lassen müssen.
Die wilde Schlussphase mit zwei späten eigenen Toren konnte nur kurzfristig für Versöhnung sorgen. Das Remis fühlte sich für Spieler und Verantwortliche ohnehin eher wie eine Niederlage an. Eine nur schwer erklärbare obendrein.
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Deutsche Nationalmannschaft: Inkonstanz ist die Konstante
Nach einer guten Anfangsphase samt eigenem Führungstreffer und weiteren Chancen riss bei Flicks Mannschaft unerklärlicher Weise der Faden. Nicht zum ersten Mal in den vergangenen Monaten.
Seine nun völlig unkonzentriert agierende und verunsicherte Mannschaft konnte der Bundestrainer lange aber nicht wieder aufs richtige Gleis stellen. Im Gegenteil: Auch Flick haderte, schimpfte und wirkte mitunter ratlos.
Hansi Flick könnte unter massiven Druck geraten
Ein verheerendes Signal, hatte doch EM-OK-Chef Philipp Lahm vor dem Spiel den Druck auf das Team erhöht. Man brauche beim Turnier im eigenen Land eine "erfolgreiche deutsche Mannschaft", forderte der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft.
Flick muss nun schleunigst dafür sorgen, dass dieser Wunsch in der öffentlichen Wahrnehmung – unter dem Eindruck von drei desaströsen Turnieren in den vergangenen sechs Jahre – nicht zu einer unerreichbaren Utopie verkommt.
Gelingt ihm das nicht schon in den kommenden beiden Spielen am Freitag gegen Polen und am kommenden Dienstag gegen Kolumbien könnte auch er ganz persönlich unter Druck geraten.