FIFA-Skandal: Auch Auslieferung von Rocha bewilligt
- Aktualisiert: 15.10.2015
- 16:25 Uhr
- SID
Das Gefängnis mit verhafteten Fußball-Funktionären in der Schweiz lichtet sich. Auch Julio Rocha (Nicaragua) wird ausgeliefert.
Bern - Am Donnerstag bewilligte das Bundesamt für Justiz (BJ) auch die Auslieferung von Julio Rocha (Nicaragua) an die USA sowie seine Weiterlieferung von den USA an Nicaragua. Der ehemalige Präsident seines Heimatverbandes FENIFUT kann die Entscheidung innerhalb von 30 Tagen anfechten.
Rocha wird vorgeworfen, "beim Verkauf von Marketingrechten anlässlich der Qualifikationsspiele der FENIFUT für die WM 2018 an eine US-Sportvermarktungsfirma für sich und einen weiteren Fußballfunktionär Bestechungsgelder in Höhe von 150.000 US-Dollar verlangt und angenommen zu haben", teilte das BJ mit.
Im Mai erfolgte die Festnahme
Rocha war Ende Mai zusammen mit sechs weiteren Funktionären in Zürich auf Antrag der US-Behörden verhaftet worden. Von den Festgenommenen befindet sich bislang der ehemalige FIFA-Vizepräsident und frühere CONCACAF-Chef Jeffrey Webb (Kaymaninseln) nach seiner Zustimmung zur Auslieferung bereits in den USA und wird inzwischen als potenzieller Kronzeuge gehandelt.
Außerdem hat das BJ schon die Auslieferungsbescheide für den früheren FIFA-Vize Eugenio Figueredo (Uruguay), Costa Ricas ehemaligen Verbandschef Eduardo Li, Venezuelas früheren Fußball-Boss Rafael Esquivel und den ehemaligen Generalsekretär und Attaché des Kontinentalverbandes CONCACAF, Costas Takkas (Großbritannien), bewilligt. Es steht noch die Entscheidung über Brasiliens Ex-Verbandspräsident Jose Maria Marin aus.
Rocha habe "durch die Annahme von Bestechungsgeldern für die Vergabe von Sportmarketingverträgen den Wettbewerb massiv beeinflusst und den Markt für Medienrechte im Zusammenhang mit den WM-Qualifikationsspielen verfälscht", teilte das BJ mit.