Fußball
Grohs nach Tumor-OP: "Wusste nicht, wohin die Reise geht"
Nach ihrer Tumorerkrankung will sich Maria Luisa Grohs vom deutschen Meister Bayern München ohne Druck und Schritt für Schritt zurückkämpfen. Eine Rückkehr ins deutsche Fußball-Nationalteam stelle sie etwa "erstmal hinten an. Es geht jetzt darum, dass ich wieder so spielen kann wie vor der Erkrankung – oder vielleicht sogar besser", sagte die Torhüterin den Westfälischen Nachrichten: "Die Ziele existieren aber grundsätzlich nach wie vor, so einfach möchte ich mich nicht aus der Bahn werfen lassen."
Dass sie seit dem Trainingslager der Münchnerinnen Ende Januar zurück im Trainingsbetrieb ist, sei zunächst "wirklich schön. Ganz normal und selbstverständlich ist das für mich noch nicht wieder", sagte die 23-Jährige. Inzwischen könne sie "an einer Hand abzählen, wie oft ich seitdem an meine Krankheit denken musste".
Im Oktober war bei Grohs eine Tumorerkrankung entdeckt worden, im Monat darauf hatten die Bayern die Diagnose bekannt gegeben. Bei einem Testspiel in Spanien feierte die Torhüterin ihr Comeback, nachdem sie im Dezember erfolgreich am Hals operiert worden war. "Ich wusste gar nicht, wohin die Reise geht. Ich hatte im engeren Umfeld auch noch keine Erfahrung mit einer Krebserkrankung gemacht", sagte sie.
Grohs war im Oktober auch für die Nationalmannschaft nominiert worden, sagte aber aufgrund einer Mandel-Operation ab. "Die Ärzte haben mir damals dazu geraten, so schnell wie möglich eine Probe nehmen zu lassen", erklärte die Torhüterin, die noch auf ihr Debüt im Nationaltrikot wartet: "In meiner Idealvorstellung hätten wir mit den Untersuchungen schnell das Schlimmste ausgeschlossen, sodass ich vielleicht in der nächsten Länderspielpause dabei gewesen wäre. Ich habe erst nicht damit gerechnet, dass es anders kommen würde."