Kunstrasen-Plan: DFB-Frauen contra Blatter
- Aktualisiert: 29.10.2013
- 16:12 Uhr
- SID
Die deutschen Fußballerinnen machen geschlossen Front gegen den Plan der FIFA, wonach die WM-Endrunde 2015 in Kanada zum großen Teil auf Kunstrasen gespielt werden soll.
Frankfurt/Main - Die Zahl der Gegner von Fifa-Präsident Sepp Blatter wächst weiter. Grund ist der neueste Plan des Weltverbands: Die Frauen-Weltmeisterschaft 2015 in Kanada soll demnach auf Kunstrasen abgehalten werden. Die deutschen Fußballerinnen reagierten prompt und machen geschlossen Front gegen den Plan des Weltverbandes FIFA, wonach die WM-Endrunde 2015 in Kanada zum großen Teil auf Kunstrasen gespielt werden soll. Sollte der Weltverband nicht von seinem Plan abrücken, will Bundestrainerin Silvia Neid sogar FIFA-Präsident Joseph S. Blatter zur Rede stellen.
Neid:"Das ist ein Ding der Unmöglichkeit"
"Das werde ich ihm ins Gesicht sagen, wenn wir uns sehen. Ich weiß nur nicht, ob er mich erhört", sagte Neid, die den Plan der FIFA mit deutlichen Worte kritisierte. "Eine WM auf Kunstrasen geht gar nicht. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wir werden zu Versuchskaninchen. Das Spiel auf diesem Belag ist ein ganz anderes", äußerte die 49-Jährige: "Die FIFA muss dafür sorgen, dass wir auf anständigen Plätzen spielen. Oder was würden wir sagen, wenn unsere Männer in Brasilien auf Sand spielen sollen?"
Die für den Frauenfußball zuständige DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg geht von "großen Problemen" in Kanada aus. "Es steht zu befürchten, dass die Trainingsstätten nicht in gutem Zustand sein werden. Momentan ist der Stand der Dinge sogar der, dass sowohl auf Kunst- als auch auf Naturrasen gespielt werden soll", sagte Ratzeburg.
Die Deutschen befürchten große Probleme, falls sich das Team immer wieder kurzfristig von einem Untergrund auf den anderen umstellen muss. Derzeit sieht es so aus, dass in fünf von sechs Spielstätten auf Kunstrasen gespielt werden soll. Spielführerin Nadine Angerer und Torjägerin Celia Sasic wollen das nicht akzeptieren. "Es gehört sich für eine WM, dass auf Naturrasen gespielt wird", sagte Sasic.