Abschiedsspiel von Lukas Podolski
Lukas Podolski: Große Emotionen und Tränen beim Abschied von den Fans des 1. FC Köln
- Aktualisiert: 14.10.2024
- 09:33 Uhr
- Christian Stüwe, Tim Althoff
Lukas Podolski hat sich mit einem emotionalen Abschiedsspiel von den Fans des 1. FC Köln verabschiedet. "Poldis 11" mit Spielern von Gornik Zabrze und Weltmeistern von 2014 schlug dabei eine Elf mit FC-Legenden.
Von Christian Stüwe und Tim Althoff
Um 22:10 Uhr war es soweit: Lukas Podolski verließ unter großem Applaus den Platz.
Im strömenden Regen wurde das Stadion abgedunkelt, zehntausende Smartphone-Lichter wurden eingeschaltet.
Die Band "Brings" spielte das Lied "Kölsche Jung", die 50.000 Fans auf den Tribünen sangen lautstark mit, während der sichtlich ergriffene Podolski sich mit Tränen in den Augen bei den Fans bedankte.
Anschließend kletterte er in die Südkurve, er sprach per Megaphon zu den Fans und hielt eine rote Pyro-Fackel in der Hand.
"Ich wollte immer ehrlich sein, ich wollte immer der Junge von der Straße sein", sagte Podolski nach dem Spiel: "Mir waren immer die Werte wichtig. Ohne euch, ohne die Fans ist der Fußball ist nix. Ein Junge von der Straße, ein Junge von der Kurve, ein Junge für euch! Es war mir eine große Ehre für diesen Verein aufzulaufen. Das war mein Traum, den habe ich gelebt."
Das Wichtigste in Kürze
Podolski trifft für beide Mannschaften
Es war der emotionale Höhepunkt des Abschiedsspiel für den Weltmeister in Köln, das unter dem Motto "Unsere 10 kehrt heim – ein letztes Mal in Rut un Wiess" stattfand.
Dabei schlug die Auswahlmannschaft "Poldis 11" ein aus FC-Legenden bestehendes Team mit 5:3. Podolski spielte in der ersten Halbzeit für "Poldis 11", in der zweiten Halbzeit für den FC. Der 39-Jährige traf für beide Mannschaften.
Emotional wurde es schon vor Anpfiff. Als die FC-Hymne gespielt wurde, war Podolski bereits sichtlich bewegt.
Podolski stammt aus der Jugend des 1. FC Köln, im November 2003 hatte er seinen ersten Profivertrag unterschrieben und wenig später sein Debüt in der Bundesliga gefeiert. "Prinz Poldi" brachte es in der Folge auf 181 Einsätze und 86 Treffer für seinen Herzensklub. Von 2003 bis 2006 und von 2009 bis 2012 spielte er für den FC.
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"Poldis 11" mit vielen Zabrze-Profis
Sein Team "Poldis 11" bestand vor allem aus Spielern seines aktuellen Teams Gornik Zabrze, bei dem polnischen Erstligisten steht Podolski noch bis Mai unter Vertrag. "Dann schauen wir mal", sagte er im Gespräch mit ran nach Abpfiff.
Verstärkt wurde "Poldis 11" durch einige Weltmeister von 2014, Manuel Neuer, Per Mertesacker und Christoph Kramer standen in der Startelf.
Podolski war es dann auch, der das erste Tor erzielte. Nach vier Minuten traf der Stürmer per Linksschuss von der Strafraumgrenze zum 1:0.
Den zweiten Treffer besorgte Zabrze-Stürmer Sinan Bakis (14.), ein vermeintlicher dritter Treffer durch "Prinz Poldi" zählte wegen Abseits nicht.
Wenig später war es dann aber soweit, Damian Rasak (21.) von Gornik Zabrze erzielte das 3:0. Manuel Neuer verließ nach 23 Minuten das Spielfeld, Roman Weidenfeller rückte für "Poldis 11" zwischen die Pfosten.
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Tatsächlich hatten die FC-Legenden einen sehr schweren Stand gegen die aktuellen Profis des polnischen Erstligisten. Kryspin Szczesniak (25.) erzielte das 4:0, Taofeek Ismaheel (37.) sorgte für den fünften Treffer und den Halbzeit-Stand. Die Vorlage zum fünften Treffer gab Podolski höchstpersönlich.
"Die Spieler von Zabrze geben sich keine Blöße, auch Poldi steht ja noch voll im Saft", zog Per Mertesacker bereits nach einer halben Stunde Fazit.
Kurz vor der Pause kam es noch zu einem besonderen Moment: Louis Podolski wurde eingewechselt und lief an der Seite seines Vaters im Sturm von "Poldis 11" auf. Auf dem Rücken trug der 16-Jährige die Nummer "36", die auch Podolski senior in seinen ersten Spielen für den FC getragen hatte.
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Podolski wechselt die Seiten
Nach der Halbzeit war es dann soweit, Lukas Podolski tauschte die Seiten und lief ein letztes Mal im FC-Trikot mit der Nummer "10" auf. Und prompte kippte das Spiel!
Zunächst holte Podolski einen Elfmeter heraus, den er selbst zum vom ganzen Stadion herbeigesehnten ersten Tor für den FC verwandelte (50.).
Simon Terodde (52.) und Matthias Scherz (54.) nach Vorlage von Podolski verkürzten auf 3:5. Starker Regen setzte ein, die Fans im Stadion feierten ihren "Prinz" dennoch mit Sprechchören.
Nach Podolskis Auswechslung in der 64. Minute wurde das Spiel nicht mehr angepfiffen, die Aufholjagd des FC wurde nicht mehr gekrönt.