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Zwei magische Geldtöpfe als Hilfe

Messi, Busquets und Alba bei Inter Miami: Salary Cap der MLS bedroht?

  • Aktualisiert: 23.07.2023
  • 20:33 Uhr
  • ran.de
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Mit Superstar Lionel Messi, Sergio Busquets und Jordi Alba spielen plötzlich drei ehemalige Profis des FC Barcelona für Inter Miami - und weitere könnten folgen. Wie ist das mit dem Salary Cap der MLS vereinbar?

Von Marie Schulte-Bockum

Lionel Messi verdient bei Inter Miami 50 bis 60 Millionen Dollar pro Jahr. Das bestätigte Klub-Chef Jorge Mas gegenüber "ESPN". Dabei hat die MLS in der Saison 2023 einen Salary Cap - also eine Gehaltsobergrenze - von 651.250 Dollar pro Spieler. 

Außerdem darf ein 20-Mann-Kader in der Liga pro Saison maximal 5,2 Millionen Dollar an Spielergehältern kosten. Der MLS-Mindestlohn für Profi-Spieler liegt übrigens bei 85.444 Dollar. Auf diese Rahmenbedingungen einigte sich die Liga im Februar 2023 mit der Spielergewerkschaft MLSPA, der Major League Soccer Players Association.

Wie kann es dann sein, dass Inter Miami dem Weltfußballer Messi das hundertfache des Salary Cap zahlt - und im selben Transferfenster außerdem dessen Ex-Barca-Kollegen Sergio Busquets und Jordi Alba verpflichtet?

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Messi und Busquets als Designated Players

Willkommen im Regularien-Wirrwarr der MLS. Die nordamerikanische Liga erlaubt jeder der 30 Franchises nämlich drei sogenannte "Designated Players", die deutlich mehr Gehalt verdienen dürfen. Damit die Millionenbeträge der drei Ausnahmespieler aber nicht die Kader-Gehaltsgrenze von 5,2 Millionen Dollar sprengen, führt die MLS in ihrer Berechnung bloß das Maximal-Gehalt von 651.250 Dollar pro Spieler auf. Für den Differenz-Betrag muss jede Franchise selber aufkommen.

Offiziell verdienen die drei Designated Players also in Summe 1.953.750 Dollar, wodurch dem jeweiligen Team ein Rest-Budget von rund 3,24 Millionen Euro bleibt, um die übrigen Kader-Spieler zu bezahlen. 

Es wird aber noch komplizierter. Denn Messi, Busquets und Alba wechselten zu einer Franchise, die bereits drei Designated Player hatte. Der 29-jährige Rodolfo Pizarro, der bei Miami drei Millionen Euro verdiente, wurde kürzlich an AEK Athen verkauft, um Platz zu machen für Messi. Die zwei anderen - der venezolanische Stürmer Josef Martinez und der Brasilianer Gregore - sind aber weiterhin in Miami. 

Macht mit Busquets also theoretisch einen Topverdiener zu viel im Kader.

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Zwei magische MLS-Geldtöpfe 

Gut, dass die MLS dafür weitere Ausnahme-Regularien hat, die sich Miami zunutze machen kann. Es gibt nämlich zwei magische Geldtöpfe. Zum einen verfügt jede Franchise über das General Allocation Money (GAM) in Höhe von maximal 1,9 Millionen Dollar. Aus diesem Topf darf sich ein Team bedienen, wenn über die drei Designated Players hinaus ein vierter Spieler mehr Geld als der Salary Cap in Höhe von 651.250 Dollar verdienen soll. 

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Miami strich also Gregore, der mit einem Basis-Gehalt von 725.000 Dollar das wenigste der vier Topverdiener bekommt, aus der Liste seiner Designated Player, um für Sergio Busquets Platz zu machen. Gregore bekommt natürlich weiter sein Gehalt bezahlt. Die Differenz zwischen dem Salary Cap und Gregores Gehalt nimmt Miami einfach aus dem General Allocation Money.

Darüber hinaus gibt es noch den zweiten magischen Geldtopf: Das Targeted Allocation Money (TAM) in Höhe von 2,7 Millionen Dollar pro Team. Dieses ist für die Verplichtung und Bezahlung MLS-externer Stars da: Also genau für Spieler wie Jordi Alba, dessen Barca-Vertrag nach elf Jahren in Katalonien aufgelöst wurde, damit er sich Busquets und Messi in Miami anschließen kann.