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Nachruf auf Gerd Müller: Seine Tore sind unsterblich

  • Aktualisiert: 16.08.2021
  • 12:27 Uhr
  • ran.de
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© imago images/WEREK

Gerd Müller ist tot, der deutsche Fußball verliert einen seiner größten Spieler. Ein Nachruf auf die Legende des FC Bayern und der Nationalmannschaft.

München - Im Februar 1979 verabschiedete sich Gerd Müller aus der Bundesliga, um seine Karriere in den USA ausklingen zu lassen. Seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft hatte der "Bomber der Nation" bereits nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1974 verkündet. Wer Müller also noch bewusst und live im Stadion oder Fernsehen spielen gesehen hat, muss heute schon um die 50 Jahre alt sein. Die Nachricht vom Tod Müllers, die am frühen Sonntagnachmittag bekannt wurde, trifft aber auch sehr viel jüngere Fußballfans.

Denn Gerd Müller war einer der bekanntesten, beliebtesten und besten Spieler, die Deutschland je hervorgebracht hat. Eine Legende des FC Bayern und der Nationalmannschaft. Seine berühmtesten Tore kennt wirklich jeder, der sich auch nur ein bisschen für Fußball interessiert. Immer wieder werden sie im Fernsehen gezeigt. Vor allem natürlich der Schuss aus der Drehung im WM-Finale 1974 zum 2:1-Siegtreffer gegen die Niederlande.

Oder der Treffer aus ganz spitzem Winkel im Finale des Pokals der Landesmeister im gleichen Jahr zum 2:0 gegen Atletico Madrid. Wenig später erhöhte Müller mit einem feinen Lupfer zum 3:0. Zwei Treffer erzielte er im Finale des DFB-Pokals 1969 gegen Schalke, die den Bayern das erste Double der Vereinsgeschichte bescherten. Die Aufzählung seiner wichtigen Tore ließe sich hier fast noch beliebig verlängern.

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Beckenbauer: "Müller der wichtigste Spieler in der Bayern-Geschichte"

Dabei waren es nicht immer spektakuläre Treffer, die Müller erzielte. Was ihn auszeichnete, war sein unglaublicher Torriecher und seine enorme Handlungsschnelligkeit. Viele seiner Treffer fielen aus dem Gewühl heraus, aus unübersichtlichen Situationen, in denen der "Bomber" einfach am schnellsten reagierte. Unglaubliche 365 Tore erzielte Gerd Müller in Bundesliga, eine Marke, die wohl selbst für Robert Lewandowski nur schwer zu erreichen sein wird.

Ohne die Tore von Gerd Müller wäre der FC Bayern heute nicht da, wo er ist, sagte Müllers langjähriger Weggefährte Franz Beckenbauer schon vor vielen Jahren: "Gerd Müller ist der Ursprung. In meinen Augen ist er der wichtigste Spieler in der Geschichte des FC Bayern."

Trotz seiner außergewöhnlichen Erfolge blieb Müller, der aus einfachen Verhältnissen stammte, immer bescheiden. Wenn der FC Bayern zu seinen Pressekonferenzen an die Säbener Straße lud, konnte man Gerd Müller manchmal dabei beobachten, wie er auf der Straße stand und am Gartenzaun mit den Nachbarn plauderte.

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Gerd Müller litt an Demenz

2014 endete Müllers Zeit im Trainerstab des Rekordmeisters, es wurde bekannt, dass er an Demenz litt. In den letzten Jahren hörte man wenig von dem einstigen Weltklassestürmer, doch es war klar, dass es ihm nicht gut ging. Die Todesmeldung am Sonntag kam somit überraschend, aber auch nicht gänzlich unerwartet.

Gerd Müller ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Vergessen werden wird er aber ganz sicher nicht. Denn die Erinnerungen an seine Tore, an seine unnachahmliche Spielweise und seine bodenständige Art sind unsterblich.

Christian Stüwe

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