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Netzer zum 80. Geburtstag: "Alles ist wunderbar"

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© AFP/POOL/SID/INA FASSBENDER
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80 Jahre. Ein Leben voller Erfahrungen und Erfolge. Der Blick geht zurück und nur noch selten nach vorne. "Um Gottes willen, wie kann ich mit 80 noch irgendwas planen? Was soll ich da planen? Das wäre ja lächerlich", sagt Günter Netzer lachend im Interview mit dem kicker zu seinem runden Geburtstag am Samstag. Sein "Lebensmotto" sei immer gewesen, "Zufriedenheit herzustellen, was mich zu einem überglücklichen Menschen gemacht hat. Ich habe Prioritäten zugunsten meiner Familie gesetzt, alles ist wunderbar."

Auf eine große Feier legt der frühere Welt- und Europameister, der Mittelfeldregisseur von Borussia Mönchengladbach und Real Madrid, der "aus der Tiefe des Raums" kam, daher keinen Wert. "Wir haben 24, 25 Gäste, die in meinem Leben eine Rolle gespielt haben. Ich habe nie vergessen, was sie für mich getan haben, und habe entsprechend das Meine zurückgegeben", berichtet Netzer.

Sein Glück hat der frühere Profi, Manager, Geschäftsmann und TV-Experte längst im Privaten gefunden, öffentliche Auftritte Netzers sind rar geworden. "Ich habe eine traumhafte Familie, eine Frau, die seit 46 Jahren zu mir steht und für mich da ist, die ein absoluter Traum ist", sagt er: "Dann kam das Beste in meinem Leben, als ich 42 Jahre alt war, diese kleine Tochter, das größte Glück meines Lebens. Beide bedeuten mir viel mehr als alle Trophäen und Ehrungen und dieser ganze Ruhm."

"Demütig und dankbar" blickt Netzer auf sein Leben zurück. "Die höchste Bedeutung, die ich für mein Leben vergeben kann, ist, dass ich nicht fassen kann, was mit mir passiert ist. Ich habe verschiedene Karrieren erfolgreich beendet, weiß aber nicht, wie all das entstand. Teilweise habe ich gesagt: Mein Gott, ich fühle mich ferngesteuert."

Netzer klagt nicht, obwohl das Alter Spuren hinterlassen hat. "Das Knie ist hinüber", und auch der Rücken bereite ihm "jeden Tag neue Schwierigkeiten", erzählt er. Dennoch: "Zu meinem 80. Geburtstag muss ich nicht getröstet, sondern beglückwünscht werden, und zwar erstens, dass ich überhaupt diese Anzahl an Jahren erreichen durfte, sowie - zweitens - in dieser Verfassung, die ich Gott sei Dank habe."