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"Gottfroh" nach dem Zittern: DFB-Frauen trotz Sieg kritisch
Horst Hrubesch zog derart energisch an der Kapuze von Lena Oberdorfs Jacke, die Fußball-Nationalspielerin geriet fast aus der Balance. Bei aller Erleichterung über die gewahrte Olympiachance ließ der Interims-Bundestrainer seine Schützlinge nach dem 2:0 (0:0) in Island kurz strammstehen. Denn: Im Showdown gegen Tabellenführer Dänemark wird eine schwache Leistung wie an diesem frostigen Abend in Reykjavik nicht reichen.
"Wir sind gottfroh, dass wir die drei Punkte mitnehmen", entfuhr es Klara Bühl, der erst in der Nachspielzeit der erlösende zweite Treffer gelungen war (90.+4). Das DFB-Team bleibt drei Punkte hinter den makellosen Däninnen, am 1. Dezember in Rostock kommt es am vorletzten Spieltag zum direkten Nations-League-Duell. "Zuhause können wir da ein Feuerwerk abfackeln", versprach Bühl.
Das war am Dienstagabend auf teils gefrorenem Geläuf überhaupt nicht gelungen, Giulia Gwinn sprach Klartext: "Es war ein ziemlicher Krampf." Die Rechtsverteidigerin (65.) hatte cool per Foulelfmeter zur Führung getroffen, aus dem Spiel heraus gelang zu wenig.
"Wir müssen es ganz einfach besser spielen", klagte auch Hrubesch: "Wir haben uns das Leben wieder selbst schwergemacht, wir müssen diese Chancen einfach nur verwandeln. Du musst es wollen!"
Es bleibt knifflig. Nur als Gruppensieger darf der Vize-Europameister beim Final Four um die letzten beiden Tickets für Paris 2024 kämpfen. Das bedeutet, wegen des direkten Vergleichs muss für Platz eins gegen Dänemark das 0:2 aus dem Hinspiel am besten übertroffen werden.
"Ich bin sehr zuversichtlich", meinte Lea Schüller: "Wenn wir weiter an uns arbeiten, werden wir Dänemark schlagen und dann nochmal Wales." Zunächst steht für den Kern des Nationalteams nun das Bundesliga-Gipfeltreffen an. Am Sonntag (15.00 Uhr/ZDF, Magenta Sport und DAZN) empfängt der Meister FC Bayern den Pokalsieger VfL Wolfsburg.