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Sechs Neulinge für Nagelsmann

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© IMAGO/Rudel/SID/IMAGO/Pressefoto Rudel/Herbert Rudel

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat für den Doppelpack in der Nations League in Bosnien und gegen die Niederlande sechs Profis in seinem Kader, die noch kein Länderspiel bestritten haben. Der SID stellt die möglichen Debütanten vor den Partien in Zenica am Freitag (20.45 Uhr/RTL) und drei Tage später in München vor.

OLIVER BAUMANN (34, TSG Hoffenheim)

Oliver Baumann war glücklich. "Viele Jahre hingearbeitet" habe er auf diese Chance, sagte er, jetzt war sie endlich gekommen: Bundestrainer Joachim Löw hatte ihn zur Nationalmannschaft geholt. Das war im September 2020, gespielt hat Baumann für die DFB-Elf aber immer noch nicht. Das ändert sich jetzt: Baumann, der stolze 467 Bundesliga-Spiele für Freiburg und die TSG absolviert hat, habe sich seinen Einsatz "verdient", sagte Nagelsmann. Für den Routinier geht ein "Riesentraum" in Erfüllung. Ob er beide Spiele bekommen wird, ist offen.

JANIS BLASWICH (33, RB Salzburg)

Der Ausfall des neuen Stammtorwarts Marc-Andre ter Stegen (Riss der Patellasehne) ist nicht nur Baumanns Chance. Blaswich, der übrigens von derselben Agentur beraten wird wie ein gewisser Manuel Neuer, kehrt zurück - auch, weil Bernd Leno mangels Einsatzchancen lieber beim FC Fulham trainiert. Blaswich war bereits im vergangenen November dabei, damals noch als Leipziger. Das Torwart-Gen liegt in der Familie: Sein Vater Ludger stand einst selbst bei der zweiten Mannschaft von Gladbach zwischen den Pfosten und trainiert dort Talente. Früher übrigens auch seinen Sohn.

JONATHAN BURKARDT (24/FSV Mainz 05)

Bo Henriksen war verwundert. Deutschland, meinte der dänische Trainer des FSV Mainz 05, müsse schon unfassbar starke Angreifer haben, wenn es freiwillig auf seinen "Johnny" verzichte: "Er ist eine Maschine, im Eins-gegen-eins und im Strafraum sehr, sehr gut, ein unglaublicher Stürmer." Das hat auch Nagelsmann erkannt. Nach unglaublichen 45 Junioren-Länderspielen darf der Mainzer Kapitän nun endlich auch im A-Team vorspielen.

TIM KLEINDIENST (29, Borussia Mönchengladbach)

Die Reaktion des Mittelstürmers auf seinen Anruf, sagte Nagelsmann schmunzelnd, sei "vielversprechend" gewesen. Soll heißen: Die Freude war grenzenlos. Im reifen Fußballer-Alter von 29 Jahren und nach Profistationen in Cottbus, Freiburg, Gent, Heidenheim sowie nun Gladbach sei die Berufung "etwas unfassbar Schönes", sagte Kleindienst. Er bescheinigt sich eine gewisse "Drecksack-Mentalität" - und verkörpert damit genau das, was Niclas Füllkrug ausmacht, den er ersetzen soll.

JAMIE LEWELING (23, VfB Stuttgart)

Vor vier Jahren schien der Sohn eines Ghanaers für den DFB schon verloren zu sein. Der damalige Fürther, geboren in Nürnberg, wurde für die Afrika-Cup-Quali gegen Sudan nominiert, Ghanas Trainer schwärmte von einem "jungen Mann, dessen Name in aller Munde" sei. Doch Leweling sagte ab, knapp ein Jahr später debütierte er für die deutsche U21. Seither hat sich der Rechtsaußen "kontinuierlich entwickelt", wie sein Trainer Sebastian Hoeneß betont. Seine Stärken? "Torgefährlichkeit, Schnelligkeit, Körperlichkeit" - kurz: Er ist "sehr schwer zu verteidigen".

ALEXANDER NÜBEL (28, VfB Stuttgart)

Kaum ein anderer Torhüter kann sich so gut in ter Stegen hineinversetzen wie Nübel. 2020 wechselte er mit großen Ambitionen von Schalke nach München, doch an Manuel Neuer kam er ebenso wenig vorbei wie ter Stegen beim DFB. Jetzt ist Neuer weg, der "ewige" Kronprinz verletzt - und Nübel, verlässliche Kraft beim VfB, könnte spielen. Obwohl er an Neuer noch immer nicht vorbeigekommen ist. Bis 2025 ist er von den Bayern nach Stuttgart ausgeliehen - und dann? Dass Neuer seinen Platz dann auch in München räumen wird, ist längst nicht sicher.

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