U21-EM vom 21. Juni bis 8. Juli live in SAT.1, auf ProSieben MAXX und auf ran.de
U21-EM 2023: Arg gebeutelte deutsche Auswahl startet EM-Mission
- Aktualisiert: 21.06.2023
- 12:14 Uhr
- ran.de / Tobias Hlusiak
Am Mittwoch beginnt die U21-EM (vom 21. Juni bis 8. Juli live in SAT.1, auf ProSieben MAXX und auf ran.de). Einen Tag später startet die deutsche Auswahl gegen Israel (am 22. Juni ab 18 Uhr live in SAT.1 und im Livestream auf ran.de) in das Turnier. Die Vorbereitung offenbarte: Die Stimmung im Team ist hervorragend. Allerdings wird viel passen müssen, um die EM zu einem Erfolg zu machen. Zu allem Überfluss gab es einige personelle Rückschläge.
Aus Georgien berichtet Tobias Hlusiak
Zwei Mal ging Deutschland aus den vergangenen drei Ausgaben der U21-Europameisterschaft als Sieger hervor. Den absoluten Anspruch, diese Erfolge in Georgien und Rumänien (vom 21. Juni bis 8. Juli live in SAT.1, auf ProSieben MAXX und auf ran.de) zu wiederholen, hat man beim DFB in diesem Jahr aber gar nicht.
Daran hat auch das am Sonntag endende Trainingslager in Prad am Stilfserjoch in Südtirol nichts geändert. Vor malerischer Kulisse hatte sich die Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo dort acht Tage lang zurückgezogen, trainiert und zwei Tespiele gegen eine Südtirol-Auswahl (7:0) und die Schweiz (3:1 in 120 Minuten Spielzeit) bestritten, um unter perfekten Bedingungen die Basis für einen erfolgreichen Sommer zu legen.
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Was für ihn ein Erfolg ist, das wiederholte der Coach dabei gebetsmühlenartig. "Diese Mannschaft ist nicht der Titelverteidiger", dämpft der 44-Jährige gegenüber ran die Erwartungen. "Ein greifbares Ziel ist für uns die Olympia-Qualifikation." Sollte es weiter gehen, würde sich Di Salvo, der erst kürzlich seinen Vertrag verlängerte, freilich nicht wehren.
Tatsächlich hat sich das Team seit dem Triumph 2021 - wie immer bei Jugendnationalmannschaften - stark gewandelt. Aus dem Kader, den Di Salvo damals als Co-Trainer von Stefan Kuntz mitverantwortete, sind nur Josha Vagnoman und Youssoufa Moukoko auch in diesem Jahr mit dabei.
Die ganz großen Namen sucht man im Aufgebot des DFB aber vergeblich.
Deutsche Talente im Vergleich zur Konkurrenz unerfahren
Besonders im Vergleich mit den Top-Favoriten Frankreich und England fällt auf, dass es den deutschen Nachwuchsstars an Spielpraxis auf höchstem Niveau fehlt.
"Wenn die Jungs da Woche für Woche Premier League spielen, macht es die Sache natürlich leichter", sagt Co-Trainer Hermann Gerland. Der "Tiger" hat viel Erfahrung im Umgang mit Talenten – beim FC Bayern entdeckte und entwickelte er einst Thomas Müller und zuvor Bastian Schweinsteiger. Sein Auge ist unbestechlich.
"Wir wissen aus den Testspielen, auf welchem Niveau wir uns bewegen. Wir müssen sehr konzentriert sein, um Siege zu erringen", meint der 69-Jährige im Gespräch mit ran. "Aber wir haben eine ordentliche Mannschaft."
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Drei Ausfälle machen Di Salvo zu schaffen
Unter Umständen wäre sie sogar noch etwas "ordentlicher" gewesen, doch Jan Thielmann und Jordan Beyer mussten verletzt passen. Sie reisten schon vor der Bekanntgabe des endgültigen Kaders aus dem Trainingslager in die Heimat anstatt nach Georgien. Beide wären sichere Startelf-Kandidaten gewesen.
Gleiches gilt für Ansgar Knauff. Der Schlüsselbeinbruch des Frankfurters im letzten Test gegen die Schweiz zwingt Di Salvo nun sogar zur Nachnominierung des Hoffenheimers Finn Ole Becker. "Die Nachricht hat uns alle schwer getroffen. Sein Ausfall ist für ihn persönlich unheimlich schade und für das gesamte Team ein großer Verlust – jetzt müssen wir noch enger zusammenrücken", appelliert Di Salvo an sein Team.
Di Salvo stolz auf Thiaw
Auch Malick Thiaw ist nicht mit von der Partie. Der Ausnahmeverteidiger vom AC Milan wurde zur A-Nationalmannschaft abkommandiert. Dort wurde er gegen mit einer starken Leistung gegen Polen zum Hoffnungsträger für Bundestrainer Hansi Flick.
"Er fehlt uns. Malick ist Kapitän dieses Teams. Genau wie Jonathan Burkardt, der verletzt ausfällt", sagt Di Salvo, der an Thiaws Abwesenheit aber auch Positives finden kann. "Die U21 ist das Sprungbrett zur A-Nationalmannschaft. Wenn einer unserer Spieler es geschafft hat, sich dort zeigen zu können, freuen wir uns natürlich. Das ist auch immer eine Auszeichnung für unsere Arbeit."
Nun aber will sich Di Salvo auf den tatsächlichen Kader konzentrieren. Der Trainer ist gefordert, eine funktionierende Mannschaft zu bauen. Seine Stützen hat er dabei genau im Blick.
Achse des DFB-Teams steht
Im Tor Freiburgs neue Nummer 1 Noah Atubolu. Abwehrchef Yann-Aurel Bisseck – der vor einem Wechsel zu Inter Mailand stehen soll - und Freiburgs Yannik Keitel im Zentrum nehmen ebenso zentrale Rollen ein, wie ganz vorne im Sturm Goalgetter Moukoko.
"Die Jungs haben unheimlich viel Spaß miteinander. Es ist schön zu sehen, wie sie zusammenwachen", freut sich der Trainer.
Gerland mahnt dennoch: "Jetzt ist alles Friede Freude Eierkuchen. Es kommt aber drauf an, wie die Stimmung nach dem ersten Spiel gegen Israel (am 22. Juni ab 18 Uhr live in SAT.1 und im Livestream auf ran.de) oder später nach dem Gruppenfinale gegen England ist. Dann müssen wir strahlen und uns sagen: Auf geht's Jungs. Jetzt schnappen wir uns die nächsten!"
Bald werden wir wissen, ob das klappt. Die heiße Phase hat nun begonnen.