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U21-EM 2023: DFB-Aus für Deutschland der letzte Warnschuss vor der Heim-EM - ein Kommentar
- Aktualisiert: 29.06.2023
- 06:01 Uhr
- ran.de / Tobias Hlusiak
Der deutsche Fußball befindet sich weniger als ein Jahr vor der EM im eigenen Land in einer schweren Krise. Daran kann auch der Auftritt der U21 bei der Europameisterschaft in Georgien und Rumänien nichts ändern. Ganz im Gegenteil: Das debakulöse Aus ist der letzte Warnschuss. Ein Kommentar.
Die U21-EM in Georgien und Rumänien sollte ein Aufbruch werden. Ein Signal an den den Weltfußball: Wir können es noch, mit uns ist zu rechnen.
Doch sie wurde ein Debakel!
Mit einem mickrigen Punkt ist die Auswahl des DFB in einer Vorrundengruppe mit Israel, Tschechien und England ausgeschieden. Auch wenn vom aktuellen Jahrgang keine Großtaten erwartet worden waren, ist dieses Ergebnis mehr als ernüchternd.
Und so fliegt die Delegation - zu der am Ende auch Sportdirektor Rudi Völler gehörte - nicht etwa mit der erhofften Euphorie zurück nach Hause. Vielmehr hat man einen weiteren Koffer voller Sorgen unter dem Arm.
Ein Jahr vor der (großen) Europameisterschaft im eigenen Land quält sich der deutsche Fußball durch eine seiner größten Krisen.
U21-EM: DFB-Junioren bietet - Stand jetzt - keine Entlastung für Flick
Seit 2018 hat die A-Elf kein K.o.-Spiel bei einem Turnier gewonnen. Die Leistungen waren zuletzt sogar in Testspielen so schwach, dass Bundestrainer Hansi Flick massiv unter Druck steht.
Weil die U21 in den vergangenen Jahren aber stets performte und sogar Titel an Land zog, war die Hoffnung auf frisch aufspielende junge Talente groß gewesen. Die Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo konnte sie nicht erfüllen.
Keiner der Spieler konnte sich für höhere Aufgaben empfehlen. Ganz im Gegenteil.
Besonders das letzte Spiel der Gruppe legte auf beängstigende Weise offen, wie weit sich der deutsche Fußball mittlerweile von der absoluten Weltspitze entfernt hat.
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Deutsche U21 hat keine Chance gegen eine englische B-Elf
Eine B-Elf der bereits für's Viertelfinale qualifizierten Engländer spielte mit den bemitleidenswerten DFB-Jungs teilweis Katz und Maus. Der Unterschied zwischen den Teams war beeindruckend offensichtlich. Das sollte mehr als ein Warnschuss sein.
"Eine Nummer zu groß", nannte Di Salvo den Gegner im Anschluss. "Wir haben alles versucht. Es hat einfach nicht gereicht", bilanzierte Mittelfeldspieler Angelo Stiller.
Völler hatte während seines bisher viertägigen Besuchs bei der Mannschaft im georgischen Batumi immer wieder auch über die A-Mannschaft gesprochen. Im September werde man ein anderes Bild abgeben, war sein Credo. Auch ließ er durchblicken, dass sich Flicks Kader bis dahin verändern werde.
Der Bundestrainer ist nun gefordert, dies in die Tat umzusetzen und den Wind zu drehen. Fest steht lediglich: Die U21 konnte ihm in diesem Sommer nicht helfen.