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Fußball

Vokabeln und eine Zeitmaschine: Nagelsmann will die Mini-EM

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© AFP/AFP/LEON KUEGELER

Als Schüler hat sich Julian Nagelsmann seine Englisch-Vokabeln aufgeschrieben und an die Zimmertüre gehängt - zur Visualisierung. "Für Top-Noten hat das auch nicht gereicht", berichtete der Bundestrainer vor dem Nations-League-Rückspiel gegen Italien, "aber es war schon ganz okay."

Ob er sich heutzutage vor dem Einschlafen manchmal Joshua Kimmich mit dem WM-Pokal in New York vorstellt, um aus positiven Bildern Kraft zu ziehen, ließ er unbeantwortet. Erst einmal zählt nur Dortmund - am Abend (20.45 Uhr/RTL) hat seine Mannschaft dort den 2:1-Sieg aus Mailand zu verteidigen.

Ob er ihn wirklich klassisch italienisch "verteidigen" lässt? Seine Gedanken pendeln. "Will man den Vorsprung ausbauen? Oder geht man etwas mehr auf Sicherheit?", sagte er. Es wird wohl ein Mittelding: "Wir haben ein paar Szenen geschnitten und kombinieren sie mit dem Matchplan." Was auch immer das bedeutet.

Der Bundestrainer erwartet von angepieksten Italienern noch einmal erhebliche Gegenwehr in einem ähnlichen System wie am Donnerstag. "Auch sie haben keine Zeitmaschine, um noch acht Trainingseinheiten einzuschieben und im Rückspiel alles anders zu machen", sagte Nagelsmann. Allerdings "wäre es verwunderlich, wenn sie sich kampflos geschlagen geben".

Für Deutschland ist die Nations-League-Motivation möglicherweise noch ein wenig höher. Schließlich wäre der süße Lohn für das Weiterkommen ein kleines Heimturnier im Juni. Diese Mini-EM für vier Teams ist ein schöner Anreiz.

Ein wenig Visualisierung würde vielleicht auch hier helfen, aber Nagelsmann fällt das nicht leicht. "Ich male so schlecht, das ist das Problem", sagte er lachend. "Und mein Drucker funktioniert auch nicht immer, das nervt ein bisschen zu Hause." Es ist halt alles etwas komplizierter als früher beim Vokabeltest.

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