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Wie in der NFL: Schiri-Durchsagen bei Klub-WM geplant

  • Aktualisiert: 18.01.2023
  • 18:52 Uhr
  • ran.de
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© 2022 Getty Images

In der NFL verkünden die Unparteiischen Entscheidungen den Fans im Stadion und im TV schon seit Jahren per Mikrofon. Bei der kommenden FIFA Klub-WM ist das erstmals auch im Profifußball geplant. Aber schafft das wirklich Abhilfe bei strittigen Szenen?

Für NFL-Fans sind Schiedsrichterdurchsagen alltäglich: Jede Flagge und sämtliche videogestützten Entscheidungen verkünden die Unparteiischen via Mikrofon für alle im Stadion und vor den Bildschirmen hörbar. 

Im Fußball war von dieser Transparenz bislang wenig zu sehen.

Bis auf die Schiri-üblichen Handzeichen und Anzeigen auf den Videoleinwänden wurden die Fans vor allem bei komplexen Entscheidungen nach Einsatz des Videobeweises reichlich uninformiert im Regen stehen gelassen.

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Neue Durchsagen - aber auch mehr Transparenz?

Dies könnte sich bei der am 1. Februar beginnenden FIFA Klub-WM ändern. Denn wie die Fußball-Regelhüter des IFAB beschlossen haben, soll bei dem Turnier in Marokko erstmals die Durchsage von Entscheidungen durch die Unparteiischen selbst via Mikrofon getestet werden.

Wie transparent die Ansagen in der Praxis sein werden, ist noch nicht klar. Denn der Funkverkehr zwischen den Hauptschiedsrichtern und den Videoassistenten wird dabei nicht übertragen.

Entsprechend skeptisch äußerte sich Schiedsrichter-Experte Alex Feuerherdt vom Podcast "Collinas Erben" zur Neuerung: "Die Unparteiischen werden ihre Entscheidungen kaum ausführlich erklären können, sondern kurz und präzise sein müssen. Wenn sie dabei aber nur das mündlich wiedergeben, was auch auf der Anzeigetafel steht, wäre es keine große Verbesserung. Dafür müsste das Gespräch zwischen Schiedsrichter und VAR mitverfolgen können."

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Zeitweise Auswechslungen abgelehnt

Neben der Klub-WM soll die Neuerung auch bei der Frauen-WM 2023 in Australien (20. Juli bis 20. August) Einzug halten.

Vom IFAB abgelehnt wurden indes Tests für zeitweise Auswechslungen für Spieler mit dem Verdacht auf eine Kopfverletzung. Stattdessen soll ein zusätzlicher dauerhafter Wechsel bei Gehirnerschütterungen weiter getestet werden. Derzeit wird dieses Modell unter anderem in der englischen Premier League ausprobiert.

Das IFAB ist für Änderungen oder Einführungen der Fußballregeln verantwortlich. Für Regeländerungen ist die Mehrheit der insgesamt acht Stimmen nötig. Dabei hält die FIFA vier Stimmen, die andere Hälfte der Stimmen haben die Fußballverbände Englands, Wales', Schottlands und Nordirlands inne.