Premier League 2021/2022
Wolverhampton Wanderers: Raul Jimenez feiert nach Schädelbruch sein Comeback
- Aktualisiert: 20.08.2021
- 14:22 Uhr
- ran.de / Franziska Wendler
Im November erleidet Raul Jimenez bei einem Zusammenprall im Spiel gegen Arsenal einen Schädelbruch. Der Wolves-Profi kann sich laut Ärzten glücklich schätzen, überlebt zu haben. Nun feiert er sein Comeback.
München - Es war der 29. November 2020, als sich das Leben von Raul Jimenez schlagartig veränderte.
An diesem Abend trat der Mexikaner mit den Wolverhampton Wanderers in der Premier League beim FC Arsenal an. Im Emirates Stadium waren gerade einmal fünf Minuten gespielt, als Stürmer Jimenez bei einer Ecke am eigenen Strafraum zu einem klärenden Kopfball ansetzte.
Im selben Moment rauschte allerdings auch Arsenal-Verteidiger David Luiz heran - beide prallten mit voller Wucht mit den Köpfen zusammen. Doch während der Brasilianer halbwegs glimpflich davonkam, und sogar bis zur Halbzeit mit einem Kopfverband weiterspielen konnte, wurde der Wolves-Profi schwer verletzt.
Jimenez mit Schädelbruch
Sanitäter und Ärzte eilten herbei, noch auf dem Feld wurde Jimenez Sauerstoff verabreicht. Nach einer langen Behandlungspause folgte der Abtransport ins Krankenhaus. Und die Diagnose war verheerend: Schädelbruch.
Noch in der Nacht musste sich Jimenez einer OP unterziehen - nach dem Aufwachen berichteten ihm die Mediziner, er könne sich glücklich schätzen, überhaupt überlebt zu haben.
Die Schädelfraktur hatte zu einer Einblutung geführt: "Sie drückte mein Gehirn nach innen und daher musste die Operation schnell gehen. Die Ärzte haben wirklich gute Arbeit geleistet und ich bin wieder hier. Es ist ein Wunder für mich! Die Ärzte und Chirurgen haben mir gesagt, dass ich jetzt mein Leben wie früher leben kann", erzählte der Sportler englischen Medienvertretern.
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Comeback für Wolverhampton
Zu diesem "früheren Leben" zählt für den Mexikaner selbstverständlich auch sein Beruf als Fußballprofi. Am vergangenen Wochenende durfte er diesen erstmals seit dem verhängnisvollen Abend wieder so richtig ausüben.
Beim Premier-League-Auftakt der Wanderers gab er gegen Leicester City sein Pflichtspiel-Comeback - und das über 90 Minuten. Sogar einige Leicester-Profis gratulierten dem Angreifer zu seinem Einsatz.
Zwar setzte es eine 0:1-Niederlage, bei Jimenez überwog trotzdem die Freude. "Ich habe fast neun Monate auf diesen Moment gewartet, wieder mitzuspielen und ich bin zurück", ließ er seine Fans bei Twitter wissen.
Möglich machte den Einsatz auch ein Spezialhelm, der in den zurückliegenden Monaten immer besser an den Kopf des 30-Jährigen angepasst wurde. Tipps für den richtigen Umgang bekam er dabei von Chelsea-Legende Petr Cech. Der Keeper hatte selbst im Jahr 2006 eine massive Kopfverletzung erlitten, später machte ihn sein Helm auf dem Platz unverkennbar.
Cech als Stütze
Laut Jimenez haben sich beide am Rande eines Auswärtsspiels in London getroffen. Cech brachte zu dem Treffen einen seiner Helme mit, um mit den Medizinern zu evaluieren, ob dieser auch dem Mexikaner helfen könnte.
"Ich bin mit Petr in Verbindung geblieben. Er hat mir geschrieben, wenn ich es gebraucht habe und er war da, wenn ich ihn brauchte", so Jimenez.
Doch ein angepasster Helm ist noch lange kein Signal für eine Wiederaufnahme der Fußballer-Tätigkeit. Bereits gegen Ende der zurückliegenden Spielzeit fühlte sich der Angreifer wieder fit genug. Doch die Ärzte intervenierten und machten deutlich, dass der Schädel noch nicht bereit sei.
"Das ist der schwierigste Teil, weil du denkst, dass du bereit bist, aber du bist es nicht. Es ist nicht wie bei einer Knieverletzung oder bei irgendetwas, das ich spüren kann, wenn ich laufe", erklärte Jimenez das Dilemma.
Kein Gedanke an ein mögliches Karriereende
Dass ein Schädelbruch auch ein vorzeitiges Ende seiner Karriere hätte bedeuten können, hat Jimenez indes stets ausgeblendet: "Ich war immer davon überzeugt, dass ich zurückkommen werde."
Dies ist ihm erfolgreich geglückt, weshalb sein Blick nun nur noch nach vorne geht. Am Sonntag empfangen die Wolves Tottenham Hotspur. Für Jimenez ein Wiedersehen mit seinem Ex-Coach Nuno Espirito Santo, auf das er sich sehr freut: "Er hat mich in den vergangenen Monaten sehr unterstützt. Ich habe ihn vor drei Wochen gesehen und er hat mir gesagt, dass er sich wirklich freut, mich wieder spielen zu sehen."
Als Erinnerung an den Zusammenprall mit David Luiz hat Jimenez neben seinem Helm auch eine große Narbe an der rechten Seite seines Kopfes. Selbst erinnern kann sich der Mexikaner an die Partie oder den Zusammenstoß aber nicht.
Erinnerungen an Zusammenstoß sind weg
"Ich weiß noch, wie wir im Stadion ankamen. Ich habe meine Sachen in der Umkleidekabine gelassen und bin mit meinen Teamkollegen rausgegangen, um mir den Platz anzuschauen. Dann kehrten wir in die Kabine zurück. Und dann: Lichter aus", berichtete er den Journalisten.
So habe er zwar "ein paar Dinge" im Kopf, "aber nichts wirklich Klares". Die Erinnerungen setzen erst mit dem Erwachen im Krankenhaus wieder ein.
Wohl auch deshalb hat Jimenez die Physiotherapeuten gebeten, Videoaufnahmen von verschiedenen Seiten des Spielfeldes zu schicken: "Ich wollte sehen, was passiert ist. Für mich war es, als wäre es nie passiert, weil ich mich nicht erinnern kann."
Um in der Premier League mit Wolverhampton wieder richtig durchzustarten und auch bei Kopfbällen keinerlei Hemmungen zu haben, sind die fehlenden Erinnerungen aber vielleicht gar nicht mal so schlecht.
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