Teamkollegin mit Cinderella-Story
Olympia 2024: Merle Frohms droht Stammplatz beim DFB zu verlieren
- Veröffentlicht: 18.07.2024
- 17:52 Uhr
- Florian Puth
Bei Olympia 2024 könnte plötzlich eine andere Frau das DFB-Tor hüten. Merle Frohms droht ihren Stammplatz an Ann-Katrin Berger zu verlieren - es wäre eine Cinderella-Story.
Kommt es bei den DFB-Frauen vor Olympia 2024 zu einer faustdicken Überraschung? Wie die "Bild" berichtet, könnte Torhüterin Merle Frohms ihren Stammplatz verlieren. Diesen hat sie seit 2020 inne.
Dem Bericht nach gilt Ann-Katrin Berger als Favoritin auf den Posten in Paris. Die 33-Jährige, die aktuell bei NJ/NY Gotham FC in den USA spielt, zeigte beim 4:0 Erfolg im Testspiel gegen Österreich eine starke Leistung. Die Torhüterin strahlte Sicherheit aus, spielte präzise Pässe und steuerte sogar zwei Vorlagen bei.
Die bisherige Stammkeeperin Frohms wackelte bei der bitteren 0:3 Pleite gegen Island. Vor den Testspielen hatte DFB-Trainer Horst Hrubesch einen offenen Konkurrenzkampf ausgerufen. Die Entscheidung möchte das Trainerteam erst kurz vor der ersten Olympia-Partie am 25. Juli gegen Australien bekannt geben.
Zur möglichen "Beförderung" sagte Berger der "Bild": "Ich spiele Fußball, um auf dem Platz zu stehen. Bei Olympia zu sein, ist überragend. Das macht mich richtig stolz. Denn darauf arbeitet jedes kleine Mädchen hin. Damit erfüllt sich ein Traum. Und wenn ich die Nummer 1 wäre, ist das die Kirsche auf dem Sahnehäubchen."
Das Wichtigste in Kürze
Die Kirsche wirkt wie eine Märchenstory. Im Spätsommer 2022 erkrankte Berger zum zweiten Mal an Schilddrüsenkrebs. Die erste Diagnose erfolgte fünf Jahre zuvor. Doch die aus Göppingen stammende DFB-Spielerin kämpfte sich erneut zurück. Ihre Trainer beschreiben sie als wahre Kämpfernatur.
Berger zweimal an Krebs erkrankt
In einem Interview mit der "SPORT BILD" sagte sie nach der zweiten Diagnose: "Ich brauche immer einen Plan im Leben. Ich muss ein Ziel haben, dann gehe ich das geradlinig an. Unsere Trainerin hat gesagt, dass ich wieder die Nummer 1 bin, wenn ich das Zeichen dafür gebe. Damit war die größte Motivation gesetzt."
Und weiter: "Ich wollte so schnell wie möglich das machen, was ich am meisten liebe: trainieren und spielen. Durch die erste Therapie weiß ich, was wichtig für mich ist: Ich brauche den Fußball auch, um mich abzulenken. Viele Menschen machen sich in der Situation verrückt. Das ist verständlich, aber wenn man mental stark ist, wird die Krankheit einfacher zu bekämpfen."
Trotz ihrer Rückkehr verlor die damals noch beim FC Chelsea unter Vertrag stehende Berger ihren Stammplatz. Nur einen Monat nach ihrer Rückkehr brach sie ihre Zelte ab und wechselte in die USA zum NJ/NY Gotham FC.