Dokumentation bereits in Planung
AFC Wrexham: Hollywood-Stars Ryan Reynolds und Rob McElhenney wollen Fünftligist zur "globalen Macht" machen
- Aktualisiert: 10.11.2020
- 00:13 Uhr
- ran.de/ Tim Althoff
Die Schauspieler Ryan Reynolds und Rob McElhenney wollen den AFC Wrexham aus der fünften englischen Liga übernehmen und ihn zur einer "globalen Macht" machen. Dabei soll unter anderem eine Doku-Serie helfen.
München - Wenn Investoren und Geldgeber einen Fußballverein übernehmen, ist der Hang zum Größenwahn oft nicht weit. Lars Windhorst hat 2019 offen kommuniziert, Hertha BSC zu einem "Big City Club" machen zu wollen. "Wie andere Klubs in London oder Madrid".
Suleiman al-Fahim, ein Repräsentant der "Abu Dhabi United Group" ging 2008 bei der Übernahme Manchester Citys sogar noch einen Schritt weiter. "Wir wollen der größte Verein der Welt werden", verkündete er damals und sorgte unfreiwillig für ein paar Lacher im Publikum.
Ryan Reynolds (u.a. bekannt aus "Deadpool") und Rob McElhenney (u.a. bekannt aus "It's Always Sunny in Philadelphia") schlagen nun in die gleiche Kerbe. Die Hollywood-Schauspieler sind drauf und dran, den AFC Wrexham, einen englischen Fünftligisten aus Wales aufzukaufen. In einem Zoom-Meeting mit mehreren Fan-Vertretern versprach Reynolds: "Ich hoffe, dass wir dabei helfen können, Wrexham zu einer globalen Macht zu formen."
AFC Wrexham: "Der Klub ist ein schlafender Riese"
Der Verein wurde 1868 gegründet und bezeichnet sich selbst in dem Übernahme-Statement als "drittältester Fußball-Klub der Welt". Waren die größten Erfolge bislang eine Drittliga-Meisterschaft und das Erreichen des FA-Cup-Viertelfinals, sollen bald ganz andere Errungenschaften gefeiert werden.
"Wir glauben, dass der Klub ein schlafender Riese ist. Es fehlen nur noch die Ressourcen", wird McElhenney von "ITV News" zitiert. Diese sollen nun von den Schauspielern gestellt werden - und das ohne Hoffnung auf Gewinn. Etwas, das die Pläne grundlegend von denen aus Berlin und Manchester unterscheidet.
Stattdessen wollen die Stars laut dem "Guardian" vermehrt die Fans mit in das Geschäft einbeziehen. "Wir müssen ein Gremium für die Fans gründen und somit für Transparenz sorgen. Wir machen das nicht, um Geld zu verdienen. Wir haben erfolgreiche Jobs im Alltag, wir glauben, dass wir hier etwas aufbauen können und um das zu tun, brauchen wir die Unterstützung der Community."
Worte, die die Fans natürlich zu gerne hören werden. Schließlich wird der Verein derzeit von den Mitgliedern geführt und dementsprechend sind es die Anhänger, die der Übernahme zu 75 Prozent zustimmen müssen. Von Montag bis zum 15. November ist das Voting offen.
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AFC Wrexham: Reynolds und McElhenney versprechen "umfassende finanzielle Unterstützung"
Sollten die Fans grünes Licht geben, versprechen Reynolds und McElhenney unter anderem "eine Renovierung des Stadions, dem Racehorse Ground, und des Vereinsgeländes". Außerdem soll "umfassende finanzielle Unterstützung für das Team" geboten werden. So soll ein nachhaltiges Modell geschaffen werden, das die besten Spieler und Mitarbeiter zum Racehorse Ground lockt.
Dabei wird auch garantiert, dass der Klub nicht neu benannt, die Marke nicht verändert wird und der Klub nicht an einen anderen Standort zieht. Man wolle die Tradition und die Werte des Vereins ehren. So soll dem Verein auch Ehren-Präsident Dixie McNeil in wortführender Position erhalten bleiben.
"Wir wollen so oft es geht am Racehorse Ground sein - bei so vielen Spielen, wie es nur möglich ist. Wir wollen mit den Fans ein Pint trinken und großartige Botschafter dieses Klubs sein und ihn weltweit bekannt machen", kündigt Reynolds an.
AFC Wrexham: Schauspieler-Duo kündigt Doku-Serie an
Um den Klub der Welt vorzustellen, ist laut McElhenney unter anderem eine Dokumentation angedacht. So wollen die wohl baldigen Klub-Besitzer filmisch festhalten, wie sie den AFC Wrexham neu aufbauen. "Das ist schon in Planung. Wir werden das dokumentieren. Wir sollten über Wrexham denken, wie Manchester United über Manchester United denkt."
Mit der Produktion einer Serie würde das Duo immerhin der eigenen Berufssparte treu bleiben. Dass ein Verein, der außerhalb Englands eher weniger stattfindet, mit einer Doku Aufmerksamkeit erregen kann, hat die Netflix-Serie "Sunderland till' we die" bereits bewiesen.
Und dass sich die beiden für ihren Humor bekannten Schauspieler selbst treu bleiben wollen, zeigten sie in ihrem Übernahme-Statement auf der Vereins-Homepage: "Wir sind zwei Menschen, die sich selbst nicht allzu ernst nehmen", eröffnen sie mit dem Zusatz, dass sie ihren Job als Klub-Eigentümer natürlich mit einer Menge Verantwortungsbewusstsein antreten wollen.
AFC Wrexham: Der FC Chester muss geschlagen werden!
Jedoch machen sie in dem Schreiben an die Mitglieder auch gleich drei Mal das Versprechen, dass, sollte der Verein jemals wieder gegen den großen Rivalen FC Chester spielen, "der FC Chester IMMER GESCHLAGEN WIRD!"
Da stark davon auszugehen ist, dass die Fans die Übernahme der Hollywood-Stars zustimmen, darf mit Spannung beobachtet werden, wie sich der AFC Wrexham unter der Führung von Reynolds/McElhenney entwickelt.
Dass der Klub aus dem walisischen 143.000-Einwohner-Städtchen zum "Big City Club" wird, ist laut Definition schon unwahrscheinlich. Auch die Ambition, der beste Fußballverein der Welt zu werden, dürfte hochgegriffen sein.
Mit dem Humor und der Reichweite der Schauspieler und einer möglicherweise erfolgreichen Doku-Serie, könnten die "Red Dragons" jedoch durchaus zu globaler Berühmtheit gelangen.
Warum auch nicht? Eine Portion Größenwahn gehört zur Übernahme eines Fußballklubs schließlich dazu.
Tim Althoff
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