Premier LEague
FC Arsenal droht Deja-vu: Flattern jetzt die Nerven bei Team von Mikel Arteta?
- Veröffentlicht: 15.04.2024
- 16:48 Uhr
- Carolin Blüchel
In der Champions League gewackelt, in der Premier League gestolpert. Der FC Arsenal ist drauf und dran eine herausragende Saison binnen einer Woche zu verspielen.
Von Carolin Blüchel
"Mit Platzpatronen geschossen" – titelte die "Sun" nach dem überraschenden 0:2 des FC Arsenal gegen Aston Villa in der Premier League. Die "Gunners" nutzten keine ihrer zahlreichen Chancen und bekamen mit zwei späten Gegentoren prompt die Quittung.
Die erste Liga-Niederlage des Jahres könnte eine teure sein. Arsenal gab die Tabellenführung sechs Spiele vor Saisonende an Serien-Meister Manchester City ab. Schon im vergangenen Jahr hatte die Mannschaft von Trainer Mikel Arteta mit nur drei Siegen in acht Spielen die Meisterschaft auf der Zielgeraden abgeschenkt. Flattern jetzt wieder die Nerven?
Gegen Aston Villa war den Arsenal-Stars das drohende Deja-vu ins Gesicht geschrieben. Auf eine starke erste Hälfte mit vielen vergebenen Großchancen folgte der Bruch. "Die gute Form verschwand so schnell wie die Sonne hinter einer Wolke. Und als die Dunkelheit kam, blieb sie", dramatisierte die "Daily Mail".
Angst statt Mut, Zögerlichkeit statt Zuversicht, ungewohnte Unsicherheiten in der Abwehr statt Bollwerk. Dabei hätte Arsenal dank Liverpools Patzer beim 0:1 gegen Crystal Palace mit einem Sieg zumindest einen Titelanwärter distanzieren können.
Das Wichtigste in Kürze
FC Arsenal: Gegen Bayern kippte das Momentum
Doch jetzt steht fest: Das Momentum ist gekippt. Und das vermutlich schon einige Tage zuvor beim 2:2 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Bayern München.
Kriselnde Münchner hatten aus dem Emirates ausgerechnet gegen das beste Arsenal seit 20 Jahren ein Remis entführt. Bei konsequenter Regelauslegung des Schiedsrichters hätte es mit einem zusätzlichen Handelfmeter für Bayern auch gut und gerne ein Auswärtssieg sein können.
Das Selbstverständnis der "Gunners" schien angeknackst. Ein paar verschenkte Torchancen gegen Aston Villa obendrauf – und der FC Arsenal ist aktuell drauf und dran eine herausragende Saison binnen einer Woche zu verspielen.
Trainer Arteta appellierte an sein Team, sich durch diese beiden Misserfolge in Liga und Königsklasse nicht aus der Fassung bringen zu lassen. "Jetzt ist der Moment gekommen, Charakter und Führung zu zeigen", forderte der Spanier im Interview mit "beIn Sports".
Wenn man eine Siegesserie habe, sei alles ganz einfach: "Aber jetzt geht es darum, wie wir nach diesem Rückschlag reagieren. Das liegt in unserer Hand." Die Reaktion wollen die "Gunners" im Viertelfinal-Rückspiel in München (Mittwoch ab 21 Uhr im Liveticker bei ran.de) zeigen. "Es kann keinen besseren Zeitpunkt geben", findet wohl nicht nur ihr Trainer.
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Champions League 2023/24: Das Power Ranking vor den Rückspielen im Viertelfinale
"Vercoacht!" Arteta in der Kritik
Große Worte des Coaches, der selbst nach der Klatsche gegen Villa im Kreuzfeuer steht. In sozialen Medien hinterfragten enttäuschte Anhänger die Taktik des früheren Guardiola-Assistenten.
"Oleksandr Zinchenko als Linksverteidiger, Gabriel Jesus im Sturm und Kai Havertz auf der Acht. Hat noch nie geklappt, wird es auch nie. Er hat es vercoacht", schrieb ein frustrierter Fan und bekam viel Zuspruch aus der Community.
TV-Experte Gary Neville warf die Frage auf, warum der Trainer viel zu spät reagierte, obwohl Arsenal die Kontrolle mit der Pause abgegeben hatte. Immerhin konnte Arteta die Auswechslung von Martin Ödegaard, seinem mit Abstand besten Spieler, rechtfertigen.
So musste der Norweger wegen einer Beinverletzung vorzeitig vom Platz. "Er hat etwas gespürt, es ging nicht weiter", so Arteta knapp, ohne die Blessur zu spezifizieren. Nach Abpfiff humpelte auch noch Topscorer Bukayo Saka vom Feld. Sollten beide am Mittwoch in der Champions League in München fehlen, käme das aus Arsenal-Sicht einer Katastrophe gleich.
Und auch im Endspurt der Premier League kann Arteta auf seine zwei Besten kaum verzichten, zumal die "Gunners" im Vergleich zu Liverpool und City in den kommenden Wochen das vermeintlich schwierigste Restprogramm vor der Brust haben. Um es mit den Worten der "Sun" zu sagen: Platzpatronen werden im Saisonfinale in keinem Wettbewerb reichen.