Seit 2011 als Leihspieler unterwegs
FC Chelsea for life? Eigengewächs Todd Kane träumt nach 14 Jahren von Profi-Einsatz
- Aktualisiert: 01.04.2016
- 17:27 Uhr
- ran.de
Der FC Chelsea ist dafür bekannt, die großen Stars für viel Geld an die Stamford Bridge zu locken. Die eigene Jugend kommt dabei oftmals zu kurz. Todd Kane lässt sich davon aber überhaupt nicht entmutigen.
München - Was verbindet Andreas Christensen, Juan Cuadrado, Marko Marin und Lucas Piazon? Sie stehen alle beim FC Chelsea unter Vertrag, sind in dieser Saison aber an andere Klubs ausgeliehen.
Zu den mehr als 30 Leihspielern der Londoner zählt auch Todd Kane. Die Geschichte des 22-Jährigen ist jedoch einzigartig bei den "Blues" - und beinahe unglaublich.
Kane: "Ich bereue nichts"
Denn Kane spielt seit 14 Jahren an der Stamford Bridge - auf seinen ersten Einsatz für die Profis wartet er aber noch immer. Mit einer Engelsgeduld.
"Ich habe beim FC Chelsea so viel gelernt, arbeite und trainiere mit einigen der besten Spieler, bekomme Tipps, die Voraussetzungen sind fantastisch - ich bereue nichts", schwärmt das Eigengewächs, das 2011 seinen ersten Profivertrag unterschrieb.
Fünfter Leihklub seit 2012
Da er bei den "Blues" nur im Nachwuchsteam der U21 League auflaufen würde, lässt sich Kane seit 2012 verleihen. So trug er in unterklassigen Ligen Englands bereits die Trikots von Preston North End, der Blackburn Rovers, von Bristol City und von Nottingham Forest.
Seit Saisonbeginn spielt der Rechtsverteidiger in der Niederlanden für NEC Nijmegen, verpasste bislang nur ein Spiel wegen einer Gelbsperre.
So wurden schon andere Vereine aus der Eredivisie sowie aus Kanes englischer Heimat auf ihn aufmerksam. Aber ein Transfer kommt für überhaupt nicht infrage - schließlich fließt in seinen Adern chelsea-blaues Blut.
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Beim Champions-League-Sieg vor Ort
Kanes persönliches Karriere-Highlight ist daher auch - unschwer zu erraten - das Champions-League-Finale 2012 in München. Am größten Tag der Klubgeschichte war er sogar live vor Ort, doch der Sprung in den Endspiel-Kader blieb ihm trotz großer Personalsorgen versagt.
"Aber ich war im Hotel und ein Teil der Mannschaft - das werden meine Familie und ich nie vergessen", strahlt der frühere U19-Nationalspieler beim Gedanken an jenen 19. Mai 2012.
Rashford als Vorbild?
Zurück in die Gegenwart: Von Nijmegen aus verfolgt Kane die Premier League so intensiv wie eh und je.
So hat er auch den kometenhaften Aufstieg von Manchester Uniteds Marcus Rashford wohlwollend registriert. "Er ist ein toller Spieler, aber um ehrlich zu sein brauchte er auch Glück, um ins Team zu rutschen", lobt Kane den Stürmer.
Gerade aus solchen Fußball-Märchen schöpft auch der noch bis 2018 an den englischen Meister gebundene Kane Hoffnung: "Ich darf nicht vergessen, dass es nur einer oder zwei Spieler bei einem großen Klub wie dem FC Chelsea schaffen."
"Lebe mitten im Nirgendwo"
In seiner aktuellen Wahlheimat ganz nah an der deutsch-niederländischen Grenze findet der Blondschopf laut eigener Aussage jedenfalls ideale Voraussetzungen vor: "Ich lebe mitten im Nirgendwo und konzentriere mich nur auf Fußball, arbeite sehr hart."
Und so wird er auch in den kommenden Monaten ackern, um seinen Traum wahr werden zu lassen. "Natürlich hoffe ich, dass ich im Sommer eine Chance bekomme - unter dem neuen Teammanager", frohlockt Kane.
Denn eines hat er sich fest vorgenommen: "Erst wenn sich mir die Gelegenheit bietet und ich sie nicht nutze, würde ich sofort sagen: 'Okay, ich versuche es woanders'." Doch bis dahin übt sich Kane weiter in Geduld.