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Premier League

Manchester United: Erik Ten Hag demontiert Cristiano Ronaldo und sich selbst

  • Aktualisiert: 25.10.2022
  • 00:10 Uhr
  • ran.de
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© 2022 imago

Nach der Suspendierung droht Cristiano Ronaldo bei Manchester United die nächste Demütigung. Jetzt proben Premier-League-Legenden den Aufstand gegen Trainer Erik ten Hag.

München/Manchester - Ist das die öffentliche Demontage eines Denkmals? Oder die Selbstzerstörung eines hoch gelobten Trainers? Als Cristiano Ronaldo Manchester United zu Saisonbeginn unbedingt verlassen wollte, legte Erik ten Hag sein Veto ein. Er setze auf "CR7", er plane mit ihm. Der Abwanderungswillige musste sich fügen.

Heute wissen wir: Offensichtlich plante der Niederländer mit dem 37-Jährige vor allem auf der Bank. Nur zweimal stand Ronaldo in der Premier League in der Startelf, nur einmal spielte er über die volle Distanz. Hinzu kamen sechs Joker-Einsätze, manchmal nur für wenige Minuten.

Beim 2:0 gegen die Tottenham Hotspur vergangene Woche riss dem zum Bankdrücker degradierten Superstar endgültig der Geduldsfaden. So soll Ronaldo die Einwechslung wenige Minuten vor Spielende verweigert haben. Noch vor Abpfiff verabschiedete sich Ronaldo dann ohne Absprache in Richtung Kabine. Ten Hag reagierte mit Suspendierung.

"Er hat in seiner Karriere viel erreicht. Es ist brillant. Aber ihm muss klar sein, dass er danach beurteilt wird, wie er sich heute, in diesem Moment verhält. Im Weltklassesport geht es um das Heute, nicht um Alter oder Reputation", begründete Ten Hag seine Erziehungsmaßnahme. Nüchtern betrachtet, mag er damit Recht haben. Doch Fußball ist eben emotional.

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Ronaldo soll sich entschuldigen

Damit nicht genug. Laut "Sun" dürfe Ronaldo nur dann in den Kader zurückkehren, etwa in der Europa League gegen Sheriff Tiraspol am Donnerstag, wenn er sich beim Mannschaftstraining am Dienstag entschuldige und dazu bereit erkläre, künftig nach den Regeln des Trainers zu spielen. Es wäre eine weitere Demütigung.

Bei den Fans und in der Öffentlichkeit kommt Ten Hags Führungsstil überhaupt nicht gut an. Statt Ronaldo für dessen unprofessionellen Abgang im Tottenham-Spiel zu kritisieren, schlägt sich die Mehrheit auf die Seite des Portugiesen.

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Premier-League-Legenden gegen Ten Hag

"Ich würde mir mehr Sorgen machen, wenn Ronaldo jede Woche auf der Bank sitzen und sich kaputt lachen würde", sagte United-Legende Roy Keane bei "Sky Sports". "Der Typ liebt den Verein. Er ist ein Mensch, er macht Fehler, er ist frustriert, er hat genug. Andere Spieler haben bei ManUnited viel schlimmere Dinge getan."

Verteidiger-Ikone Rio Ferdinand stimmte seinem alten Teamkollegen bei "BT Sports" zu: "Man muss ihn anders behandeln als alle anderen. Ich sage nicht, dass er Recht hatte. Aber es gibt manchmal besondere Spieler in einem Kader, für die die Dinge anders funktionieren."

Am härtesten ging der frühere Liverpool-Star Graeme Souness mit Ten Hag und United ins Gericht. In seiner "Daily Mail"-Kolumne schrieb der 69-Jährige: "Hier ist ein Spieler, der Manchester United an die Spitze geführt und für sie Tore erzielt hat, die lange in Erinnerung bleiben. Nun schaut, worauf dieser Verein ihn reduziert hat. Dies ist eine Situation, die ausschließlich von United verursacht wurde."

Was habe Ten Hag gedacht, wie die Situation mit Ronaldo auf der Bank funktionieren würde. "Wie dachte er, würde der Spieler reagieren, nachdem er aufgefordert wurde, sich auf die Bank zu setzen, die Linie hochzulaufen und sich aufzuwärmen, nur um überflüssig und unbenutzt zu bleiben, während die Kameras auf jeden seiner Gesichtsausdrücke gerichtet waren. Wenn das so weitergeht, wird United am Ende Ronaldos Erbe zerstören. Das Mindeste, was der Verein ihm schuldet, ist, dies nicht zuzulassen."

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Ten Hag will CR7 nicht ziehen lassen

Doch Ten Hag scheint auf diesem Ohr taub zu sein. Zuletzt betonte der Niederlage sogar, dass CR7 auch im Winter nicht verkauft werden solle. "Ich zähle auf Ronaldo", so der 52-Jährige am Wochenende. "Ich will nicht auf ihn verzichten, weil er immer einen positiven Einfluss auf das Spiel hat." Warum er ihn dann auf der Bank schmoren lässt, bleibt sein Geheimnis.

So langsam läuft Ten Hag jedoch Gefahr, seinen eigenen guten Ruf durch menschlich fragwürdiges Verhalten aufs Spiel zu setzen. Denn auch für den Trainer gilt: Verdienste der Vergangenheit spielen in der aktuellen Bewertung keine Rolle mehr. 

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