Ex-Nationalspieler
Mesut Özil in der Sackgasse bei FC Arsenal: "Ich entscheide, wann ich gehe"
- Aktualisiert: 11.09.2020
- 23:00 Uhr
- ran.de/Markus Bosch
Mittelfeldspieler Mesut Özil hat beim FC Arsenal einen schweren Stand, daran wird sich wohl auch in der kommenden Saison nichts ändern. Ein Tapetenwechsel könnte helfen, doch Özil will selbst entscheiden.
London/München - Arsenal-Coach Mikel Arteta wich aus, als die Sprache auf Mesut Özil kam.
"Es gibt keine Updates. Wir haben mehrere wirklich gute Spieler auf vielen verschiedenen Positionen. Einige sind kompliziert, und natürlich kommen Vereine auf uns zu, die an unseren Spielern interessiert sind. Es ist sehr schwer, den Spielern Einsatzzeiten oder einen Stammplatz zu versprechen", sagte der Spanier auf die Frage nach der Zukunft des Deutschen im Klub.
Übersetzt: Özil wird es weiterhin schwer haben, regelmäßig auf Einsätze zu kommen. Eine Entwicklung, die bereits in der vergangenen Saison sichtbar wurde.
Arsenal will Özil loswerden
Zu gern würden die Gunners ihren Topverdiener (387.000 Euro Wochengehalt werden berichtet; Anm.d.Red), dessen Vertrag 2021 ausläuft, noch in diesem Sommer los werden.
Özil hingegen schloss einen Abschied zuletzt deutlich aus. "Meine Position ist klar: Ich werde bis zum letzten Tag meines Vertrags hier sein und alles geben. Ich entscheide, wann ich gehe, nicht andere", sagte er dem Online-Portal "The Athletic".
Aber der Klub und auch Arteta verzichteten zuletzt immer öfter auf den ehemaligen deutschen Nationalspieler. Nach dem Aus für Unai Emery, unter dem Özil teilweise nicht einmal im Kader stand, hatte Arteta zunächst wieder verstärkt auf Özil gesetzt.
Nach der Coronapause fand sich der Offensivspieler aber zumeist auf der Bank wieder. Gerade einmal 18 Liga-Einsätze standen für Özil nach dem Saisonende zu Buche. Drei Scorerpunkte sind weit unter seinen Möglichkeiten.
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FA-Cup-Finale: Özil im Urlaub bei Arsenals Triumph
Sinnbildlich für Özils Standing steht aber das FA-Cup-Finale. Es war Arsenals einzige Titelchance in der vergangenen Saison, Özil aber weilte da bereits, mit Erlaubnis des Klubs, im Urlaub in der Türkei. Die Gunners holten derweil den Titel und unterstrichen damit, dass es auch ohne den früheren Real-Profi zum Titel reicht.
Die Zeit bei Real Madrid, als Jose Mourinho große Stücke auf ihn hielt oder auch die Zeit bei Arsenal unter Arsene Weger dürften auf Özil wie aus einer anderen Zeit wirken. In jener Zeit zählte der Weltmeister von 2014 tatsächlich zu den besten Mittelfeldspielern der Welt und verzauberte die Fußballwelt mit seinen technischen Fertigkeiten und seiner brillanten Spielübersicht. Aber spätestens mit Wengers Weggang war auch Özils Magie erloschen. Stattdessen wurden ihm teilweise fehlende Laufbereitschaft und mangelnde Einstellung vorgeworfen. Özils Zauber scheint – zumindest bei Arsenal - verflogen
Auch wenn er sich zuletzt deutlich gegen seine Kritiker zur Wehr setzte. "Was die Leute draußen über mein Spiel oder meinen Charakter sagen, ist irrelevant – sie reden nur Schwachsinn."
Tapetenwechsel wohl als einzige Chance
Doch die vergangenen Wochen und Artetas Aussagen machen klar, dass Özil, so kämpferisch er sich auch äußert, sich bei Arsenal in einer Sackgasse befindet. Dass er als einziger Arsenal-Profi nicht zu einem Gehaltsverzicht bereit war, lässt ihn zudem auch bei den Fans der Gunners im Beliebtheits-Ranking zwingend klettern. Nur ein Tapetenwechsel scheint derzeit seiner Karriere neuen Schwung verleihen zu können und vergrößert gleichzeitig Arsenals Möglichkeiten auf dem Transfermarkt.
Offenkundig müsste er dafür aber wohl erhebliche Gehaltsabstriche hinnehmen, wodurch ein Abgang Özils unwahrscheinlicher wird, da in Coronazeiten wohl bei jedem Klub noch genauer auf das Geld geschaut wird.
So droht dem 31-Jährigen die nahtlose Fortsetzung der vorangegangenen Frustsaison – auch wenn Arteta ausweichend auf die Frage nach Özil antwortete.
Markus Bosch
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