Schiedsrichter-Legende Howard Webb erklärt
Premier League 2 testet Anti-Zeitspiel-Revolution: Bald Ecke als Bestrafung?
- Aktualisiert: 18.10.2024
- 21:31 Uhr
- Luca Wolkstein
Kaum etwas macht ein Fußballspiel unattraktiver als ständiges Zeitspiel. In England wird deshalb eine revolutionäre Regel getestet.
Gerade in der Schlussphase lassen sich Torhüter gerne mal die eine oder andere Sekunde mehr Zeit, sobald sie den Ball in ihren Händen halten. Diese Art von Zeitspiel könnte dank einer neuen Regel-Idee der englischen Schiedsrichterorganisation PGMOL um Howard Webb bald der Vergangenheit angehören.
So sollen Keeper das Spielgerät in Zukunft nicht länger als acht Sekunden in den Händen halten dürfen. Wird die Zeitangabe überschritten, erhält das gegnerische Team einen Eckball. "Nach drei Sekunden zählt der Schiedsrichter herunter, und wenn der Torwart so dumm ist, den Ball festzuhalten, gibt es eine Ecke", verriet Webb Details bei "SkyBet".
Die neue Regelauslegung wird bereits in der Premier League 2, der Liga für alle U21-Teams, ausgiebig getestet.
Tatsächlich dürfen Torhüter das Leder schon jetzt maximal sechs Sekunden festhalten, um so eine Spielverzögerung zu vermeiden. Jedoch wird das im Spielverlauf in den seltensten Fällen abgepfiffen, weshalb die PGMOL sich zu einer Revolution der Regel entschloss.
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Ob die Anti-Zeitspiel-Maßnahme auch bald in der Premier League implementiert wird, beantwortete Webb nicht. England-Legende Gary Neville zeigte sich aber bereits begeistert von der Testphase: "Dann hat man eine Situation, in der die Torhüter den Ball neun, zehn, manchmal 13 oder 14 Sekunden halten – sie verschwenden jedes Mal sechs oder sieben Sekunden. Das wird nie geahndet, und die Regel ist immer noch in Kraft. Das macht mich wahnsinnig."